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Jeremias Falck

Die Verspottung und Dornenkrönung Christi, um 1645. Kupferstich, 57,1 x 42,6 cm. Nach einem Gemälde von Anthonis van Dyck (1599-1641), verlegt von Herman Weyen in Paris. Unten bezeichnet: Ant. van Dijck pinxit, J. Falck fecit, Herman Weyen excudit

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Die Verspottung und Dornenkrönung Christi, um 1645. Kupferstich
Die Verspottung und Dornenkrönung Christi, um 1645. Kupferstich, 57,1 x 42,6 cm. Nach einem Gemälde von Anthonis van Dyck (1599-1641), verlegt von Herman Weyen in Paris. Unten bezeichnet: Ant. van Dijck pinxit, J. Falck fecit, Herman Weyen excudit

Während seiner Aufenthalte in Danzig zwischen 1650 und 1654 schafft Falck Kupferstichporträts polnischer Adliger meist nach Gemälden des Danziger Malers Daniel Schultz (des Jüngeren, 1615-1683), 1649 bis 1660 Hofmaler der polnischen Könige Johann II. Kasimir Wasa, Michael Korybut Wiśniowiecki und Johann III. Sobieski: 1650 ein Porträt des zwei Jahre zuvor verstorbenen Königs Władysław IV., von Förster in Danzig verlegt (Block 293, Abb. 54); 1652 in Stockholm ausgeführte Porträts von Maciej (Matthias) Łubieński (1572-1652), Erzbischof von Gniezno/Gnesen (Block 256, Abb. 55), Achacy Przyłęcki (um 1630-1656), Krakauer Staatsbeamter und Hauptmann von Oświęcim/Auschwitz (Block 274, Abb. 56), und Hieronim Radziejowski (1612-1667), Politiker, Diplomat und Militärkommandeur, der 1652 nach einer Verschwörung gegen den polnischen König ins schwedische Exil gehen muss (Block 276, Abb. 57); 1653 Porträts von Jerzy Sebastian Lubomirski (1616-1667), General während der Kriege Polen-Litauens gegen die Kosaken, das russische Zarenreich, die Schweden unter Karl X. Gustav und Siebenbürgen (Block 257, Abb. 58), und von Łukasz Opaliński (des Älteren, 1581–1654), seit 1615 Hauptmann von Poznań/Posen, 1634-50 Großmarschall Polens und Woiwode von Rawa (Mazowiecka, Block 270, Abb. 59), beide von Förster verlegt; 1654 ein ebenfalls von Förster verlegtes Porträt von Bogusław Radziwiłł (1620-1669), Herzog von Birsen und Dubinki, der ab 1648 am Hof Johanns II. in Warschau lebt und 1651 in der Schlacht bei Berestetschko/Beresteczko siegreich gegen die Kosaken zu Felde führt (Block 277, Abb. 60).

In Danzig und für den Verleger Georg Förster entsteht vermutlich in diesen Jahren auch eine Reihe undatierter Porträts polnischer Adliger, die Falck gelegentlich mit dem Zusatz „Polonus“ signiert: Piotr Gembicki (1585-1657), seit 1638 Großkanzler unter Władysław IV. und ab 1642 Bischof von Krakau (Block 243, Abb. 61), Andrzej Leszczyński (1608-1658), seit 1645 Vizekanzler, ab 1646 Bischof von Chełmno/Culm (Block 252, Abb. 62), Bogusław Leszczyński, Graf von Leszno (1614–1659), 1642 Starost von Großpolen, 1650-58 Großschatzmeister der Krone/Podskarbi wielki koronny (Block 253, Abb. 63), Wacław Leszczyński (1576-1628), seit 1625 Großkanzler der Krone, 1628 Starost von Großpolen (Block 254, Abb. 64), Jerzy Ossoliński (1595-1650), polnisch-litauischer Staatsmann und seit 1643 Großkanzler der Krone (Block 271, Abb. 65), Jerzy Tyszkiewicz (1596-1656), seit 1649 Bischof von Wilno/Wilna (Block 286, Abb. 66), und schließlich ein Porträt des aus Amsterdam stammenden Malers Helmich van Tweenhuysen II. möglicherweise nach dessen Selbstbildnis (Block 249, Abb. 67).

1655 verlassen Falck und mit ihm Hondius und Förster Danzig fluchtartig, da aufgrund des Zweiten Nordischen Kriegs zwischen Schweden und Polen kriegerische Handlungen auch in Danzig zu befürchten sind. Nachdem Christina von Schweden 1654 abgedankt hat, macht der polnische König Johann II. Kasimir, Urenkel des schwedischen Königs Gustav I. (1496-1560) und letzter lebender Wasa, Ansprüche auf den schwedischen Thron geltend. Gleichzeitig geht es bei dem Krieg zwischen Schweden und Polen um die Vorherrschaft der beiden Staaten im Baltikum. Im Juli 1655 marschiert der schwedische Feldmarschall Arvid Wittenberg (Abb. 49) von Pommern aus in Polen mit einer Armee von 14.000 Mann ein, der sich in der Schlacht von Ujście ein polnisches Heer mit 13.000 Mann und 1.400 Bauern entgegenstellt. Der schwedische König Karl X. Gustav (Abb. 52) besetzt Polen mit einer Armee von 15.000 Mann. Falck geht nach Kopenhagen, offenbar um sich für eine Anstellung am dänischen Hof zu bewerben. Er schafft dort ein repräsentatives Porträt von Friedrich III., König von Dänemark und Norwegen (1609-1670), im Lorbeerkranz mit Rüstung und Hermelinmantel, von dem Abdrucke auch ein Jahr später in Hamburg erscheinen (Block 236, Abb. 68).