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Jeremias Falck

Die Verspottung und Dornenkrönung Christi, um 1645. Kupferstich, 57,1 x 42,6 cm. Nach einem Gemälde von Anthonis van Dyck (1599-1641), verlegt von Herman Weyen in Paris. Unten bezeichnet: Ant. van Dijck pinxit, J. Falck fecit, Herman Weyen excudit

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Die Verspottung und Dornenkrönung Christi, um 1645. Kupferstich
Die Verspottung und Dornenkrönung Christi, um 1645. Kupferstich, 57,1 x 42,6 cm. Nach einem Gemälde von Anthonis van Dyck (1599-1641), verlegt von Herman Weyen in Paris. Unten bezeichnet: Ant. van Dijck pinxit, J. Falck fecit, Herman Weyen excudit

Alle diese Arbeiten von Falck sind in dem nach 1660 erschienenen Kupferstichwerk von Cornelis Visscher enthalten, nicht jedoch ein „Singendes Paar“, das sich ebenfalls im „Cabinet Reynst“ befand und verschiedenen niederländischen Meistern zugeschrieben werden kann, vermutlich jedoch nicht Cornelis van Haarlem, wie Falck vermerkt (Block 157, Abb. 81). Der Kupferstich einer „Predigt von Johannes dem Täufer“ nach einem Gemälde von Abraham Blomaert (1564-1651) erscheint 1661in einem späteren Abdruck in Hamburg (Block 14, Abb. 82). Block nennt vier weitere Gemälde aus der Sammlung Reynst, nach denen Falck Kupferstiche angefertigt hat: eine „Kreuztragung“ von Paolo Veronese (Block 19), eine „Kreuzigung“ von Antonis van Dyck (Falcks großformatiger Stich befand sich ehemals im Polenmuseum/Muzeum Polskie in Rapperswyl, Block 21), eine „Grablegung Christi“ und ein Gemälde „Zyklopen schmieden die Waffen des Achilles“ beide von Caravaggio (1571-1610, Block 24, 54). Insgesamt schuf Falck während seiner Zeit in Amsterdam achtzehn solcher Gemäldereproduktionen.

Weshalb Falck 1657 ausgerechnet nach Hamburg geht und wie lange er dort bleibt, ist unbekannt. Jedenfalls wird dort im August des Jahres sein Sohn Gerhard (1657-1727) geboren, der später in Danzig als Gold- und Silberschmied arbeitet und dessen Söhne denselben Beruf ausüben werden.[14] Das letzte von Falck bekannte Werk, dreizehn Stiche in einem in Köln erschienen Buch mit Predigten des Jesuitenpaters Alphons Rodriguez (1526-1616), datiert aus dem Jahr 1666 (Block 200). Block nimmt an, dass der Künstler in diesem oder im folgenden Jahr Hamburg verlässt und sich in Danzig zur Ruhe setzt. Aber auch in Hamburg entstehen nur noch wenige Porträts, einige Buchtitel und eine Reihe von bibliophilen Arbeiten.

In Hamburg sticht Falck Porträts folgender Personen: Christian Woldenberg (1621-1674), aus Krempe in Holstein stammender Jurist, von 1653 bis 1674 Professor der Rechte und der Griechischen Sprache an der Universität Rostock (Block 294), Konstantin Ferber (1520-1588), Bürgermeister von Danzig, der sich zwar 1575 mit seiner Stadt dem polnischen König Stephan Báthory ergibt, aber die historischen Privilegien der Hansestadt erhalten kann (Block 233, Abb. 83), Johannes Müller (1598-1672), lutherischer Theologe, seit 1648 Hauptpastor an der Kirche St. Petri in Hamburg und Polemiker gegen die Juden (†1671, Block 269, Abb. 84), Hans von Schack (1609-1676), ab 1656 Festungskommandant in Hamburg, seit 1660 dänischer Reichsrat und Reichsfeldherr (Block 278), und Johann Ulrich von Wallich (1624-1673), Jurist, Diplomat, königlich schwedischer Sekretär und Justizrat in Stade bei Hamburg (Block 289, Abb. 85).

 

[14] B. Tuchołka-Włodarska: Falck, Gerhard, in: Saur Allgemeines Künstlerlexikon, Bd. 36, München, Leipzig 2003, S. 338; vergleiche auch Johannes Demandt 1999 (siehe Anm. 3), S. 17