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Jeremias Falck

Die Verspottung und Dornenkrönung Christi, um 1645. Kupferstich, 57,1 x 42,6 cm. Nach einem Gemälde von Anthonis van Dyck (1599-1641), verlegt von Herman Weyen in Paris. Unten bezeichnet: Ant. van Dijck pinxit, J. Falck fecit, Herman Weyen excudit

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Die Verspottung und Dornenkrönung Christi, um 1645. Kupferstich
Die Verspottung und Dornenkrönung Christi, um 1645. Kupferstich, 57,1 x 42,6 cm. Nach einem Gemälde von Anthonis van Dyck (1599-1641), verlegt von Herman Weyen in Paris. Unten bezeichnet: Ant. van Dijck pinxit, J. Falck fecit, Herman Weyen excudit

Es bleibt aus Falcks Pariser Zeit eine große Anzahl von Darstellungen mit christlichen Motiven: Eine „Geburt Christi“ soll Falck nach einem Gemälde von Paolo Veronese (1528-1588) gestochen haben (Block 3). Ein Blatt „Maria als Himmelskönigin“ und eine „Anbetung der Hirten“ nach Jacopo Palma (vermutlich der Jüngere, genannt Palma il Giovane, 1548-1628) sah Block in der Sammlung Pawlikowski in Lemberg, eine „Jungfrau mit dem Jesuskind“ nach Justus van Egmont im Museum von Breslau (Block 5, 7, 11). „Die Jungfrau Maria mit Jesus und Johannes dem Täufer als Kind“ sticht Falck nach einem Gemälde des französisch-flämischen Malers Jacques Stella (1596-1657), Hofmaler Ludwigs XIII., das zu Blocks Zeit in einer Amsterdamer Sammlung war und sich heute zumindest in einer sehr ähnlichen Version in der Dunedin Public Art Gallery in Neuseeland befindet (Block 12, Abb. 26). Ein Blatt „Der heilige Johannes der Täufer als Kind“ sah Block in der Sammlung Pawlikowski; eine „Taufe Christi“ soll ein Gemälde von Tizian (1488/90-1576) als Vorlage gehabt haben (Block 13, 15). Einen Kupferstich „Christus am Ölberg“, auf dem zahlreiche Engel die Marterwerkzeuge präsentieren und das von Le Blond verlegt wird, fertigt Falck nach einem Gemälde des italienischen Malers Guido Reni (1575-1642) (Block 16, Abb. 27). „Die Verspottung und Dornenkrönung Christi“ (Block 17, Titelabbildung) sticht er nach einem Gemälde von Anthonis van Dyck (1599-1641). Eine Version des Gemäldes, auf dem der mit einem Tierfell bekleidete Soldat am linken Bildrand fehlt und stattdessen ein angreifender Hund zu sehen ist, befindet sich im Prado-Museum in Madrid. Der Stich einer „Großen Kreuzigung“, ebenfalls nach einem Gemälde von van Dyck in Amsterdamer Besitz, befand sich zu Blocks Zeit im polnischen Museum in Rapperswyl (Block 21).[5] Nach dem Gemälde eines bislang unbekannten Meisters fertigt Falck eine „Grablegung Christi“, von der Block Abzüge im Czartoryski-Museum und in der Sammlung Pawlikowski sah und von der heute das Rijksmuseum in Amsterdam ein Blatt verwahrt (Block 22, Abb. 28). Außerdem schafft Falck in Paris eine große Anzahl von Heiligenbildnissen (Block 27, 28, 30-33), schließlich die „Vier Evangelisten“ in ovalen Rahmen beim Schreiben und mit ihren Attributen nach Gemälden des Antwerpener Malers Pieter van Mol (1599-1650), der ab 1631 ein Atelier in Paris betreibt und 1637 Hofmaler Ludwigs XIII. wird (Block 34-37, Abb. 29 a-d), eine Folge von Blättern mit den „Zwölf Propheten“, die Le Blond verlegt (Block 38-49), sowie die Heiligen Maria Magdalena, Katharina von Alexandrien, Genoveva von Paris und Klara von Assisi nach verschiedenen Malern und mit unterschiedlichen Verlegern (Block 50-53).

1646 kehrt Falck nach Danzig zurück und bleibt drei Jahre. Belege dafür sind die oben genannten Einträge in den Taufregistern der Kirche St. Petri und Pauli. 1649 wird er durch die Vermittlung von Le Blond, der Kunstagent von Königin Christine von Schweden ist, an den Hof in Stockholm berufen. Einträge im Rentkammerbuch des Hofes, die bereits 1876 im „Album Muzeum Narodowego w Rapperswylu“ publiziert wurden (Block, PDF, S. 8) belegen, dass dem Künstler bereits für das Jahr 1649 ein Gehalt von 900 Talern in Silbermünzen gezahlt wird. 1650 reist er nach Danzig um Anna Mercator zu heiraten und geht anschließend zusammen mit seiner Frau zurück nach Stockholm.

 

[5] Nach einer Auslagerung der Graphik nach Polen und deren Verlust im Zweiten Weltkrieg sind heute keine Werke von Jeremias Falck im Polenmuseum/Muzeum Polskie in Rapperswyl mehr nachweisbar.