Jeremias Falck
Nach Ansicht des Verfassers des 1890 in Danzig erschienenen und bis heute maßgeblichen Werkverzeichnisses, des Danziger Stadtrats Julius C. Block, ist Jeremias Falck, „in einer deutschen Stadt geboren, ein deutscher Künstler […] Aber erst unseren östlichen Nachbarn, den Polen, gebührt das Verdienst, die Werke Falcks durch eifrigst fortgesetzte Forschungen aufzufinden und Nachrichten darüber zu geben. Es dürfte dies, wie bereits bemerkt, darin seine Ursache haben, dass Falck von ihnen für einen polnischen Künstler gehalten wird. Allerdings hat er sich auf einigen seiner Blätter: ‚Polonus‘ unterzeichnet, auf anderen jedoch: ‚Gedanensins‘ und auf einigen in Stockholm gefertigten Stichen: ‚Sueciae Calcographus‘ genannt.“ (PDF, S. 12 f.) In deutschen Sammlungen und Publikationen wird in der Regel die deutsche Namensvariante Jeremias, in polnischen Jeremiasz verwendet. Aber auch Block ist natürlich nicht entgangen, dass Falck nicht dem lutherischen, sondern dem reformierten Glauben angehört hat, was eine deutsche Herkunft zwar nicht ausschließt, aber weniger wahrscheinlich macht. 1646 und 1649 wird er nämlich als Pate im Taufbuch der reformierten Kirche St. Petri und Pauli zu Danzig, der Hauptkirche der örtlichen Calvinisten, erwähnt. 1650 wird er dort mit Anna, der Tochter des Kaufmanns Arnold Mercator, getraut und schließlich 1671 unter einer Grabtafel der Kirche beigesetzt (PDF, S. 7 f., 12).[1]
Das reformierte Bekenntnis verbreitet sich durch das evangelisch-reformatorische Wirken von Ulrich Zwingli (1484-1531) und Johannes Calvin (1509-1564) ab der Mitte des 16. Jahrhunderts von der Schweiz aus in zahlreichen Ländern Europas. Die erste reformierte Gemeinde in Danzig wird durch einige Hundert Niederländer gegründet, die sich zwischen 1567 und 1570 vor den Religionsverfolgungen des spanischen Statthalters in den Niederlanden, Fernando Herzog von Alba (1507-1582), nach Danzig in Sicherheit bringen und sich als Ausländer außerhalb der Stadt, unter anderem in Neugarten, ansiedeln. 1587 gibt es an den Danziger Kirchen bereits vierzehn kalvinistische Prediger. Ab 1600 feiern die Niederländer in der Trinitatiskirche das Abendmahl, das durch einen Kaplan von St. Petri ausgeteilt wird. Dort ist in dieser Zeit die preußisch-reformierte Gemeinde angesiedelt.[2] Die Vorfahren von Jeremias lassen sich bis zu einem Franz Falck zurückverfolgen, der 1590 in Thorn gestorben ist.[3]
1646 und 1649 übernimmt Jeremias Taufpatenschaften für Kinder, die zugleich niederländische Paten haben. Im Taufbuch der Petri-Kirche ist am 18. September 1646 vermerkt, dass er als Pate für das Kind seines Bruders Hans fungiert. Weitere Paten sind Anna Hondius, die Tochter des seit 1636 in Danzig ansässigen niederländischen Kupferstechers Willem Hondius (1597-1652/58), und Anna Mercator (1620-1672), Tochter des Kaufmanns Arnold Mercator († 1641) und Urenkelin des aus Flandern stammenden Kartographen Gerhard Mercator (1512-1594). Von Willem Hondius wird Jeremias vermutlich ausgebildet. Am 25. Februar übernimmt er anstelle von Arndt Mercator die Patenschaft für den Sohn von Peter und Elisabeth Bex (PDF, S. 7). Im Jahr darauf, am 9. Juni 1650, ehelicht er Anna Mercator (PDF, S. 8). Bedenkt man, dass bei all diesen kirchlich-familiären Festen das Abendmahl gespendet wird, was nicht überkonfessionell erfolgen kann, so ist es naheliegend, dass auch Falck aus einer niederländischen Familie stammt. Tatsächlich wohnt Hans Falck, von Beruf Messerschmied, „auf Neugarten“ (PDF, S. 7). Spätere Generationen der Familie Falck bleiben dem reformierten Glauben und der Kirche St. Petri und Pauli treu wie der Perückenmacher und Armenvorsteher der Gemeinde, Johann Daniel Falk der Ältere (1737-1808), der eine Frau aus einer hugenottischen Familie der französisch-reformierten Gemeinde heiratet, sowie deren Sohn, der Laientheologe, Schriftsteller und Kirchenlieddichter Johannes Daniel Falk (1768-1826), die sich aber offenbar inzwischen der deutschen Mittel- und Oberschicht von Danzig zugehörig fühlen.[4]
[1] Block zitiert zum Todesdatums Falcks das Grabsteinbuch der Kirche St. Petri und Pauli zu Danzig: “1677. Den 7. Februar nach Reinigung des Grabes des Herrn Hans Minckhaus, ist darin begraben Jeremias Falck im Chor beim Altar, Stein ‘No. 4’.” Der Genealoge Oskar Leistikow hat jedoch 1953 herausgefunden, dass Falck bei der Hochzeit seiner Tochter Susanna Maria 1676 in der Marktkirche von Hannover bereits verstorben war. Bei erneuter Durchsicht des Steinbuchs von St. Petri in Danzig habe sich gezeigt, dass die Jahreszahl zweideutig gelesen werden kann, sodass seitdem 1671 als Todesjahr angenommen werden muss.
[2] Erwin Pritzel: Geschichte der Reformierten Gemeinde zu St. Petri-Pauli in Danzig 1570-1940, Danzig 1940. S. 9-16
[3] Johannes Demandt: Johannes Daniel Falk. Sein Weg von Danzig über Halle nach Weimar (1768-1799) = Arbeiten zur Geschichte des Pietismus, 36, Göttingen 1999, S. 17, Anm. 7 (dort auch weitere Literatur)
[4] Ebd., S. 17-19
Dass Jeremias Falck seine erste Ausbildung in der Kunst des Kupferstichs von Willem Hondius erhielt, ist nicht belegt, scheint aber aufgrund der familiären Verbindungen und der stilistischen Nähe von Falcks Porträtdarstellungen zu denen von Hondius zumindest wahrscheinlich. 1639 bis 1645 lebt und arbeitet Falck in Paris. Stilistisch entsprechen seine Arbeiten der französischen und der niederländischen Kunst, wie sie dort in den Graphik- und Malwerkstätten von Abraham Bosse (1602/04-1676), François Chauveau (1613-1676) und Cornelis Bloemaert (1603-1692) gepflegt wird. Er arbeitet mit den führenden Pariser Künstlern und Verlegern zusammen wie dem aus Leiden stammenden Maler Justus van Egmont (1601-1674), dem niederländischen Kupferstecher Guillaume de Gheyn (*um 1610), dem Pariser Hofmaler und Grafikhändler Jean Le Blond (um 1636-1709), den um die Jahrhundertmitte dort tätigen Kupferstechern Jean-Baptiste Humbelot, François Mazot und Jérôme David (um 1605-1670), dem Grafik- und Buchhändler, Verleger, Kupferstecher und Maler François Langlois (L'Anglois), genannt Chartres oder Ciartres (1588-1647) und dem flämischen Kupferstecher und Verleger Herman Weyen (1638-1669).
Wir können davon ausgehen, dass Falck in seinen ersten Pariser Jahren noch unter Anleitung in den Werkstätten der dort ansässigen Kupferstecher arbeitet, als unerfahren gilt und seine Stiche deshalb auch nicht namentlich kennzeichnen darf. Zu diesen frühen Arbeiten gehört ein Buch für den Zeichenunterricht oder ein Vorlagenbuch für Kupferstecher mit Details des menschlichen Körpers und Brustbildern von Männern und Frauen nach Zeichnungen des in Bologna ansässigen Malers Giovanni Francesco Barbieri, genannt Il Guercino (1591-1666), das Falck in 23 Blättern sticht, aber nicht signiert, und das Weyen 1641 unter dem Titel „Livre de Portraiture“ in Paris herausgibt (Block 172). Ein vollständiges Exemplar hat sich zur Zeit von Blocks Werkverzeichnis 1890 im Museum von Posen befunden; ein unvollständiges Exemplar besitzt heute die Universitätsbibliothek in Heidelberg (siehe PDF).
Seit 1642 sticht Falck Porträts der französischen Königsfamilie nach Gemälden des südniederländischen Malers Justus van Egmont, der nach einer Lehrzeit in Antwerpen und Arbeit in der Werkstatt von Peter Paul Rubens (1577-1649) 1628 nach Paris geht und Hofmaler der Könige Ludwig XIII. und Ludwig XIV. wird. Das erste dieser Bildnisse ist wohl das von Anne Marie Louise d’Orléans (1627-1693), einer Nichte Ludwigs XIII., deren Herkunft aus der Königsfamilie durch die Krone, den Hermelinumhang und die auf das Kleid aufgestickten Lilien Frankreichs deutlich wird. Der Autor des ursprünglichen Gemäldes ist auf dem Kupferstich in der französischen Form als Justus d’Egmont genannt und fungiert zugleich mit seiner Pariser Adresse als Verleger des Blattes; Falck signiert mit dem Kürzel „F. sculpsit“ (dt. hat es gestochen) (Block 210, Abb. 1). Es folgen 1643 das Porträt König Ludwigs XIII. (1601-1643) (Block 259, Abb. 2) und das Porträt der Anna von Österreich (1601-1666), auf dem Blatt als Königin von Frankreich und Navarra bezeichnet, eigentlich Anna Maria Mauricia von Spanien, Erzherzogin von Österreich, ab 1615 als Ehefrau Ludwigs XIII. Königin von Frankreich und als Mutter des minderjährigen Ludwig XIV. von 1643-1651 Regentin des Landes (Block 209, Abb. 3). Beide Blätter nennen Egmont als ursprünglichen Maler und Verleger des Blattes; der Stecher signiert nun stolz und mit vollem Namen: „Falck fecit“ (dt. hat es gemacht). Zwei Blätter, die Ludwig XIII. zu Pferde zeigen, eines nach einem Gemälde von Jean Le Blond, sah Block in polnischen Sammlungen, nämlich im Czartoryski-Museum in Krakau/Muzeum Książąt Czartoryskich w Krakowie und in der Sammlung von Mieczysław Gwalbert Pawlikowski (1834-1903) in Lemberg. Das Porträt Ludwigs XIV. als Kind unter der Königskrone, mit Hermelinmantel und Kommandostab, nach einem Gemälde von Egmont, schafft Falck 1646; einen Abzug aus dem Folgejahr sah Block im Czartoryski-Museum, einer befindet sich heute im Britischen Museum in London (Block 262, Abb. 4). Nicht signiert hat Falck das Porträt der Ludowika Maria Gonzaga, die im Entstehungsjahr des Blattes, 1645, Władysław IV. Wasa heiratet und dadurch Königin von Polen wird. Geboren in Paris als Luisa Maria Gonzaga (1611-1667) soll sie 1627 den Herzog von Orléans ehelichen. Der französische König verbietet die Heirat jedoch. 1640 gründet sie in Paris einen literarischen Salon und trifft Johann II. Kasimir Wasa, den Bruder des polnischen Königs. Als Władysław IV. drei Jahre nach der Heirat stirbt, ehelicht sie Johann und wird so zum zweiten Mal Königin von Polen, Großfürstin von Litauen und Titularkönigin von Schweden (Block 258, Abb. 5).
Zur selben Zeit sticht Falck eine Reihe von Porträts historischer oder in den Jahrzehnten zuvor verstorbener Persönlichkeiten: 1644 die Bildnisse des aus Thorn stammenden Astronomen Nikolaus Kopernikus (1473-1543, Block 227, Abb. 6) und des dänischen Astronomen Tycho Brahe (1546-1601, Block 214, Abb. 7), beide nach unbekannten Vorlagen. Vermutlich 1645 entsteht das Bildnis eines orientalischen Fürsten mit dem Titel „Gran Mogor“, das vermutlich den Großmogul von Indien, Akbar den Großen (1542-1605), nach einem Gemälde von Claude Vignon (1593-1670) zeigen soll. Das Blatt stammt aus einer Folge von mindestens fünfundzwanzig Blättern mit „Verschiedenen historischen männlichen Gestalten“, die François Langlois herausgibt, von denen Falck aber nur dieses sticht (Block 268, Abb. 8). Ebenfalls 1645 entstehen nach unbekannten Vorlagen das Bildnis des niederländischen Kartographen und Verlegers Willem Blaeu (1571-1638, Block 211, Abb. 9) und das Bildnis des flämischen Anatoms, Chirurgen und Botanikers Adriaan van den Spiegel (1578-1625), das gleichzeitig als Titelkupfer zu dessen im selben Jahr in Amsterdam erschienenen zweibändigen Werk „Opera omnia“ dient (Block 282, Abb. 10).
Ebenfalls in Paris entstehen fast sämtliche mythologischen und allegorischen Darstellungen von Falck. Zur griechisch-römischen Mythologie schafft er eine Folge von sechs Blättern mit Darstellungen von Juno, Pallas, Venus, Diana, Flora und Paris (Block 55-60), die Block sämtlich im Czartoryski-Museum in Krakau sah. Zu den allegorischen Darstellungen zählen Blätter zu den „Zwölf Monaten“, den „Fünf Sinnen“, den „Vier Jahreszeiten“, den „Vier Tageszeiten“, den „Vier Zeitaltern“, den „Vier Weltteilen“, den „Vier Elementen“ und den „Vier Weltgegenden“ meist in mehreren Folgen (Block 69-154). In zahlreichen europäischen Sammlungen befinden sich die Blätter „Januar“ und „März“ aus einer Folge von Blättern zu den „Zwölf Monaten“ nach Gemälden von Joachim von Sandrart (1606-1688), welche heute in der Staatsgalerie im Neuen Schloss in Schleißheim ausgestellt sind (Block 81, 82, Abb. 11, 12). Zu den Allegorien der Tageszeiten zählt ein ebenfalls häufiges Einzelblatt mit dem Titel „Der Tag“. Es zeigt einen lockigen Jüngling, der (ebenfalls nach einem Gemälde von Sandrart) durch die Landschaft geht, mit der rechten Hand Blumen streut und in der linken eine Fackel trägt (Block 83, Abb. 13). Vier Blätter aus einer ersten Folge zu den „Vier Tageszeiten“ zeigen die römischen Göttinnen Aurora, Venus, Diana und Proserpina mit ihren jeweiligen Attributen in Kostümen und mit Frisuren aus Falcks Zeit als Verkörperungen des Morgens, des Mittags, des Abends und der Nacht (Block 115-118, Abb. 14-17). Verlegt hat die Serie Jean Le Blond ebenfalls wie die zweite und die dritte Folge zu diesem Thema, die Block im Czartoryski-Museum und in der Sammlung Pawlikowski sah (Block 119-126). Aus dem Verlag von Le Blond stammt auch eine Folge zu den „Vier Jahreszeiten“, die von Liebespaaren im Kostüm der Zeit mit frisch erblühten Blumen, Kornähren, Äpfeln und Trauben und einem Dreizack vermutlich zur Fischjagd verkörpert werden (Block 101-104, Abb. 18-21). Die von Le Blond verlegte Folge „Die vier Weltgegenden“ oder auch „Die vier Monarchien“ zeigt Könige und Kaiser der Assyrer, Meder, Griechen und Römer in dramatisch-idealisierter Pose und antikisierenden Phantasiekostümen nach Entwürfen von Claude Vignon (Block 151-154, Abb. 22-25).
Es bleibt aus Falcks Pariser Zeit eine große Anzahl von Darstellungen mit christlichen Motiven: Eine „Geburt Christi“ soll Falck nach einem Gemälde von Paolo Veronese (1528-1588) gestochen haben (Block 3). Ein Blatt „Maria als Himmelskönigin“ und eine „Anbetung der Hirten“ nach Jacopo Palma (vermutlich der Jüngere, genannt Palma il Giovane, 1548-1628) sah Block in der Sammlung Pawlikowski in Lemberg, eine „Jungfrau mit dem Jesuskind“ nach Justus van Egmont im Museum von Breslau (Block 5, 7, 11). „Die Jungfrau Maria mit Jesus und Johannes dem Täufer als Kind“ sticht Falck nach einem Gemälde des französisch-flämischen Malers Jacques Stella (1596-1657), Hofmaler Ludwigs XIII., das zu Blocks Zeit in einer Amsterdamer Sammlung war und sich heute zumindest in einer sehr ähnlichen Version in der Dunedin Public Art Gallery in Neuseeland befindet (Block 12, Abb. 26). Ein Blatt „Der heilige Johannes der Täufer als Kind“ sah Block in der Sammlung Pawlikowski; eine „Taufe Christi“ soll ein Gemälde von Tizian (1488/90-1576) als Vorlage gehabt haben (Block 13, 15). Einen Kupferstich „Christus am Ölberg“, auf dem zahlreiche Engel die Marterwerkzeuge präsentieren und das von Le Blond verlegt wird, fertigt Falck nach einem Gemälde des italienischen Malers Guido Reni (1575-1642) (Block 16, Abb. 27). „Die Verspottung und Dornenkrönung Christi“ (Block 17, Titelabbildung) sticht er nach einem Gemälde von Anthonis van Dyck (1599-1641). Eine Version des Gemäldes, auf dem der mit einem Tierfell bekleidete Soldat am linken Bildrand fehlt und stattdessen ein angreifender Hund zu sehen ist, befindet sich im Prado-Museum in Madrid. Der Stich einer „Großen Kreuzigung“, ebenfalls nach einem Gemälde von van Dyck in Amsterdamer Besitz, befand sich zu Blocks Zeit im polnischen Museum in Rapperswyl (Block 21).[5] Nach dem Gemälde eines bislang unbekannten Meisters fertigt Falck eine „Grablegung Christi“, von der Block Abzüge im Czartoryski-Museum und in der Sammlung Pawlikowski sah und von der heute das Rijksmuseum in Amsterdam ein Blatt verwahrt (Block 22, Abb. 28). Außerdem schafft Falck in Paris eine große Anzahl von Heiligenbildnissen (Block 27, 28, 30-33), schließlich die „Vier Evangelisten“ in ovalen Rahmen beim Schreiben und mit ihren Attributen nach Gemälden des Antwerpener Malers Pieter van Mol (1599-1650), der ab 1631 ein Atelier in Paris betreibt und 1637 Hofmaler Ludwigs XIII. wird (Block 34-37, Abb. 29 a-d), eine Folge von Blättern mit den „Zwölf Propheten“, die Le Blond verlegt (Block 38-49), sowie die Heiligen Maria Magdalena, Katharina von Alexandrien, Genoveva von Paris und Klara von Assisi nach verschiedenen Malern und mit unterschiedlichen Verlegern (Block 50-53).
1646 kehrt Falck nach Danzig zurück und bleibt drei Jahre. Belege dafür sind die oben genannten Einträge in den Taufregistern der Kirche St. Petri und Pauli. 1649 wird er durch die Vermittlung von Le Blond, der Kunstagent von Königin Christine von Schweden ist, an den Hof in Stockholm berufen. Einträge im Rentkammerbuch des Hofes, die bereits 1876 im „Album Muzeum Narodowego w Rapperswylu“ publiziert wurden (Block, PDF, S. 8) belegen, dass dem Künstler bereits für das Jahr 1649 ein Gehalt von 900 Talern in Silbermünzen gezahlt wird. 1650 reist er nach Danzig um Anna Mercator zu heiraten und geht anschließend zusammen mit seiner Frau zurück nach Stockholm.
[5] Nach einer Auslagerung der Graphik nach Polen und deren Verlust im Zweiten Weltkrieg sind heute keine Werke von Jeremias Falck im Polenmuseum/Muzeum Polskie in Rapperswyl mehr nachweisbar.
Während der Zeit Danzig entstehen ausschließlich Arbeiten, die einen engen Bezug zur Stadt haben, darunter die einzigen architektonischen Darstellungen des Künstlers sowie Buchtitel und Porträts. Anlässlich eines Besuchs des gerade vermählten polnischen Königspaars Władysław IV. Wasa und Ludowika Maria Gonzaga werden in Danzig drei prunkvolle Ehrenpforten errichtet, die der Danziger Stadtmaler Adolf Boy (1612-1680?) entwirft. Sowohl Falck als auch Willem Hondius überliefern sie durch Kupferstiche.[6] Falck zeigt einen kleinen Triumphbogen mit den Figuren von Atlas und Herkules. In einem Regenbogen darüber ist die Stadt Danzig mit einer strahlenden Sonne zu sehen. Boy ist als Zeichner der Darstellung vermerkt, Falck signiert erstmals mit dem Zusatz „Polonus“ (Block 192, Abb. 30). Auf einem weiteren Blatt sind die Rundbilder der seitlichen Sockel detailliert ausgeführt (Block 193). Die zweite Ehrenpforte besteht aus zwei schlanken Pyramiden mit einem Gehänge aus Blumen und Früchten und einem fliegenden gekrönten Adler, flankiert von Skulpturen, die Apollo und Diana darstellen (Block 194, Abb. 31). Auch in diesem Fall sind die Sockelbilder detailliert auf einem weiteren Blatt überliefert (Block 195). Die Kupferplatten zu beiden Ehrenpforten befanden sich zu Blocks Zeit im Danziger Rathaus. Die dritte Ehrenpforte ist durch ein Titelblatt bekannt, das Falck zu einer Beschreibung dieses temporären Bauwerks von Andreas Scato sticht, die 1646 in Danzig erscheint. Die seitlichen Säulen mit den Provinzialwappen tragen zwei weibliche Genien, links die des Sieges mit dem polnischen, rechts die des Friedens mit dem schwedischen Wappen. Dazwischen halten sie das von einem Lorbeerkranz gerahmte Porträt König Władysław IV. Am Fuß der Pforte kauern die gefesselten Geiseln der von Władysław unterworfenen Völker (Block 196, Abb. 32).
1647 sticht Falck das Titelkupfer zu einem Buch mit Reden des polnisch-litauischen Staatsmanns Jerzy Ossoliński (1595-1650), die dieser in diplomatischer Mission der polnischen Könige Sigismund III. Wasa (1595-1632) und Władysław IV. Wasa (1595-1648) vor Papst Urban VIII. (1568-1644) und weltlichen Herrschern gehalten hat. Ossoliński, seit 1630 Großschatzmeister der polnischen Krone, wird 1633 von Papst Urban zum Fürsten von Ossolin, 1634 von Kaiser Ferdinand II. (1578-1637) zum Reichsfürsten ernannt. Er unterzeichnet 1635 in Preußen den Friedensvertrag von Stuhmsdorf zwischen Polen und Schweden und schließt 1636 auf dem Reichstag von Regensburg den Ehevertrag zwischen Władysław IV. und dessen erster Ehefrau, Cäcilia Renata von Österreich. 1641 reist er erneut zum Papst nach Rom, um dort die Pläne der polnischen Außenpolitik zu erörtern. Der Kupferstich, den der polnische Historiker und Publizist Józef Ignacy Kraszewski (1812-1887) Falck zugeschrieben hat, zeigt Ossoliński, wie er vor dem Papst kniet. Das Buch gibt der Buchhändler und Verleger Georg Förster (1615?-1660) in Danzig heraus (Block 203, Abb. 33). Im selben Jahr sticht Falck das Titelkupfer zu dem Werk „Selenographia sive Lunae Descriptio“ (dt. Selenographie oder die Beschreibung des Mondes) von Johannes Hevelius (1611-1687). Es enthält die erste auf eigenen Beobachtungen des Astronomen basierende Kartographie des Mondes und ist Władysław IV. gewidmet. Das Titelblatt zeigt zu beiden Seiten der Schrift die Astronomen Galilei und Alhazen, am Sockel eine Ansicht der Stadt Danzig und das Danziger Wappen. Es wird von Boy gezeichnet, von Falck mit dem Zusatz „Polonus“ als Stecher signiert und erscheint in Danzig bei dem Buchhändler und Verleger Andreas Hünefeld (1606-1652, Block 197, Abb. 34). Eine Doppelseite später folgt in dem Band ein Porträt von Hevelius, das Falck nach einem Gemälde des Danziger Malers Helmich van Tweenhuysen II. (auch Twenhusen oder Iwenhusen, 1598/1604-1673) sticht und das auch als Einzelblatt vorkommt (Block 245, Abb. 35). Im selben Jahr entsteht ein Porträt von Friedrich Wilhelm Markgraf von Brandenburg (1620-1688) vermutlich nach einem Gemälde von Govaert Flinck[7] (1615-1660) und von Förster in Danzig verlegt (Block 237, Abb. 36). Im Jahr darauf folgt ein Bildnis des lutherischen Theologen und Pastors an der Marienkirche in Danzig, Daniel Dilger (1572-1643), nach einem Gemälde des Danziger Malers Salomon Wegner (um 1580-um 1649, Block 230, Abb. 37).
[6] Willi Drost: Boy, Adolf in: Neue Deutsche Biographie 2 (1955), S. 494 f. https://www.deutsche-biographie.de/gnd129238635.html#ndbcontent
[7] Ein etwas späteres, aber verblüffend porträtähnliches Halbfigurenporträt von Govaert Flinck aus dem Jahr 1652 befindet sich in der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg, http://www.fotothek.spsg.de
Am schwedischen Hof in Stockholm fertigt Falck 1649 Kupferstiche nach Porträtgemälden des zwei Jahre zuvor von Königin Christina (1626-1689) ernannten und aus den Niederlanden stammenden Hofmalers David Beck (1621-1656). Darunter sind Bildnisse der Königin selbst (Block 222, 223, Abb. 38), des 1649 zum schwedischen Thronfolger ernannten Carl Gustav Pfalzgraf bei Rhein (1622-1660) und späteren Königs Karl X. Gustav (Block 216, 217, Abb. 39),[8] des schwedischen Staatsmanns und Feldherrn Magnus Gabriel De la Gardie (1622-1686), Oberst der Leibgarde der Königin, Schwager von Carl Gustav und Generalgouverneur von Livland (Block 240, Abb. 40), des aus den Niederlanden stammenden Kaufmanns und Unternehmers Louis de Geer (1587-1652), der seit 1627 in Schweden lebt und für die schwedische Krone tätig ist (Block 242, Abb. 41), und des schwedischen Feldherrn Lennart Torstensson Graf von Ortala (1603-1651), Feldmarschall und seit 1648 Generalgouverneur der westlichen Provinzen des Landes (Block 284, Abb. 42). Falck betreibt eine Kupferdruckerei, die im Schloss gelegen ist, und fungiert für die von ihm gestochenen Blätter auch als Verleger. 1650 wird er von Christina zum Hofkupferstecher ernannt, erhält die Position eines Beamten und ein Jahressalär von sechstausend Reichstalern (Block, PDF, S. 9). Seitdem signiert er auch die auf den Blättern enthaltenen Texte zusätzlich mit dem Vermerk „S.R.M. Sveciae Chalcographus“. Regelmäßig reist er nach Danzig, um auch dort Porträtaufträge zu übernehmen. Am 3. Januar 1653 wird seine Tochter Anna Magdalena geboren und in Stockholm getauft. Als Königin Christina 1654 abdankt und die schwedische Krone ihrem Vetter Karl X. Gustav überlässt, verliert Falck seine Stellung und kehrt nach Danzig zurück.
Während seiner Jahre in Stockholm entstehen weitere Stiche nach Porträtgemälden meist von Beck, die in der Mehrzahl schwedische Offiziere und Feldherren aus den Nordischen Kriegen und dem Dreißigjährigen Krieg zeigen: 1650 das Porträt des schwedischen Reichsadmirals und Reichsschatzmeisters Gabriel Bengtsson Oxenstierna von Korsholm und Wasa (1586-1656, Block 273, Abb. 43); 1651 die Porträts von Robert Graf Douglas (1611-1662), schwedischer Feldmarschall (Block 231, Abb. 44), Friedrich Christoph von Hammerstein (1608-1685), schwedischer Generalwachtmeister (Block 244, Abb. 45), Gustaf Karlsson Horn Graf von Björneborg (1592-1657), schwedischer Feldherr (Block 246, Abb. 46), Hans Christoph Graf von Königsmarck (1600-1663), schwedischer Oberst, der ab 1642 mit Torstensson in Schlesien und Sachsen, 1648 für Schweden in der Kurpfalz, Niedersachsen, Westfalen, Franken und Böhmen kämpft und dann (wie auch von Falck vermerkt) zum Feldmarschall und Grafen von Westerwik und Stegholm ernannt wird (Block 250, Abb. 47),[9] Axel Lillie (1603-1662), schwedischer Oberst, der ebenfalls mit Torstensson kämpft, 1642 nach der Schlacht bei Breitenfeld Kommandant von Leipzig und Gouverneur der Markgrafschaft Meißen wird und den Königin Christina 1651 zum Grafen von Lesstra und Skötrop ernennt (Block 255, Abb. 48), Arvid Wittenberg (1606-1657), Graf von Debern und Neuburg, seit 1639 Generalmajor der schwedischen Armee, der in Schlesien und Pommern kämpft (Block 292, Abb. 49); 1652 ein Porträt von Axel Oxenstierna (1583-1654), 1612 schwedischer Reichskanzler, 1622 Statthalter von Riga, 1645 Kanzler der Universität Uppsala (Block 272, Abb. 50); 1653 ein erneutes Porträt von Königin Christina, ein Blatt, dessen Existenz Block anzweifelte, das sich jedoch in einem Exemplar im Teylers Museum in Haarlem befindet (Block 224, Abb. 51); 1654 ein erneutes, großformatiges und prunkvolles Porträt von Carl Gustav, diesmal als schwedischer König Karl X. Gustav im Brustharnisch und mit Hermelinmantel im ovalen mit Eichenzweigen umwundenen Lorbeerkranz (Block 218, Abb. 52), es ist nur noch mit „Falck“ signiert, weil dessen Privileg als Hofkupferstecher von Karl nicht erneuert wird; 1655 ein Reiterporträt des schwedischen Feldmarschalls und Reichsrats Carl Gustav Wrangel (1613–1676) nach einem Gemälde im Schloss von Skokloster des aus Hamburg stammenden Malers David Klöcker Ehrenstrahl (1629-1698),[10] der 1652 im Gefolge von Wrangel nach Stockholm kommt. Der großformatige Kupferstich ist erstmals mit dem vollen Namen „Jeremias Falck“ signiert (Block 295, Abb. 53).
[8] Ein um 1848 entstandenes porträtähnliches Gemälde des Pfalzgrafen Carl Gustav (Karl X. Gustav Pfalzgraf von Zweibrücken), David Beck zugeschrieben, mit identischem Kostüm, allerdings als Kniestück, befindet sich im Nationalmuseum von Stockholm, http://collection.nationalmuseum.se/eMuseumPlus
[9] Falck nennt auf dem Kupferstich ebenfalls Beck als Maler des zugrunde liegenden Gemäldes. Jedoch ist auf die Ähnlichkeit des Porträts in Haltung und Kostüm zu einem Gemälde von Matthäus Merian (1621-1687) ebenfalls von 1651 in den Sammlungen von Skokloster Slott hinzuweisen, http://emuseumplus.lsh.se
[10] David Klöcker Ehrenstrahl: Karl Gustav Wrangel, 1652, Öl auf Leinwand, Skokloster Slott, Inv. Nr. 698, http://emuseumplus.lsh.se
Während seiner Aufenthalte in Danzig zwischen 1650 und 1654 schafft Falck Kupferstichporträts polnischer Adliger meist nach Gemälden des Danziger Malers Daniel Schultz (des Jüngeren, 1615-1683), 1649 bis 1660 Hofmaler der polnischen Könige Johann II. Kasimir Wasa, Michael Korybut Wiśniowiecki und Johann III. Sobieski: 1650 ein Porträt des zwei Jahre zuvor verstorbenen Königs Władysław IV., von Förster in Danzig verlegt (Block 293, Abb. 54); 1652 in Stockholm ausgeführte Porträts von Maciej (Matthias) Łubieński (1572-1652), Erzbischof von Gniezno/Gnesen (Block 256, Abb. 55), Achacy Przyłęcki (um 1630-1656), Krakauer Staatsbeamter und Hauptmann von Oświęcim/Auschwitz (Block 274, Abb. 56), und Hieronim Radziejowski (1612-1667), Politiker, Diplomat und Militärkommandeur, der 1652 nach einer Verschwörung gegen den polnischen König ins schwedische Exil gehen muss (Block 276, Abb. 57); 1653 Porträts von Jerzy Sebastian Lubomirski (1616-1667), General während der Kriege Polen-Litauens gegen die Kosaken, das russische Zarenreich, die Schweden unter Karl X. Gustav und Siebenbürgen (Block 257, Abb. 58), und von Łukasz Opaliński (des Älteren, 1581–1654), seit 1615 Hauptmann von Poznań/Posen, 1634-50 Großmarschall Polens und Woiwode von Rawa (Mazowiecka, Block 270, Abb. 59), beide von Förster verlegt; 1654 ein ebenfalls von Förster verlegtes Porträt von Bogusław Radziwiłł (1620-1669), Herzog von Birsen und Dubinki, der ab 1648 am Hof Johanns II. in Warschau lebt und 1651 in der Schlacht bei Berestetschko/Beresteczko siegreich gegen die Kosaken zu Felde führt (Block 277, Abb. 60).
In Danzig und für den Verleger Georg Förster entsteht vermutlich in diesen Jahren auch eine Reihe undatierter Porträts polnischer Adliger, die Falck gelegentlich mit dem Zusatz „Polonus“ signiert: Piotr Gembicki (1585-1657), seit 1638 Großkanzler unter Władysław IV. und ab 1642 Bischof von Krakau (Block 243, Abb. 61), Andrzej Leszczyński (1608-1658), seit 1645 Vizekanzler, ab 1646 Bischof von Chełmno/Culm (Block 252, Abb. 62), Bogusław Leszczyński, Graf von Leszno (1614–1659), 1642 Starost von Großpolen, 1650-58 Großschatzmeister der Krone/Podskarbi wielki koronny (Block 253, Abb. 63), Wacław Leszczyński (1576-1628), seit 1625 Großkanzler der Krone, 1628 Starost von Großpolen (Block 254, Abb. 64), Jerzy Ossoliński (1595-1650), polnisch-litauischer Staatsmann und seit 1643 Großkanzler der Krone (Block 271, Abb. 65), Jerzy Tyszkiewicz (1596-1656), seit 1649 Bischof von Wilno/Wilna (Block 286, Abb. 66), und schließlich ein Porträt des aus Amsterdam stammenden Malers Helmich van Tweenhuysen II. möglicherweise nach dessen Selbstbildnis (Block 249, Abb. 67).
1655 verlassen Falck und mit ihm Hondius und Förster Danzig fluchtartig, da aufgrund des Zweiten Nordischen Kriegs zwischen Schweden und Polen kriegerische Handlungen auch in Danzig zu befürchten sind. Nachdem Christina von Schweden 1654 abgedankt hat, macht der polnische König Johann II. Kasimir, Urenkel des schwedischen Königs Gustav I. (1496-1560) und letzter lebender Wasa, Ansprüche auf den schwedischen Thron geltend. Gleichzeitig geht es bei dem Krieg zwischen Schweden und Polen um die Vorherrschaft der beiden Staaten im Baltikum. Im Juli 1655 marschiert der schwedische Feldmarschall Arvid Wittenberg (Abb. 49) von Pommern aus in Polen mit einer Armee von 14.000 Mann ein, der sich in der Schlacht von Ujście ein polnisches Heer mit 13.000 Mann und 1.400 Bauern entgegenstellt. Der schwedische König Karl X. Gustav (Abb. 52) besetzt Polen mit einer Armee von 15.000 Mann. Falck geht nach Kopenhagen, offenbar um sich für eine Anstellung am dänischen Hof zu bewerben. Er schafft dort ein repräsentatives Porträt von Friedrich III., König von Dänemark und Norwegen (1609-1670), im Lorbeerkranz mit Rüstung und Hermelinmantel, von dem Abdrucke auch ein Jahr später in Hamburg erscheinen (Block 236, Abb. 68).
Als Falcks Bemühungen um eine Anstellung in Kopenhagen erfolglos bleiben, geht er nach Amsterdam, möglicherweise, weil die niederländischen Künstler und Verleger aus seiner Pariser Zeit ihm dazu geraten haben. Dort findet er Arbeit bei dem Amsterdamer Kaufmann und Kunstsammler Gerrit Reynst (1599-1658), der eine Gruppe von Kupferstechern beauftragt hat, unter ihnen Cornelis II. van Dalen, Cornelis Visscher, Pieter Pietersz. Holsteyn, Jan Lutma and Theodor Matham[11] (Block, PDF, S. 10 nennt noch Jacob Matham und Schelte Adamsz. à Bolswert), seine Kunstsammlung in Kupferstichen festzuhalten. Diese hatte er seit 1625 gemeinsam mit seinem Bruder Jan (1601-1646) in Venedig zusammengetragen und seit dessen Tod in Amsterdam der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Das Kupferstichwerk bleibt unvollendet, als Reynst, Bürgermeister von Amsterdam, 1658 in der Gracht vor seinem Haus ertrinkt, „elendig umgekommen“, wie Falck im Dezember des Jahres nun schon aus Hamburg an Johannes Hevelius in Danzig schreibt (Block, PDF, S. 11). Vierunddreißig Kupferstiche nach Gemälden der Sammlung Reynst,[12] von denen dreizehn von Falck sind, erscheinen nach 1660 in einer Publikation von Cornelis Visscher.[13] Zu diesem Zeitpunkt hat die Witwe von Reynst den Kunstbesitz an Sammler in ganz Europa und an die Niederländischen Generalstaaten verkauft, die 1660 ihren Anteil von vierundzwanzig Gemälden, meist aus der Zeit der italienischen Renaissance, König Karl II. von England schenken (das sogenannte „Holländische Geschenk/Dutch Gift“), wodurch die Beziehungen zwischen beiden Ländern verbessert werden sollen. Falck geht allerdings schon 1657 nach Hamburg, wie ein in dieses Jahr datiertes Porträt des in Rostock lehrenden Professors der Rechte, Christian Woldenberg, belegt. Für seine Arbeit bei Reynst hat Falck, wie er an Hevelius schreibt, ein Honorar von 2600 Gulden erhalten.
Die zwischen 1655 und 1657 in Amsterdam geschaffenen Kupferstiche reproduzieren Gemälde aus dem „Cabinet Reynst“, die heute teilweise noch in internationalen Sammlungen nachweisbar sind. Die Maler, die den Urspungsgemälden seitdem durch kunsthistorische Forschungen zugeschrieben wurden, unterscheiden sich teilweise erheblich zu den auf Falcks Kupferstichen vermerkten Angaben. Das rührt vermutlich daher, dass die Brüder Reynst beim Kauf ihrer Gemälde in Venedig Irrtümern oder wissentlich falschen Angaben der Verkäufer aufgesessen sind. So wird das heute in der Eremitage in St. Petersburg befindliche Gemälde „Esau verkauft sein Recht der Erstgeburt“ heute dem Niederländer Matthias Stomer (um 1600-nach 1652) zugeschrieben, während Falck als Maler den Venezianer Jacopo Tintoretto nennt (Block 1, Abb. 69). Die „Anbetung der Hirten“ von Lorenzo Lotto (1480-1557) schreibt Falck Paolo Veronese zu (Block 6, Abb. 70). Eine „Verehrung der Heiligen Familie“ durch Hirten, den jungen Tobias und weitere Heilige unter Assistenz des Erzengels Raphael ist heute als Gemälde von Bonifazio Veronese (1487-1553) im Hampton Court Palace in London identifiziert, während Falck als Maler Jacopo Palma il Vecchio nennt (Block 10, Abb. 73). Eine „Kreuztragung“ von Jacopo Bassano (um 1510-1592) befindet sich heute in der National Gallery in London; Falck vermerkt jedoch Paolo Veronese als Urheber (Block 18, Abb. 74). Eine „Darstellung Christi im Tempel“ wird weiterhin wie von Falck als Gemälde von Andrea Schiavone (1510/1515-1563, Block 8, Abb. 71), die „Jungfrau Maria mit dem Jesuskind und der Heiligen Anna“ als Bild von Andrea del Sarto (1486-1530, Block 9, Abb. 72) geführt. Die „Extase des Heiligen Paulus“ hat offenbar ein Gemälde von Johann Liss (um 1597-1631) zum Vorbild, dessen Verbleib unbekannt ist (Block 26, Abb. 75). Die „Vision des Heiligen Petrus“ ist offenbar nach einem heute verlorenen Gemälde von Domenico Fetti (1589-1624) gestochen (Block 29, Abb. 76), die „Alte Frau am Toiletttisch“ nach einem Bild von Bernardo Strozzi (1581-1644, Block 156, Abb. 77), während Falck bei beiden Johann Liss als Maler vermerkt. Das „Konzert“ gilt heute als Werk von Giorgione (1478-1510) und nicht von Guercino (Block 158, Abb. 78). Von zwei weiteren Gemälden ist der heutige Standort bekannt: „Der verlorene Sohn bei den Dirnen“ von Johann Liss (um 1597-1631) befindet sich im Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg (Block 160, Abb. 79), eine Szene mit der „Königin Semiramis“ von Guercino (1591-1666) im Museum of Fine Arts in Boston (Block 155, Abb. 80).
[11] British Museum, Collection online: Variarum imaginum a celeberrimis artificibus pictarum Caelaturae / Cabinet Reynst, http://www.britishmuseum.org/research/collection_online/collection_object_details.aspx?objectId=3170445&partId=1&searchText=Falck,+Jeremias&page=1
[12] Anne-Marie S. Logan: The 'Cabinet' of the Brothers Gerard and Jan Reynst, Amsterdam, Oxford, New York 1975
[13] Cornelis Visscher: Variarvm imaginvm a celeberrimis artificibus pictarum. Carlaturae elegantissmis tabvlis repraesentatae. Ipsae picturae partim extant apud viduam Gerardi Reynst quondam huius urbis senatoris ac scabini, partim Carolo II Brittanniarum regi a potentissime Hollandiae West-Frisiaeque ordinibus dono missae sunt, Amsterdam nach 1660. Ein vollständiges Exemplar im British Museum, London, http://www.britishmuseum.org/research/collection_online/search.aspx?searchText=1945,0130.2.1-34
Alle diese Arbeiten von Falck sind in dem nach 1660 erschienenen Kupferstichwerk von Cornelis Visscher enthalten, nicht jedoch ein „Singendes Paar“, das sich ebenfalls im „Cabinet Reynst“ befand und verschiedenen niederländischen Meistern zugeschrieben werden kann, vermutlich jedoch nicht Cornelis van Haarlem, wie Falck vermerkt (Block 157, Abb. 81). Der Kupferstich einer „Predigt von Johannes dem Täufer“ nach einem Gemälde von Abraham Blomaert (1564-1651) erscheint 1661in einem späteren Abdruck in Hamburg (Block 14, Abb. 82). Block nennt vier weitere Gemälde aus der Sammlung Reynst, nach denen Falck Kupferstiche angefertigt hat: eine „Kreuztragung“ von Paolo Veronese (Block 19), eine „Kreuzigung“ von Antonis van Dyck (Falcks großformatiger Stich befand sich ehemals im Polenmuseum/Muzeum Polskie in Rapperswyl, Block 21), eine „Grablegung Christi“ und ein Gemälde „Zyklopen schmieden die Waffen des Achilles“ beide von Caravaggio (1571-1610, Block 24, 54). Insgesamt schuf Falck während seiner Zeit in Amsterdam achtzehn solcher Gemäldereproduktionen.
Weshalb Falck 1657 ausgerechnet nach Hamburg geht und wie lange er dort bleibt, ist unbekannt. Jedenfalls wird dort im August des Jahres sein Sohn Gerhard (1657-1727) geboren, der später in Danzig als Gold- und Silberschmied arbeitet und dessen Söhne denselben Beruf ausüben werden.[14] Das letzte von Falck bekannte Werk, dreizehn Stiche in einem in Köln erschienen Buch mit Predigten des Jesuitenpaters Alphons Rodriguez (1526-1616), datiert aus dem Jahr 1666 (Block 200). Block nimmt an, dass der Künstler in diesem oder im folgenden Jahr Hamburg verlässt und sich in Danzig zur Ruhe setzt. Aber auch in Hamburg entstehen nur noch wenige Porträts, einige Buchtitel und eine Reihe von bibliophilen Arbeiten.
In Hamburg sticht Falck Porträts folgender Personen: Christian Woldenberg (1621-1674), aus Krempe in Holstein stammender Jurist, von 1653 bis 1674 Professor der Rechte und der Griechischen Sprache an der Universität Rostock (Block 294), Konstantin Ferber (1520-1588), Bürgermeister von Danzig, der sich zwar 1575 mit seiner Stadt dem polnischen König Stephan Báthory ergibt, aber die historischen Privilegien der Hansestadt erhalten kann (Block 233, Abb. 83), Johannes Müller (1598-1672), lutherischer Theologe, seit 1648 Hauptpastor an der Kirche St. Petri in Hamburg und Polemiker gegen die Juden (†1671, Block 269, Abb. 84), Hans von Schack (1609-1676), ab 1656 Festungskommandant in Hamburg, seit 1660 dänischer Reichsrat und Reichsfeldherr (Block 278), und Johann Ulrich von Wallich (1624-1673), Jurist, Diplomat, königlich schwedischer Sekretär und Justizrat in Stade bei Hamburg (Block 289, Abb. 85).
[14] B. Tuchołka-Włodarska: Falck, Gerhard, in: Saur Allgemeines Künstlerlexikon, Bd. 36, München, Leipzig 2003, S. 338; vergleiche auch Johannes Demandt 1999 (siehe Anm. 3), S. 17
Vermutlich 1662 sticht Falck sechzehn Tulpenbilder für ein Werk „Verscheyde Nieuwe Tulpen, en andere Bloemen“, das in dem Verlagsunternehmen des Kupferstechers und Kartographen Frederik de Wit (1610-1698) in Amsterdam erscheint. Das Titelblatt, so Block, sei von Cornelis Visscher, die Tulpenbilder habe Falck gestochen. Ein weiteres bei de Wit erschienenes Blumenbuch, „Novae et exquisitae florum icones“, nennt auf dem Titelblatt ausdrücklich Jeremias Falck als Graveur der Druckplatten und „Hamburg 1662“ als Ort und Jahr der Entstehung (Block 64, 65). Die Universitätsbibliothek in Umeå besitzt einen Band, in dem beide Werke zusammengebunden sind und der offenbar aus dem deutschen Kunst- oder Antiquariatshandel für das 1908 gegründete Schwedische Schulmuseum/Svenska skolmuseet erworben wurde (siehe PDF). Drei weitere Folgen von Blumenbildern sah Block in der Sammlung des Museums von Posen (Block 66-68). 1664 schafft Falck nach einem Entwurf von Adolph Boy das Titelblatt zu dem historisch-politischen Werk „Monita politico-moralia“ des Schriftstellers und Woiwoden von Podolien, Andrzej Maksymilian Fredro (um 1620-1679). Das Blatt zeigt vor der Silhouette der Stadt Danzig eine Waage, die von der Hand Gottes gehalten wird. Der Band erscheint bei Georg Förster in Danzig (Block 202).[15] Erst nach Falcks Tod kommt dort 1673 das Werk „Machina coelestis“ von Johannes Hevelius heraus, in dem der Danziger Astronom seine Instrumente für die Himmelsbeobachtung beschreibt. Das Titelkupfer von Jeremias Falck nach einem Entwurf von Adolf Boy zeigt Hevelius und den griechischen Astronomen Ptolemäus (um 100-160), die im Sitzen einen Himmelsglobus studieren, während Nikolaus Kopernikus und Tycho Brahe danebenstehen (Block 198, Abb. 86).
Weithin bekannt und berühmt ist eine von Falck in Hamburg gestochene Folge mit fünfundzwanzig Buchstaben des lateinischen Alphabets nach Entwürfen des vermutlich aus Dithmarschen stammenden Goldschmieds Johann Christian Bierpfaff (um 1600-um 1675), der 1643 auf seinen Wanderungen Krakau und Warschau erreicht, dort schon drei Jahre später zum Hofgoldschmied avanciert und unter anderem mit der Ausführung von Silbersärgen polnischer Könige auf dem Wawel beauftragt wird. 1653 lässt sich Bierpfaff als Goldschmiedemeister in Thorn/Toruń, der Heimatstadt von Falcks Vorfahren, nieder.[16] Die Folge mit dem Titel „Libellus novus elementorum latinorum“ ist als Vorlage für Silberschmiedearbeiten gedacht und zeigt die lateinischen Buchstaben teilweise mit zusätzlichen Dekorationselementen in reichem Grotesk‑ und frühem Muschelwerk. Jedes Blatt ist mit den Initialen des Entwerfers, J.C.B., und denen des Stechers, J.F., signiert. Block sah diese Blätter im Czartoryski-Museum in Krakau und im Museum von Breslau. Eine vollständige Folge befindet heute sich im Rijksmuseum in Amsterdam (Block 63, Abb. 87, 87a-z). Bis zuletzt behaupten einige Autoren, Falck könne 1664 in Hamburg gestorben sein,[17] obwohl das durch die schon von Block nachgewiesene Beisetzung des Leichnams in der Kirche St. Petri und Pauli zu Danzig 1777 oder richtiger 1771 wenig wahrscheinlich ist. Unmöglich ist jedoch nicht.
[15] Ein Exemplar befindet sich in der Niederschlesischen Bibliothek in Breslau/Dolnośląska Biblioteka Publiczna im. Tadeusza Mikulskiego we Wrocławiu. Digitalisat in der Dolnośląska Biblioteka Cyfrowa, das Titelblatt mit dem Kupferstich von Falck auf Seite 7, http://www.dbc.wroc.pl/dlibra/docmetadata?id=7936&from=&dirids=1&ver_id=&lp=1&QI=BE9298CAE06798A70313C2B52477D8DC-15
[16] J. Tandecki: Bierpfaff, Johann Christian, in: Saur Allgemeines Künstlerlexikon, München, Leipzig 1995, S. 577 f.
[17] Zuletzt Zabuska 2003, Seite 339
Falck war nie vergessen. Schon 1767 verzeichnet ihn François Basan in seinem in Brüssel erschienenen „Dictionnaire des graveurs anciens et modernes“ mit dem Vornamen Jérémie als „Graveur Polonois, lequel a beaucoup travaillé en France vers le milieu du dernier siecle“ und verzeichnet einige wichtige Werke.[18] Zu Beginn des 19. Jahrhunderts sind seine Arbeiten, wie bereits erwähnt, in den wichtigsten polnischen Sammlungen vertreten. In Deutschland verzeichnen ihn das frühe „Allgemeine Künstler-Lexicon“ von Georg Kaspar Nagler 1835[19] und die erste Ausgabe von „Meyers Conversations-Lexicon“ von 1847[20] mit nahezu identischen Artikeln und einer Auflistung der wichtigsten Werke, irren sich mit „Danzig 1709“ aber deutlich im Todesdatum. Ebenfalls 1847 berichtet der Danziger Gerichtsrat Wilhelm Seidel in seinem Aufsatz „Nachrichten über Danziger Kupferstecher“ in den „Neuen preußischen Provinzialblättern“ ausführlich über Falcks Biographie und dessen künstlerische Werke und urteilt: „Falck’s Werke werden von den Sammlern sehr gesucht und den ausgezeichneten Erzeugnissen der Niederländischen Stecherschulen beigezählt.“[21] Auf polnischer Seite können Józef Ignacy Kraszewski in einem Aufsatz in der Nürnberger Zeitschrift „Athenaeum für Wissenschaft, Kunst und Leben“ 1850 150 Stiche von Falck,[22] der polnische Kunsthistoriker Edward Rastawiecki (1804-1879) in der „Biblioteka warszawska“ 1852 bereits 317 Blätter von Falck auflisten.[23] In den Sammlungen des Czartoryski-Museums und von Mieczysław Pawlikowski in Lemberg sollen sich zuletzt, so Block, jeweils über dreihundert Arbeiten von Falck befunden haben. Auf Blocks 1890 erschienenes Werkverzeichnis greifen auch neue Forschungen über Falck zurück und ergänzen sie.[24] Dass ein 2006 ausführlich publiziertes um 1650 entstandenes Ölgemälde „Stillleben mit Austern“ im Westfälischen Landesmuseum in Münster von diesem Jeremias Falck stammt, scheint wenig wahrscheinlich.[25] Werke von Falck sind heute relativ einfach im Internet bei den besitzenden Museen und Bibliotheken und durch spezialisierte Suchmaschinen wie „europeana collections“ oder „Virtuelles Kupferstichkabinett“ zu finden.
Axel Feuß, Mai 2017
[18] François Basan/Joseph Ermens: Dictionnaire des graveurs anciens et modernes. Depuis l'origine de la gravure (1767), Brüssel 1791, Band 1, S. 178, https://archive.org/stream/dictionnairedesg01basa#page/178/mode/2up
[19] Georg Kaspar Nagler: Neues allgemeines Künstler-Lexicon oder Nachrichten von dem Leben und Werken der Maler, Bildhauer, Baumeister, Kupferstecher, Formschneider, Lithographen, Zeichner, Medailleure, Elfenbeinarbeiter …, München 1835, Band 4 (1837), S. 227, Digitale Sammlungen der Universitätsbibliothek Weimar, http://digitalesammlungen.uni-weimar.de/viewer/image/PPN623487535/233/
[20] Joseph Meyer: Das große Conversations-Lexicon für die gebildeten Stände, Hildburghausen 1847, S. 745, Bayerische Staatsbibliothek digital, http://reader.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/display/bsb10797950_00751.html
[21] Wilhelm Seidel: Nachrichten über Danziger Kupferstecher, in: Neue preußische Provinzial-Blätter, Band 3, Königsberg 1847, S. 161 ff., zu Falck S. 165-171, Bayerische Staatsbibliothek OPACplus, https://opacplus.bsb-muenchen.de/metaopac/singleHit.do?methodToCall=showHit&curPos=7&identifier=100_SOLR_SERVER_1906705309&showFulltextFirstHit=true
[22] Józef Ignacy Kraszewski, in: Athenaeum für Wissenschaft, Kunst und Leben, Band 1, Nürnberg 1850, S. 187-208
[23] Edward Rastawiecki, in: Biblioteka warszawska, Band 1, 1856, S. 525-550
[24] Ein umfangreiches Literaturverzeichnis bei Zabuska 2003, Seite 341 f.
[25] Das „Stillleben mit Austern“, Öl auf Leinwand, 59 x 84 cm, im LWL-Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte, Münster, Inv. Nr. 2231 LM, wird Jeremias Falck aufgrund rückseitig angebrachter Bezeichnungen mit Monogramm zugeschrieben (freundliche Auskunft Frau Judith Claus, 2017). Weitere Hinweise sind jedoch auch in dem Aufsatz von Angelika Lorenz: Das Kunstwerk des Monats, Dezember 2006, Westfälisches Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte Münster, nicht zu finden. Weder in Polen noch anderwärts sind bislang weitere Ölgemälde von Jeremias Falck bekannt geworden. Es fehlen in der übrigen bislang erschienenen Literatur jegliche Hinweise darauf, dass Falck jemals Ölbilder angefertigt habe. Allerdings ist in der Literatur ein niederländischer Stilllebenmaler J. Falck, „1629 nachgewiesen“ zu finden: U.R.: Falck (Falk), J., in: Saur Allgemeines Künstlerlexikon, Bd. 36, München, Leipzig 2003, S. 239. Ein perspektivisch ähnlich aufgebautes Vanitas-Stillleben dieses J. Falck von 1629, signiert unten rechts: J. Falk f., befindet sich im Indianapolis Museum of Fine Art, https://commons.wikimedia.org/wiki/File:J._Falk_-_Vanitas_-_1629.jpg
Literatur:
J.C. [Julius Caesar] Block: Jeremias Falck. Sein Leben und seine Werke. Mit vollständigem alphabetischen und chronologischen Register sämmtlicher Blätter sowie Reproductionen nach des Künstlers besten Stichen, Danzig, Leipzig, Wien, 1890
Oskar Leistikow: Das wahre Todesdatum von Jeremias Falck, in: Das Münster. Zeitschrift für christliche Kunst und Wissenschaft, 6. Jahrgang, München 1953, S. 103
Editha Holm: Falck, Jeremias, in: Neue Deutsche Biographie 4 (1959), S. 749; Onlinefassung: http://www.deutsche-biographie.de/pnd123429145.html
K. Zabuska: Falck, Jeremias, in: Saur Allgemeines Künstlerlexikon, Bd. 36, München, Leipzig 2003, S. 339-342
Online:
europeana collections: http://www.europeana.eu/portal/de/search?q=Jeremias+Falck
Virtuelles Kupferstichkabinett: http://www.virtuelles-kupferstichkabinett.de/de/search/ (Suche: Falck, Jeremiasz)