Krzysztof Meyer
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Krzysztof Meyer - Hörspiel von "COSMO Radio po polsku"
Das erste Instrument von Krzysztof Meyer war das Klavier. Er spielte bereits als Kind, und mit der Zeit beherrschte er das Instrument so gut, dass er auch als Pianist öffentlich auftreten konnte. Viele Jahre lang, bis zur IV. Sonate, komponierte er somit Klavierwerke mit dem Gedanken an sein eigenes Repertoire, erst später widmeten sich auch andere Interpreten diesen Werken. In den 1960er Jahren konzertierte er als Pianist sowohl in Polen als auch in den meisten europäischen Ländern mit dem Krakauer Ensemble MW2, das sich vorwiegend auf das Repertoire der Avantgarde spezialisierte. Später konzentrierte er sich sowohl in Konzerten als auch bei Plattenaufnahmen, als Solist oder mit Kammerensembles, vor allem auf eigene Werke und widmete sich nur sehr sporadisch Werken anderer Komponisten.
Kammermusik für kleine Ensembles in verschiedenen Zusammensetzungen nimmt eine besondere Stellung in Meyers Œuvre ein. Er selbst erklärt dies mit seinen Kindheitserfahrungen, als er Konzerte besuchte, die von seiner Großmutter, einer Pianistin, organisiert wurden. Was ihn aber an dieser Gattung vor allem fasziniert, ist die Tatsache, dass sich Kammerwerke ausgezeichnet dafür eignen, „Klangrätsel“ zu erstellen, die sich auf das „unbewusste Zählen der Seele“ berufen, wie Leibniz das Wesen der Musik beschrieb. Beispiele dafür liefen die Tempi im XI, Streichquartett oder rhythmische Veränderungen im X. Streichquartett.
Manche Werke für große Besetzung können demgegenüber als musikalische Kommentare zu politischen Ereignissen oder existenziellen Überlegungen gehört werden. Auf diese Gedanken bringen Untertitel und Zitate (VI. Symphonie „Polnische Symphonie“, die an die Atmosphäre des Kriegsrechts in Polen anknüpft), oder der verwendete Text (VIII. Symphonie zu den anti-antisemitischen Gedichten von Adam Zagajewski). Die katastrophische Botschaft des Oratoriums Schöpfung übermittelt der Text, doch die ganze Bedeutung wird erst von der Musik anschaulich gemacht.