Janina Kłopocka. Schöpferin des „Rodło“-Zeichens
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Janina Kłopocka - Hörspiel von "COSMO Radio po polsku" auf Deutsch
Ende der 30er Jahre schloss sich die Künstlerin, was im Hinblick auf die religiöse Thematik ihrer Arbeiten erstaunt, einer neuen politischen Bewegung an. Eine Gruppe junger Intellektueller versuchte damals in Polen, eine slawische Bewegung zu etablieren, die sich auf die vorchristliche Urvergangenheit bezog. Die jungen Leute vertraten eine extrem radikale Richtung mit totalitärem Charakter, brachten neoheidnische Parolen hervor und riefen dazu auf, Polen aus seinem „zivilisatorischen Tief“ herauszuholen. Die Gründe des Niedergangs sahen sie im Katholizismus. Diesbezüglich riefen sie zur Rückkehr zu den Quellen und zu slawischen Identitätsfindung auf. Die Monatszeitschrift „Zadruga. Pismo Nacjonalistów Polskich“ (Zadruga. Organ der Polnischen Nationalisten [der Terminus ‚Zadruga‛ bezeichnet einen slawischen Stammesverband bzw. eine Großfamilie]) wurde zum Forum dieser Bewegung. Janina Kłopocka schrieb drei Texte für die „Zadruga“, in denen sie überwiegend philosophisch-ethnographische Themen zur Sprache brachte. Ihre Zusammenarbeit mit dieser Zeitschrift sollte sich nach 1945 jedoch als folgenschwer erweisen.
Beim Ausbruch des Zweiten Weltkrieg lebte Kłopocka in Warschau, wo sie auf der Suche nach einer Einkommensquelle einen kleinen Laden eröffnete. Sie engagierte sich auch im Untergrund, wo sie unter anderem die Verbreitung von Schriften für die Organisationen Zryw (Die Auflehnung) und Kadry Polski Niepodległej (Kräfte des Freien Polens) betrieb, die 1943 Teil der polnischen Heimatarmee (Armia Krajowa) wurden,. Das Ende des Krieges ereilte sie in Częstochowa. Während des Warschauer Aufstands gingen die meisten ihrer Kunstwerke, die sie in ihrer Wohnung in der Dąbrowski-Straße 14 aufbewahrte, verloren. Nach dem Ende des Krieges zog sie nach Olesno (Rosenberg O.S.) in der Woiwodschaft Opole (Oppeln), wo sie einige Monate als Leiterin des Amtes für Kultur und Kunst gearbeitet hat. 1946 kehrte sie nach Warschau zurück und nahm in der Abteilung für Information und Propaganda beim Ministerium für Industrie und Handel eine Tätigkeit als Graphikerin auf.
1949 wurde sie wegen ihrer früheren Zugehörigkeit zu den Kreisen der „Zadruga”, deren Anhänger als Befürworter des Faschismus erklärt wurden, inhaftiert. Nach der fast vierjährigen Untersuchungshaft wurde sie durch das Urteil eines Gerichts zu einer Freiheitsstrafe von sieben Jahren verurteilt. Nach einem Straferlass durch Gnadenerweis verließ sie das Gefängnis 1953 krank und erschöpft. Nach einer so langen Unterbrechung fiel ihr die Wiederaufnahme der künstlerischen Tätigkeit sehr schwer. 1958 wurde sie durch Urteil des Obersten Gerichts rehabilitiert. In ihren Artikeln für die Monatszeitschrift “Zadruga“ wurden keine „rassistischen Tendenzen“ entdeckt. Daraufhin kehrte Kłopocka unter Aufbietung aller Kräfte zur Kunst zurück. Sie nahm die Zusammenarbeit mit verschiedenen Verlagen auf, für die sie Buch- und Zeitschriftenillustrationen machte. Ihre Arbeiten wurden erneut ausgestellt. 1967 nahm sie an der „Ausstellung zum fünfzehnjährigen Bestehen der Kunstgraphikabteilung“ teil. 1972 hat das Biuro Wystaw Artystycznych (Agentur für Kunstausstellung) in Opole zusammen mit der Opolskie Towarzystwo Kulturalno-Oświatowe (Oppelner Gesellschaft für Kultur und Bildung) eine Retrospektive ihrer Arbeiten gezeigt.