Janina Kłopocka. Schöpferin des „Rodło“-Zeichens
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Janina Kłopocka - Hörspiel von "COSMO Radio po polsku" auf Deutsch
Janina Kłopocka wurde am 18. August 1904 in Koźmin (Koschmin) geboren, einer Kleinstad in Großpolen, auf halbem Weg zwischen Berlin und Warschau. Kleinstädte werden in ihrem ganzen Leben ihr ständiger Bezugspunkt sein. Sie wird viele Jahre an solchen Orten verweilen und in ihren Gedanken immer wieder in sie zurückkehren. Ihre Eltern waren der Bäcker Jan Kłopocki (1879–1914) und seine Frau Marianna, geborene Niedźwiedzińska (1875–1961). Janina hatte zwei jüngere Geschwister, eine Schwester Łucja und einen Bruder Marian. Die Familie lebte sehr bescheiden und als der Vater keine ordentlich bezahlte Anstellung in seinem Beruf finden konnte, ging er schließlich 1907 nach Berlin. Als er dort ein Jahre später über ein festes Einkommen verfügte, holte er seine Familie in die deutsche Hauptstadt nach.
Die nur wenige Jahre alte Janina passt sich in der neuen Umgebung recht schnell an, stellt erste Bekanntschaften her und knüpft Freundschaften. 1911 beginnt für sie der Unterricht an der katholischen Mädchenschule (es handelt sich hier um die Bischof Dr. Assmansche Katholische Höhere Mädchenschule, die 1912 in Scherings’ches Lyzeum umbenannt wurde), die sie 1921 beendet. Kurze Zeit später tritt in den Verhältnissen der Familie Kłopocki eine große Veränderung ein, die das erst vor nicht allzu langer Zeit erreichte relativ sichere Dasein erschüttert. Der Große Krieg bricht aus, zu dessen Opfern Jan Kłopocki zählen wird, der als Untergebener der Hohenzollern in den Reihen der kaiserlichen Armee ums Leben kommt. Den Lebensunterhalt muss jetzt die Mutter bestreiten.
Ich bin in Großpolen geboren, sagte Janina Kłopocka in einem Interview. Die Jugend verbrachte ich in Berlin. Mein Vater ist im Ersten Weltkrieg gefallen und das, was ich erreicht habe, verdanke ich der Hartnäckigkeit meiner armen, wunderbaren Mutter und... mir selbst.
In dem deutschen Gymnasium, dass Janina besuchte, gab es nur wenige Polinnen. Eine ihrer besten Freundinnen war Elżbieta, die Tochter des polnischen Politikers Wojciech Korfanty aus Oberschlesien. Janina begann bereits im Gymnasium, sich für die Kunst zu interessieren. In dieser Zeit brachte sie ihre frühen Aquarellzeichnungen hervor, und sie porträtierte ihre Schwester. Zu ihren Lieblingskünstlern zählte der Maler Albrecht Dürer. Anlässlich eines Besuchs bei der Familie Lissowski im oberschlesischen Michałowice (Michelwitz) stellte sie auch „lebende Bilder“ aus der polnischen Vergangenheit dar. Die Mutter hat großen Wert auf eine nationale Erziehung der Kinder gelegt und damit versucht, die Einflüsse der deutschen Schule und der deutschen Umgebung auszugleichen. 1914 meldete sie Janina und ihre Schwester Łucja bei dem Berliner „Horst“ der polnischen „Falken“ [Polnischer Turnverein „Sokół“] an; 1923 tritt Janina in den Bund der Polen in Deutschland (Związek Polaków w Niemczech) ein, der ein Jahr zuvor gegründet wurde.
Nach Abschluss des Gymnasiums musste die junge Frau Kłopocka sehr bald einen handfesten Beruf ergreifen, um die Mutter in der Sicherung des Familienauskommens zu unterstützen. Sie belegt in Berlin einen von der dortigen Handelskammer organisierten einjährigen Kursus um in einer Bank angestellt werden zu können. Der Schalter sollte jedoch nicht ihre Zukunft sein. Sie erhält ein Stipendium von der Regierung und nimmt ein Kunststudium auf. In den Jahren 1923 und 1924 studiert sie Malerei bei Professor Ludwig Bartning an den Vereinigten Staatsschulen für freie und angewandte Kunst Berlin. Zu der Zeit beginnt sie damit, sich auf das Zeichnen zu spezialisieren. Ihre ersten graphischen Arbeiten erscheinen in deutschen und österreichischen Zeitschriften. Dabei ist sie ständig bestrebt, ihr Handwerk und ihre Technik zu vervollkommnen.
1929 geht sie mit einem Stipendium des Verbands zum Schutz der Westgebiete (Związek Obrony Kresów Zachodnich) nach Warschau und beginnt dort ihr Studium an der Schule der Schönen Künste (Szkoła Sztuk Pięknych), die später in „Akademie der Bildenden Künste“ (Akademia Sztuk Pięknych) umbenannt wird. Ihre Lehrer sind bekannte und geachtete Professoren dieser Schule. In der Graphik ist sie Schülerin von Professor Władysław Skoczylas, Zeichnen lernt sie bei Professor Mieczysław Kotarbiński. Mitte der 30er Jahre des 20. Jahrhunderts beginnt sie damit, sich auch für Wandmalerei, Keramik und Mosaike zu interessieren. Außerdem nahm sie aktiv am studentischen und am künstlerischen Leben in Warschau teil.
1930 beginnt ihre Kooperation mit dem Bund der Polen in Deutschland auf. Sie entwarf Titelseiten für Zeitschriften, Plakate und Veranstaltungsdekorationen. Daraufhin folgte eine feste Zusammenarbeit mit den Zeitschriften „Polak w Niemczech“ (Der Pole in Deutschland) und „Młody Polak w Niemczech“ (Der junge Pole in Deutschland). Zu dieser Zeit gab sie das Zeichnen auf und konzentrierte sich auf andere graphische Techniken, speziell auf den Holzschnitt. Die Lieblingsmotive ihrer Arbeiten waren der Natur, der Folklore und der Märchenwelt entliehen.
1932 entwarf Janina Kłopocka für den Bund der Polen in Deutschland das graphische Symbol der Organisation, das sogenannte „Rodło“-Zeichen, dessen Entwurf sie viele Tage widmete. In dieser Arbeit im Auftrag der Leitung des Bundes offenbart sich die ganze Professionalität der Künstlerin, die sie auch in den kommenden Jahren auszeichnen wird. Kłopocka hat zahlreiche Gespräche mit den Funktionären des Bundes geführt und unzählige Publikationen durchgesehen. Letztlich legte sie viele Entwürfe vor. Das „Rodło“-Zeichen, das auf den Lauf der Weichsel, der Königin polnischer Flüsse, Bezug nimmt, wurde dank seiner Einfachheit, seiner eindeutige Aussage und seiner modernen Form sehr schnell zum Erkennungszeichen der Polen in Deutschland. Es wird bis heute vom Bund der Polen in Deutschland und von der sogenannten „Rodło“-Familie verwendet.
1975 erinnerte sich Kłopocka an die Umstände der Entstehung des berühmten Logos, in dem sie sagte:
Ich erinnere mich an das erste Treffen im Sitzungssaal des Hauses in der Potsdamer Straße, dem Berliner Haus des Bundes der Polen in Deutschland. Dr Jan Kaczmarek stellte damals beunruhigt fest, dass die Polen in Deutschland nach Hitlers Machtergreifung eine völlig neue Situation erwartet, die Unruhe weckt und entschiedene Maßnahmen erfordert. (…) Dr Kaczmarek entschied, dass wir ein eigenes nationales Zeichen haben müssen. (…) Auf die Frage, wie dieses Zeichen aussehen soll, habe ich keine Antwort erhalten. (…) Dr Kaczmarek stellte jedoch fest, es müsse ein typisch polnisches Zeichen sein, das den Polen und ihrem Land vertraut sei. Nach einer kurzen Bedenkzeit fügte er hinzu, es müsse einfach sein, so einfach und so leicht, dass es sich jedes Kind mühelos merken und es an eine Wand oder in den Sand malen kann.
Viele Tage anstrengender Arbeit kommen auf die Künstlerin zu. Nach mehreren Versuchen entscheidet sich Kłopocka, die Weichsel als Motiv zu verwenden.
Die Weichsel, so – erinnerte sie sich weiter. Ein Strich, ja, so ähnlich. Keine Gerade, ein wenig schräg. Ich zeichne sie mehrfach und irgendwie gelingt sie auch, allerdings ist das erst der Anfang. Dieses Zeichen muss ich noch ergänzen und neben der Weichsel noch etwas anderes darstellen, etwas, was bestätigen würde, dass wir Polen sind. Vielleicht ein Teil von Warschau? (…) Dr Kaczmarek machte sich mit dem Entwurf vertraut, dann lächelte er und sagte, nein, nein, das wäre ein i-Tüpfelchen. Warschau ist die Hauptstadt, das politische Zentrum Polens. Die Deutschen würden das sehr schnell ausnutzen und würden den Gebrauch eines solchen Zeichens verbieten. (…) Ich denke an den Anfang. Die Weichsel, das ist auch Krakau und Krakau wiederum ist das Wawel-Schloss, die Tuchhallen, die Marienkirche, ergo die Wiege des Staates und der polnischen Kultur. Einverstanden, aber wie soll das dargestellt werden? Niemand, weder ein Erwachsener, noch ein Kind, wird je eine dieser Sehenswürdigkeiten nachzeichnen können“.
Weitere Tage ziehen ins Land:
Ähnlich wie vorhin bei Warschau, möchte ich jetzt auch Krakau mit einem kleinen Querstrich markieren, erfahre aber, dass ein solches Zeichen zu waghalsig sei. Es erinnert an das Schwert von Bolesław Krzywousty (Bolesław III. Schiefmund) und insofern auch an den Krieg mit Deutschland. Daraus wird also nichts. Ich verzichte auf den halben Strich und so entsteht der nächste Entwurf. Der Letzte (…). Es ist ein einzigartiges Zeichen. Ein Zeichen, das im Leben von 1,5 Millionen Polen in Deutschland eine außergewöhnliche Rolle gespielt hat, der Polen, die in dem Land ihrer Väter verharrten und ihm treu zu Diensten waren. – Die Deutschen (…) – sagt die Künstlerin – haben anfangs nicht verstanden, was dieses Zeichen darstellt. Es gab sogar welche, die meinten, dass es sich um ein halbes Hakenkreuz handele. Andere, die begriffen, dass es die Weichsel meint, sagten über uns, wir seien die Weichsel-Brüder.
1934 schuf sie einen Holzschnitt mit dem Titel „Matka Boska Radosna“ (Freudige Mutter Gottes). Ihre Madonna mit dem Kind entspricht jedoch gar nicht den sonst üblichen Darstellungen. Sie erinnert vielmehr an ein bescheidenes Dorfmädchen: gekleidet in ein einfaches Gewand stützt es seine bloßen Füße auf dem Mond und wird von vier Engeln begleitet. Anders als der Titel verspricht lächelt Maria aber nicht. Ihr Gesicht drückt eher Nachdenklichkeit und Sorge aus. Diese Arbeit von Kłopocka wurde sehr schnell populär und ihre Madonna mit der Zeit zur Patronin des Bundes der Polen in Deutschland. Zudem war die Madonna auf dem Plakat der Ausstellung religiöser Kunst zu sehen, die 1934 in Częstochowa (Tschenstochau) stattgefunden hat, und sie eröffnete den Freskenzyklus „Polski rok obrzędowy“ (Das polnische Brauchtumsjahr) im Polnischen Haus in Zakrzewo im Kreis Złotów (Flatow).
Die zweite Hälfte der 30. Jahre des 20. Jahrhunderts war für die Künstlerin eine Zeit intensiver Aktivitäten, in der sie weitere Aufträge vom Bund der Polen in Deutschland erhielt. 1936 begann sie mit der Arbeit an dem Freskenzyklus „Polski rok obrzędowy“, der das Polnische Haus in Zakrzewo schmücken sollte. Den Entwurf dafür beendete sie ein Jahr später. Die Künstlerin schuf insgesamt 16 Wandbilder, wobei sie von ihrer Künstlerkollegin Jadwiga Koniuszewska und von dem Bildhauer Roman Solecki unterstütz wurde, die polnische Volksfeste, Riten und Gebräuche thematisierten, etwa das Weihnachtsessen am Heilig Abend, das Erntedankfest, die Begrüßung des Frühlings und andere Motive mehr. Nach dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs legten die Deutschen die Fresken unter Putz bis sie 1972 bei der Renovierung des Objekts wieder freigelegt wurden. Dabei stellte man fest, dass sie in einem sehr guten Zustand überdauert hatten.
1938 entwarf sie gemeinsam mit Tadeusz Cieślewski-Junior das Bühnenbild im Saal der Berliner Theaters des Volkes, in dem der Kongress der Polen in Deutschland abgehalten werden sollte. Für diesen Zweck verwendete sie für die Polen in Deutschland wichtigen Symbole: das grüne Blatt – das Zeichen der Jugend, das „Rodło“-Zeichen sowie ein Modell einer Kapelle, die laut Vorstandsbeschluss im Dezember 1937 in Zakrzewo gebaut werden sollte. An einer Wand dieses Kapellen-Modells hat Kłopocka das Bildnis der Freudigen Mutter Gottes angebracht.
Mit der Zeit erreichte Kłopocka eine immer größere Anerkennung und Popularität. 1935 gründete sie mit ihren Studienfreunden von der Warschauer Akademie die Künstlergruppe Czerń i Biel (Schwarz und Weiß), ein Jahr später wurden die Arbeiten der Gruppe in der Zachęta (heute: Nationale Kunstgalerie Zachęta) ausgestellt. Kłopockas Arbeiten wurden außerdem in Ausstellungen in London, Florenz und Ottawa gezeigt.
Ende der 30er Jahre schloss sich die Künstlerin, was im Hinblick auf die religiöse Thematik ihrer Arbeiten erstaunt, einer neuen politischen Bewegung an. Eine Gruppe junger Intellektueller versuchte damals in Polen, eine slawische Bewegung zu etablieren, die sich auf die vorchristliche Urvergangenheit bezog. Die jungen Leute vertraten eine extrem radikale Richtung mit totalitärem Charakter, brachten neoheidnische Parolen hervor und riefen dazu auf, Polen aus seinem „zivilisatorischen Tief“ herauszuholen. Die Gründe des Niedergangs sahen sie im Katholizismus. Diesbezüglich riefen sie zur Rückkehr zu den Quellen und zu slawischen Identitätsfindung auf. Die Monatszeitschrift „Zadruga. Pismo Nacjonalistów Polskich“ (Zadruga. Organ der Polnischen Nationalisten [der Terminus ‚Zadruga‛ bezeichnet einen slawischen Stammesverband bzw. eine Großfamilie]) wurde zum Forum dieser Bewegung. Janina Kłopocka schrieb drei Texte für die „Zadruga“, in denen sie überwiegend philosophisch-ethnographische Themen zur Sprache brachte. Ihre Zusammenarbeit mit dieser Zeitschrift sollte sich nach 1945 jedoch als folgenschwer erweisen.
Beim Ausbruch des Zweiten Weltkrieg lebte Kłopocka in Warschau, wo sie auf der Suche nach einer Einkommensquelle einen kleinen Laden eröffnete. Sie engagierte sich auch im Untergrund, wo sie unter anderem die Verbreitung von Schriften für die Organisationen Zryw (Die Auflehnung) und Kadry Polski Niepodległej (Kräfte des Freien Polens) betrieb, die 1943 Teil der polnischen Heimatarmee (Armia Krajowa) wurden,. Das Ende des Krieges ereilte sie in Częstochowa. Während des Warschauer Aufstands gingen die meisten ihrer Kunstwerke, die sie in ihrer Wohnung in der Dąbrowski-Straße 14 aufbewahrte, verloren. Nach dem Ende des Krieges zog sie nach Olesno (Rosenberg O.S.) in der Woiwodschaft Opole (Oppeln), wo sie einige Monate als Leiterin des Amtes für Kultur und Kunst gearbeitet hat. 1946 kehrte sie nach Warschau zurück und nahm in der Abteilung für Information und Propaganda beim Ministerium für Industrie und Handel eine Tätigkeit als Graphikerin auf.
1949 wurde sie wegen ihrer früheren Zugehörigkeit zu den Kreisen der „Zadruga”, deren Anhänger als Befürworter des Faschismus erklärt wurden, inhaftiert. Nach der fast vierjährigen Untersuchungshaft wurde sie durch das Urteil eines Gerichts zu einer Freiheitsstrafe von sieben Jahren verurteilt. Nach einem Straferlass durch Gnadenerweis verließ sie das Gefängnis 1953 krank und erschöpft. Nach einer so langen Unterbrechung fiel ihr die Wiederaufnahme der künstlerischen Tätigkeit sehr schwer. 1958 wurde sie durch Urteil des Obersten Gerichts rehabilitiert. In ihren Artikeln für die Monatszeitschrift “Zadruga“ wurden keine „rassistischen Tendenzen“ entdeckt. Daraufhin kehrte Kłopocka unter Aufbietung aller Kräfte zur Kunst zurück. Sie nahm die Zusammenarbeit mit verschiedenen Verlagen auf, für die sie Buch- und Zeitschriftenillustrationen machte. Ihre Arbeiten wurden erneut ausgestellt. 1967 nahm sie an der „Ausstellung zum fünfzehnjährigen Bestehen der Kunstgraphikabteilung“ teil. 1972 hat das Biuro Wystaw Artystycznych (Agentur für Kunstausstellung) in Opole zusammen mit der Opolskie Towarzystwo Kulturalno-Oświatowe (Oppelner Gesellschaft für Kultur und Bildung) eine Retrospektive ihrer Arbeiten gezeigt.
1971 hat sie der polnische Staat mit dem Ritterkreuz des Ordens Polonia Restituta (Krzyż Kawalerski Orderu Odrodzenia Polski) ausgezeichnet.
In der Nachkriegszeit unterhielt Janina Kłopocka weiterhin Kontakt zu den Mitgliedern des Bundes der Polen in Deutschland. Sie traf sich mit Ihnen und stand mit ihnen im Briefverkehr. Zu Helena Lehr und Edmund J. Osmańczyk, den ehemaligen Redaktionsmitgliedern der Zeitschrift „Młody Polak w Niemczech“ hat sie enge Beziehungen gepflegt.
Janina Kłopocka starb am 2. Februar 1982 in Henryków bei Warschau und wurde auf dem Friedhof in Olesno im Oppelner Land bestattet, wo ihr Bruder Marian nach dem Krieg mit Frau und Kindern wohnte. Ihre Schwester Łucja lebte (lange Zeit mit der Mutter) in Wrocław (Breslau). Der Sarg mit dem Leichnam der Künstlerin wurde mit der polnischen Fahne bedeckt, auf der das „Rodło“-Zeichen angebracht war. Eine Rede am Grab von Kłopocka hielt unter anderem Edmund J. Osmańczyk, der an die dort versammelten Pfadfinder appellierte:
Liebe junge Freunde. Die Fahne ins Grab zu legen ist keine Sitte. Die Fahne soll stets unter den Lebenden weilen. Die jetzt bereits historische Fahne mit dem „Rodło“-Zeichen, die den Sarg der Janina Kłopocka bedeckte, überreiche ich im Namen der Pfadfinderin Helena Lehr der Pfadfindergruppe Olesno. Mögen die Pfadfinder von Olesno alljährlich, an den Jahrestagen des Geburtstags und des Todes von Janina Kłopocka, eine Ehrenwache an ihrem Grab halten und jeden Tag − wie die Vierte Wahrheit der Polen kündet und nach der Janina Kłopocka lebte – dem Volke dienen.
Krzysztof Ruchniewicz, Dezember 2016
Quellen (u.a.):
Bogusław Czajkowski: Wszystko o... Rodło [Alles über... Rodło], Warszawa 1975.
Tomasz Lissowski (Hg.): Joanna Kłopocka, Warszawa-Koźmin 2014.