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Das letzte Jahr von General „Grot“ Rowecki

Aus der Wechselausstellung in der Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen „General Stefan Rowecki „Grot”.

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  • Abb. 1: „Zellenbau“ - Im KZ-Sachsenhausen (heutiger Zustand)
  • Abb. 2: „Zellenbau“ - Eingang zum Westflügel der Baracke (heutiger Zustand).
  • Abb. 3: „Zellenbau“ - Flur, links und rechts Einlässe zu den Zellen. Letzter Eingang rechts zu Zelle Nr. 50, in der General Stefan Rowecki „Grot” mutmaßlich inhaftiert gewesen ist.
  • Abb. 4: „Zellenbau“ - Zelle in der Rupert Mayer, die Hauptfigur des katholischen Widerstands in München zur Zeit des Dritten Reichs, inhaftiert gewesen ist.
  • Abb. 5: „Zellenbau“ - Ansicht der Zelle, die den hier inhaftiert gewesenen Polen gewidmet ist.
  • Abb. 6: „Zellenbau“ - Gedenktafel mit Namen der polnischen Häftlinge in den Jahren 1939 bis 1945.
  • Abb. 7: „Zellenbau“ - Zum Gedenken an den Lubliner Bischof Władysław Góral.
  • Abb. 8: „Zellenbau“  - Zelle Nr. 50, in der General Stefan Rowecki „Grot” mutmaßlich inhaftiert gewesen ist.
  • Abb. 9: Wechselausstellung „General Stefan Rowecki ‚Grot‘ – ‚Sonderhäftling‘ im KZ Sachsenhausen 1943–1944“ - Mit Beschriftungen in deutscher und polnischer Sprache, Blick zum Ausgang (Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen)
  • Abb. 10: Wechselausstellung „General Stefan Rowecki ‚Grot‘ – ‚Sonderhäftling‘ im KZ Sachsenhausen 1943–1944“ - Tafel mit Einführungstext (Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen)
  • Abb. 11: Wechselausstellung „General Stefan Rowecki ‚Grot‘ – ‚Sonderhäftling‘ im KZ Sachsenhausen 1943–1944“ - Kindheit und Jugend 1895–1914 (Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen)
  • Abb. 12: Wechselausstellung „General Stefan Rowecki ‚Grot‘ – ‚Sonderhäftling‘ im KZ Sachsenhausen 1943–1944“ - Militärkarriere 1914–1939 (Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen)
  • Abb. 13: Wechselausstellung „General Stefan Rowecki ‚Grot‘ – ‚Sonderhäftling‘ im KZ Sachsenhausen 1943–1944“ - Militärkarriere 1914–1939 (Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen)
  • Abb. 14: Wechselausstellung „General Stefan Rowecki ‚Grot‘ – ‚Sonderhäftling‘ im KZ Sachsenhausen 1943–1944“ - Militärkarriere 1914–1939 (Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen)
  • Abb. 15: Wechselausstellung „General Stefan Rowecki ‚Grot‘ – ‚Sonderhäftling‘ im KZ Sachsenhausen 1943–1944“ - Militärkarriere 1914–1939 (Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen)
  • Abb. 16: Wechselausstellung „General Stefan Rowecki ‚Grot‘ – ‚Sonderhäftling‘ im KZ Sachsenhausen 1943–1944“ - Allgemeine Ansicht (Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen)
  • Abb. 17: Wechselausstellung „General Stefan Rowecki ‚Grot‘ – ‚Sonderhäftling‘ im KZ Sachsenhausen 1943–1944“ - Die polnische Widerstandsbewegung seit 1939 (Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen)
  • Abb. 18: Wechselausstellung „General Stefan Rowecki ‚Grot‘ – ‚Sonderhäftling‘ im KZ Sachsenhausen 1943–1944“ - Aktion „N“ (Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen)
  • Abb. 19: Wechselausstellung „General Stefan Rowecki ‚Grot‘ – ‚Sonderhäftling‘ im KZ Sachsenhausen 1943–1944“ - Als Häftling im Zellenbau des KZ Sachsenhausen 1943–1944 (Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen)
  • Abb. 20: Wechselausstellung „General Stefan Rowecki ‚Grot‘ – ‚Sonderhäftling‘ im KZ Sachsenhausen 1943–1944“ - Allgemeine Ansicht (Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen)
  • Abb. 21: Wechselausstellung „General Stefan Rowecki ‚Grot‘ – ‚Sonderhäftling‘ im KZ Sachsenhausen 1943–1944“ - Gedenken (Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen)
  • Abb. 22: Wechselausstellung „General Stefan Rowecki ‚Grot‘ – ‚Sonderhäftling‘ im KZ Sachsenhausen 1943–1944“ - Auswahl von Publikationen über General Stefan Rowecki „Grot“ (Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen)
  • Abb. 23: Gedenktafel von 1988 -   In der Zelle Nr. 50 hing, in der „Grot” mutmaßlich inhaftiert gewesen ist
  • Abb. 24: „Zellenbau“ - Umriss des Fundaments der Baracken im Bereich des Ostflügels,(heutiger Zustand)
  • Abb. 25: Denkmal zu Ehren von General Stefan Rowecki „Grot” - Errichtet im Bereich der früheren KZ-Kommandantur.
Aus der Wechselausstellung in der Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen „General Stefan Rowecki „Grot”.
Aus der Wechselausstellung in der Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen „General Stefan Rowecki „Grot”.

General Stefan Rowecki (Deckname „Grot“), der Anführer der polnischen Heimatarmee (Armia Krajowa), wurde am 30. Juni 1943 in Warszawa (Warschau) verhaftet. Diese erfolgreiche Operation der Gestapo war gesichert auf den Verrat von drei Polen zurückzuführen, die dem Nachrichtendienst der Heimatarmee angehörten. Eine entscheidende Rolle fiel hierbei Eugeniusz Świerczewski zu, der den General noch aus der Vorkriegszeit kannte. Er erkannte „Grot“ auf der Straße und informierte die Deutschen. Weitere Agenten, die den General ausspionierten, waren Ludwik Kalkstein und seine Verlobte Blanka Kaczorowska, über die der Historiker Witold Pronobis sagt: „Sie spielte eine bedeutende und besonders verbrecherische Rolle. Sie war bis Anfang März 1944 in der II. Abteilung (Informationen und Aufklärung) der Hauptkommandantur der Heimatarmee und denunzierte noch mehr Menschen, da sie nicht als Agentin enttarnt wurde. Insgesamt waren es rund zwanzig Offiziere und Soldaten.“[1] Świerczewski wurde als einziger von den Dreien im Juni 1944 im Krieg verhaftet. Nach seiner Vernehmung durch die Offiziere der Spionageabwehr der Heimatarmee wurde er auf Geheiß des Militärgerichts zum Tode verurteilt und anschließend im Keller eines Warschauer Hauses gehängt. Sein Leichnam wurde verscharrt.

General Rowecki wurde sofort [nach seiner Arretierung – Anm. d. Übers.] zum Sitz der Gestapo in der Warschauer Schuch-Allee (Aleja Szucha) verbracht. Das inoffizielle Verhör dort, das zunächst der Feststellung der Identität diente, leitete der Chef der Geheimen Staatspolizei, Hahn, in Anwesenheit anderer Offizieller. Jürgen Stroop, der Liquidator des Warschauer Ghettos, erinnerte sich an General „Grot“ in einem der Gespräche, die Kazimierz Moczarski mit ihm führte, wie folgt: „Er war ungewöhnlich ernst und völlig ruhig. Ich muss zugeben, dass er einen tiefen Eindruck auf mich machte. Er trug Zivil, aber man sah auf den ersten Blick, dass es sich um einen Militär höchsten Ranges handelte.[2]

Da man befürchtete, dass versuchen werden würde, den Häftling zu befreien, wurde eigens ein Flugzeug aus Berlin angefordert, mit dem der General schon am nächsten Tag, dem 1. Juli 1943, in die Reichshauptstadt ausgeflogen wurde. Daraufhin wurde „Grot“ der persönlichen Aufsicht des obersten Leiters der Gestapo, Heinrich Müller, unterstellt. In den anschließenden Ermittlungen wurde selbstverständlich erwogen, „Grot“ Rowecki zur Kollaboration zu überreden, um den polnischen Untergrund zu schwächen. Allerdings steht in einer Notiz, die Heinrich Himmler nach einem Termin mit Hitler hinterließ, dass der Führer die Idee, den General „für die Neutralisierung der polnischen Widerstandsbewegung“ einzuspannen, verworfen habe, da er „das Experiment für „zu gefährlich“ hielt.[3]

 

[1] http://niniwa22.cba.pl/poslubieni_zdradzie.htm (zuletzt aufgerufen: 17.7.2020).

[2] Tadeusz Żenczykowski, Generał Grot. U kresu walki, Polonia, Londyn 1983, S. 15. [Hier zitiert nach: Kazimierz Moczarski, Gespräche mit dem Henker. Ein Buch nach Tatsachen über Jürgen Stroop, den Henker des Warschauer Ghettos, übersetzt von Margitta Weber, Saga Egmont, 1. Ebook-Auflage, Copenhagen 2015].

[3] Ebenda, S. 20–21.