Stefan Szczygieł. Das fotografische und filmische Werk
Dokumentarfotos der Installation von „Urban Panorama“ an der U-Bahnstation „Centrum“ in Warschau vor dem Palast für Kultur und Wissenschaft. Urban Panorama I und II, 2007/2008, 5x18m
Stefan Szczygieł. Courtesy: Claus Friede*Contemporary Art, Hamburg.
Stefan Szczygieł (1961-2011) hat von 1984 bis 1992 an der Düsseldorfer Kunstakademie bei Bernd Becher und Nam June Paik studiert. Wie kaum ein anderer polnischer Künstler verband er über das Medium der digitalen Fotografie, mittels Sprache und seines kulturellen Ansatzes die östlichen und westlichen Teile Europas. Anknüpfend an eine alte mitteleuropäische Tradition, sich über Landes-, Sprach- und Ideologiegrenzen hinweg künstlerisch miteinander auszutauschen, zu verbinden und sich gegenseitig zu inspirieren, gehört Szczygieł zu einer Generation, die nicht nur europäisch denkt und handelt, sondern auch in ihr wie selbstverständlich beheimatet ist.
Seine Fotografien und bewegten Bilder, so unterschiedlich sie auch in den Motivserien sein mögen, bleiben seinen künstlerischen Themen treu. Ob vergrößerte Gegenstände, Land- und „Stadtschaften“ oder verlassene Orte, Stefan Szczygieł ging es immer um kritische Fragestellungen im Kontext der realen und konzeptionellen Nutzung von Dingen und Räumen.
Mediathek Sorted
ZEITFLUG - Hamburg
Aus "Urban Spaces", Video: 12:00 min. Stefan Szczygieł. Mit freundl. Genehmigung: Claus Friede*Contemporary Art
ZEITFLUG - Warschau
Aus "Urban Spaces", Video: 13:19 min. Stefan Szczygieł. Mit freundl. Genehmigung: Claus Friede*Contemporary Art
Stefan Szczygieł
„Coin“ (5 cents)
„Silberdose“
„Blatt“ (Brosche)
Stefan Szczygieł
„Coin“ (5 cents)
„Silberdose“
„Blatt“ (Brosche)
„Buch“
„Latarka-Elekrodyn“
„Feuerzeug“
„Guzik“
„Buch“
„Latarka-Elekrodyn“
„Feuerzeug“
„Guzik“
„Telefon“
„Taschenuhr“
„Zorki“
„Warschau, Brücke“
„Telefon“
„Taschenuhr“
„Zorki“
„Warschau, Brücke“
„Warschau, Hala Mirowska“
„Warschau, Złote Tarasy“
„Warschau, Klostermauer“
„Warschau, Stadion“
„Warschau, Hala Mirowska“
„Warschau, Złote Tarasy“
„Warschau, Klostermauer“
„Warschau, Stadion“
"Warschau, Dach"
„Warschau, Saski Park“
„Warschau, Ursynów“
“Warschau, Saski Park” 2
"Warschau, Dach"
„Warschau, Saski Park“
„Warschau, Ursynów“
“Warschau, Saski Park” 2
„Warschau, Łazienkowska“
„Warschau, Przystanek tramwajowy“
„Köln, Hohenzollernbrücke“
„Köln, Hauptbahnhof“
„Warschau, Łazienkowska“
„Warschau, Przystanek tramwajowy“
„Köln, Hohenzollernbrücke“
„Köln, Hauptbahnhof“
„Köln, Museum Ludwig“
„Paris, Notre Dame“
„Paris, Louvre“
„Paris, Seine-Ufer“
„Köln, Museum Ludwig“
„Paris, Notre Dame“
„Paris, Louvre“
„Paris, Seine-Ufer“
Warschau, Urban Panorama I
Warschau, Urban Panorama II
„Domek 08“
„Domek 09“
Warschau, Urban Panorama I
Warschau, Urban Panorama II
„Domek 08“
„Domek 09“
„Domek 10“
„Domek 23“
ZEITFLUG - Hamburg
ZEITFLUG - Warschau
„Domek 10“
„Domek 23“
ZEITFLUG - Hamburg
ZEITFLUG - Warschau
Stefan Szczygieł. Das fotografische und filmische Werk
Dokumentarfotos der Installation von „Urban Panorama“ an der U-Bahnstation „Centrum“ in Warschau vor dem Palast für Kultur und Wissenschaft. Urban Panorama I und II, 2007/2008, 5x18m
Stefan Szczygieł. Courtesy: Claus Friede*Contemporary Art, Hamburg.
Domek
Parallel zu den Panoramafotos beginnt der Fotokünstler an einer neuen, kleinen Serie zu arbeiten. Er nennt sie auf Polnisch Domek (dt.: „Häuschen“/„Hütte“). Sie zeigt kleine, überwiegend selbst zusammengezimmerte, jedoch unbenutzte oder verlassene, verfallende Schrebergartenlauben. Diese Fotos suggerieren eine Zeit nach dem Menschen, wenn dieser in Szczygiełs Vorstellungswelt nicht mehr existiert und längst die Erdoberfläche verlassen hat, aber seine Hinterlassenschaften noch da sind und vor sich hingammeln. Einst als Alternative zur engen Stadtwohnung dienend, hinaus in die vermeintliche Natur, ging es einmal um deren Kultivierung. Was übrig bleibt, sind vergängliche archäologische Relikte.
Interessanterweise fotografiert Szczygieł die „Domki“ (Plural von „Domek“) im Frühjahr, wenn die Natur zu erwachen beginnt, sich an den Sträuchern Knospen und erste Blüten bilden und sich ein noch größerer Kontrast zu den verlassenen und morbiden Lauben generiert.
Auch bei Domek bleibt sich der Fotograf in seinen künstlerischen Fragestellungen treu und verweist erneut auf die Verhältnisse von Benutzung, Gebrauch und Ästhetik, ohne in die eine oder andere Richtung zu kommentieren. Die Fotos sind sich selbst genug und bedürfen kaum einer „Gebrauchsanweisung“.
Mit dieser Serie verbindet sich der Fotokünstler qualitativ mit anderen internationalen Reihungen der Fotografie, beispielsweise mit den Stadtraumaufnahmen der Amerikaner William Egglestone und Stephen Shore, oder mit einer jüngeren Generation, etwa den zeitgleich zu Szczygieł entstandenen Strandhäusern o.T. (Gouville)[15] des deutschen Fotografen Götz Diergarten. Weitere Parallelen lassen sich zu den Playhouses[16] (Gartenspielhäuser für Kinder aus Plastik) des Niederländers Wim Bosch, Malte Brandenburg und seiner Serie Stacked[17] von Wohnhaustürmen in den Berliner Vorstädten oder zu Kevin Baumans Serie 100 Abandoned Houses[18] ziehen, in der der US-Amerikaner reihenweise verfallene Häuser in Detroit fotografierte. Innerhalb der polnischen Kunstszene ragt Szczygieł mit seinem Werk in diesem international bedeutenden Themen- und Arbeitszusammenhang auf einzigartige Weise hervor.
Dokumentarfotos der Installation von „Urban Panorama“ an der U-Bahnstation „Centrum“ in Warschau vor dem Palast für Kultur und Wissenschaft. Urban Panorama I und II, 2007/2008, 5x18m
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