Es ist ein Paradox: Menschen aus Polen sind im gegenwärtigen Deutschland – je nachdem, wie man zählt – die zweitgrößte Zuwanderergruppe, aber kaum jemand spricht über sie. In der sich dynamisch entwickelnden Migrationsgesellschaft der Bundesrepublik sind sie gewissermaßen ein unbeschriebenes Blatt, sind unsichtbar. Und auch wenn sich das seit einigen Jahren langsam zu ändern beginnt, dreht sich der Diskurs um die Wanderungsbewegungen nach Deutschland auch heute noch vor allem um andere Herkunftsländer.
Mediathek Sorted
„Pola Negri - unsterblich“
Eine Filmdokumentation über Leben und Schaffen eines der größten Stummfilmstars in Deutschland polnischer Herkunft. (deutsch)
„Drei Tage im November. Józef Piłsudski und die polnische Unabhängigkeit 1918“
Von Magdeburg in die Unabhängigkeit Polens - ein Film über einen polnischen Mythos.
Artur Brauner - Ein Jahrhundertleben zwischen Polen und Deutschland
Eine Filmdokumentation über die legendäre Persönlichkeit des deutschen und internationalen Films. (Deutsch)
Teresa Nowakowski (101) im Gespräch mit Sohn Krzysztof, London 2019.
Teresa Nowakowski (101) im Gespräch mit Sohn Krzysztof, London 2019 (auf Polnisch).
Karol Broniatowskis Mahnmal für die deportierten Juden Berlins
Film von Liu Ke.
Film "Narr und Nonne" - St. Ignacy Witkiewicz, Filmstudio Transform, Regie: Janina Szarek
Film "Narr und Nonne" - St. Ignacy Witkiewicz, Filmstudio Transform, Regie: Janina Szarek
WURMLOCH, 2008
Video-Installation im öffentlichen Raum, Stahlkonstruktion, Glas, Video, Monitor, DVD Player, Ø = 100 cm, H = 110 cm. Copyright: Karina Smigla-Bobinski.
Interview mit Leszek Zadlo
Deutsche Übersetzung über Originalaufnahme
ZEITFLUG - Hamburg
Aus "Urban Spaces", Video: 12:00 min. Stefan Szczygieł. Mit freundl. Genehmigung: Claus Friede*Contemporary Art
Der Planet von Susanna Fels
Ein Kunstfilm von Susanna Fels mit den Fotos von u.a. Annette Hudemann, 2019.
Bildnis in der Johanneskapelle im Kölner Dom
Bayerisch-polnisches Allianzwappen auf dem Georgstor
Glasmalerei im Landshuter Rathaus
Johannes a Lasco
Bildnis in der Johanneskapelle im Kölner Dom
Bayerisch-polnisches Allianzwappen auf dem Georgstor
Glasmalerei im Landshuter Rathaus
Johannes a Lasco
Athanasius Graf Raczyński
Palais Raczynski
Empfang der Polen in Leipzig 1830
Durchzugsrouten
Athanasius Graf Raczyński
Palais Raczynski
Empfang der Polen in Leipzig 1830
Durchzugsrouten
Die denkwürdigsten Tage des Jahres 1830, Gedächtnistafel in 12 Tableaux
Jubiläumsbriefmarke „175 Jahre Hambacher Fest“
Ludwik Mierosławski
Porträt um das Jahr 1879
Die denkwürdigsten Tage des Jahres 1830, Gedächtnistafel in 12 Tableaux
Jubiläumsbriefmarke „175 Jahre Hambacher Fest“
Ludwik Mierosławski
Porträt um das Jahr 1879
Foto des Gebäudes
„Chopin spielt im Salon des Fürsten Anton Radziwill in Berlin“
Wiarus Polski, Bochum
Sachsengänger
Foto des Gebäudes
„Chopin spielt im Salon des Fürsten Anton Radziwill in Berlin“
Wiarus Polski, Bochum
Sachsengänger
Titelseite der ersten Ausgabe von „Narodowiec“
Atelier von Alfred Wierusz-Kowalski in München, 1889
Kaiser Wilhelm II. und Adolf v. Menzel im Atelier des Malers Wojciech Kossak
Während ihrer Rede auf dem Internationalen Sozialistenkongress in Stuttgart
Titelseite der ersten Ausgabe von „Narodowiec“
Atelier von Alfred Wierusz-Kowalski in München, 1889
Kaiser Wilhelm II. und Adolf v. Menzel im Atelier des Malers Wojciech Kossak
Während ihrer Rede auf dem Internationalen Sozialistenkongress in Stuttgart
Helena und Stanisław Sierakowski, Hochzeitsfoto, 1910
Hochzeitstelegramm der Breslauer Polonia, 1913
Studienbuch der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
„Pola Negri - unsterblich“
Helena und Stanisław Sierakowski, Hochzeitsfoto, 1910
Hochzeitstelegramm der Breslauer Polonia, 1913
Studienbuch der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
„Pola Negri - unsterblich“
„Drei Tage im November. Józef Piłsudski und die polnische Unabhängigkeit 1918“
Haus in der Festung Magdeburg
Blick in den „Roten Salon“ und in den Wintergarten des Gebäudes
Religiöse Zeremonie in Herne, 1930
„Drei Tage im November. Józef Piłsudski und die polnische Unabhängigkeit 1918“
Haus in der Festung Magdeburg
Blick in den „Roten Salon“ und in den Wintergarten des Gebäudes
Religiöse Zeremonie in Herne, 1930
Werbeplakat für den Film "Ich liebe alle Frauen" (1935) mit Jan Kiepura
Dziennik Berliński
Eltern mit Kindern
Polnischer Zwangsarbeiter beim Milchfahren, ca. 1943
Werbeplakat für den Film "Ich liebe alle Frauen" (1935) mit Jan Kiepura
Dziennik Berliński
Eltern mit Kindern
Polnischer Zwangsarbeiter beim Milchfahren, ca. 1943
Polnisches Modemagazin „Moda“ in Niederlangen (Emsland), 1945
Wilhelmshaven, 1945
Józef Szajna in Maczków
Friedhofskapelle im DP-Lager Flossenbürg, 1947
Polnisches Modemagazin „Moda“ in Niederlangen (Emsland), 1945
Wilhelmshaven, 1945
Józef Szajna in Maczków
Friedhofskapelle im DP-Lager Flossenbürg, 1947
Der Filmproduzent Artur "Atze" Brauner
Artur Brauner - Ein Jahrhundertleben zwischen Polen und Deutschland
Tadeusz Nowakowski
Teresa Nowakowski (101) im Gespräch mit Sohn Krzysztof, London 2019.
Der Filmproduzent Artur "Atze" Brauner
Artur Brauner - Ein Jahrhundertleben zwischen Polen und Deutschland
Tadeusz Nowakowski
Teresa Nowakowski (101) im Gespräch mit Sohn Krzysztof, London 2019.
Fronleichnam in der Siedlung für polnische Displaced Persons in Dortmund Eving, 1951
Stefan Arczyński in Moskau, 1956
Mieczysław Wejman, „Der Schlaf ist Bruder des Todes“, Wildflecken, 1971
Marcel Reich-Ranicki im Studio des ZDF
Fronleichnam in der Siedlung für polnische Displaced Persons in Dortmund Eving, 1951
Stefan Arczyński in Moskau, 1956
Mieczysław Wejman, „Der Schlaf ist Bruder des Todes“, Wildflecken, 1971
Marcel Reich-Ranicki im Studio des ZDF
Karol Broniatowskis Mahnmal für die deportierten Juden Berlins
Historische Vereinsfahnen des Bundes der Polen in Deutschland
Film "Narr und Nonne" - St. Ignacy Witkiewicz, Filmstudio Transform, Regie: Janina Szarek
WURMLOCH, 2008
Karol Broniatowskis Mahnmal für die deportierten Juden Berlins
Historische Vereinsfahnen des Bundes der Polen in Deutschland
Film "Narr und Nonne" - St. Ignacy Witkiewicz, Filmstudio Transform, Regie: Janina Szarek
WURMLOCH, 2008
Andrzej Wirth in seiner Berliner Wohnung
Interview mit Leszek Zadlo
„Köln, Hohenzollernbrücke“
ZEITFLUG - Hamburg
Andrzej Wirth in seiner Berliner Wohnung
Interview mit Leszek Zadlo
„Köln, Hohenzollernbrücke“
ZEITFLUG - Hamburg
Am Kontrabass 2
Abb. 17b: Empty Images, 2000/2006
Monika Czosnowska: Johanna
Polonia Dortmund 2012
Am Kontrabass 2
Abb. 17b: Empty Images, 2000/2006
Monika Czosnowska: Johanna
Polonia Dortmund 2012
"In Blau"
Katarzyna Myćka an ihrem Instrument
Der Planet von Susanna Fels
Agata Madejska, RISE, 2018
"In Blau"
Katarzyna Myćka an ihrem Instrument
Der Planet von Susanna Fels
Agata Madejska, RISE, 2018
Polinnen und Polen in Deutschland. Wege in die Sichtbarkeit
Mit den drei Teilungen Polens zwischen 1772 und 1795 änderte sich die Situation, denn nicht die Menschen wanderten nun, sondern die Grenzen. Insgesamt dürften um 1800 rund 2,5 Millionen polnischsprachige Menschen in Preußen gelebt haben, das ja bis Warschau reichte. Nach den napoleonischen Kriegen wurden die Grenzen beim Wiener Kongress neu gezogen, aber immer noch gehörten große altpolnische Gebiete zu Preußen. Vor dem Ersten Weltkrieg dürften zwischen 2,5 und 4,5 Millionen Polnischsprachige im Reich gelebt haben – man weiß das nicht so genau, weil die Statistiken unzuverlässig sind und viele Polen aus Angst vor Diskriminierung bei den Volkszählungen ihre Muttersprache verleugneten. Die polnischen Siedlungszentren waren Westpreußen/Pommerellen, die Provinz Posen/Großpolen, das südliche Ostpreußen sowie Oberschlesien. Während die protestantischen Masuren einer voranschreitenden Assimilation unterlagen, die jedoch auch vor dem Zweiten Weltkrieg noch längst nicht abgeschlossen war, entwickelte sich vor allem Großpolen als kulturelles und wirtschaftliches Zentrum der polnischen Minderheit, die unverdrossen nach kultureller Autonomie und einem eigenen Staat strebte.
Diese Freiheitsliebe der Polen wirkte ansteckend: Als 1832 mehrere tausend polnische Offiziere nach dem verlorenen Aufstand gegen Russland durch die deutschen Länder ins Exil nach Frankreich zogen, wurden sie unterwegs jubelnd von den Bürgerinnen und Bürgern deutscher Städte begrüßt. Und auf dem Hambacher Fest 1832 galt ihr Kampf gegen Restauration und Autokratie als Weckruf für das liberale Europa. Bis 1848, als die Befreiung des Freiheitskämpfers Ludwik Mierosławski aus dem Berliner Gefängnis Moabit am Anfang der Märzrevolution stand, hielt die Polenbegeisterung an, ehe es im Frankfurter Paulskirchenparlament zur Debatte kam: Sollte ein demokratisches Deutschland nicht bereit sein, die polnischen Provinzen Preußens an ein freies Polen zurückzugeben? Aber wie rasch wandelten sich die Ansichten: Die Aussicht auf die Schaffung eines deutschen Nationalstaat ließ die Polinnen und Polen innerhalb der deutschen Länder zu Vertretern einer zunehmend gefährlich erscheinenden Irredenta werden. Die Versuche der preußischen Regierung, die „polnische Gefahr“, wie man dies zunehmend sah, zu bekämpfen, führte zu zahlreichen Auseinandersetzungen und zur wachsenden Diskriminierung des polnischen Bevölkerungsteils.
Magdalena Abakanowicz, Bambini, 1998. Ausstellungsansicht in der St. Elisabeth-Kirche, Berlin, Gallery Weekend 2015, Galerie ŻAK | BRANICKA, Berlin
Am Horizont schimmert das Schloss von Hambach, in Bildmitte marschieren Menschenmassen fröhlich und frohen Mutes zum Schloss hinauf. In den Händen halten sie Fahnen in „Schwarz-Rot-Gold“ und „Weiß-Rot...
Die sogenannten „Ruhrpolen“ nahmen seit Mitte des 19. Jahrhunderts im Westen Deutschlands Tätigkeiten in der Industrie auf und organisierten sich in der Anfangsphase landsmannschaftlich. Mit der Zeit ...