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Karina Smigla-Bobinski - „I am talking about a complex world.“

Karina Smigla-Bobinski mit ihrer interaktiven Videoinstallation SIMULACRA, MoTA Museum of Transitory Art, Ljubljana, 2013

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  • Abb. 1a: SILBERSALZ - 1999. Analoge interaktive Installation, Fotos, Plexiglas, Erde.
  • Abb. 1b: SILBERSALZ - 1999, Analoge interaktive Installation, Fotos, Plexiglas, Erde
  • Abb. 2a: AUFTAUCHEN - Video-Installation im Boden, ca. 30 x 40 cm.
  • Abb. 2b: AUFTAUCHEN - Draufsicht. Video-Installation im Boden, ca. 30 x 40 cm.
  • Abb. 3: TRAUMREISE - 1-Kanal-Video, 25 min., Premiere 2002 (siehe Video).
  • Abb. 4: SEE AND BE SCENE - A CATWALK BANQUET - Video-Bühnenbild für Tanz Performance, Premiere: Haus der deutschen Wirtschaft, Berlin 2000.
  • Abb. 5: INSELN - Licht- und Dia-Installation, Premiere: Olympiapark München, 2004.
  • Abb. 6: ALIAS - Interaktive Video-Installation, Premiere: 2004 (Bremer Förderpreis für Videokunst 2003).
  • Abb. 7: 7 METER, - Rauminstallation, Maschendrahtzaun, Stacheldraht, Kleider, 300 x 300 cm, Premiere: Galeria Edgar Neville, Valencia 2005.
  • Abb. 8a: RETURN TO SENDER - Totale. Video-Bühnenbild für Performance, Video, Zelte, Bühnen-Screen, Projektor, Premiere: Festival Montpellier Danse 2006.
  • Abb. 8b: RETURN TO SENDER - Detailansicht. Video-Bühnenbild für Performance, Video, Zelte, Bühnen-Screen, Projektor, Premiere: Festival Montpellier Danse 2006.
  • Abb. 9a: DEEP TREE - Totale. Licht-Installation im öffentlichen Raum, lebender Bambus, Spiegel, Maxi-Dia, Premiere: Skulpturenprojekt Ciudad de la Escultura, Mérida/Yucatán 2008.
  • Abb. 9b: DEEP TREE - Detailansicht.
  • Abb. 10a: QUERY - Detailansicht. In Situ und Online Art Project, PVC-Ballon, Helium, Ø = 200 cm, H = 400 cm, Premiere: St.-Lukas-Kirche, München, 2009.
  • Abb. 10b: QUERY - Totale. In Situ und Online Art Project, St.-Lukas-Kirche, München, 2009.
  • Abb. 10c: QUERY - Screenshot.
  • Abb. 11a: ADA - Totale. Analoge interaktive Installation / Kinetische Skulptur / Post-digitale Zeichenmaschine, PVC Ballon, Zeichenkohle, Helium, Ø = 300 cm.
  • Abb. 11b: ADA - Detailansicht mit Besucherin.
  • Abb. 12a: SIMULACRA - Totale. Interaktive Video-Installation, SIMULACRA, 2013. Interaktive Video-Installation, Premiere: MoTA Museum of Transitory Art, Ljubljana, 2013.
  • Abb. 12b: SIMULACRA - Besucher nutzen und betrachten das Kunstprojekt.
  • Abb. 12c: SIMULACRA - Detailansicht der SIMULACRA.
  • Abb. 13: CONE - Klanginstallation, Premiere: MSGSÜ Tophane-i Amire Culture and Arts Center, Istanbul 2013.
  • Abb. 14: MORGENSTERN - Skulpturale Installation aus Pfeilen, Ø = 200 cm.
  • ROUTEN, 2002 - 1-Kanal-Video. Copyright: Karina Smigla-Bobinski.

    ROUTEN, 2002

    1-Kanal-Video. Copyright: Karina Smigla-Bobinski.
  • TRAUMREISE, 2002 - 1-Kanal-Video, 25 min. Copyright: Karina Smigla-Bobinski.

    TRAUMREISE, 2002

    1-Kanal-Video, 25 min. Copyright: Karina Smigla-Bobinski.
  • WURMLOCH, 2008 - Video-Installation im öffentlichen Raum, Stahlkonstruktion, Glas, Video, Monitor, DVD Player, Ø = 100 cm, H = 110 cm. Copyright: Karina Smigla-Bobinski.

    WURMLOCH, 2008

    Video-Installation im öffentlichen Raum, Stahlkonstruktion, Glas, Video, Monitor, DVD Player, Ø = 100 cm, H = 110 cm. Copyright: Karina Smigla-Bobinski.
  • ADA, 2011. Premiere: FILE Electronic Language International Festival, São Paulo. - Analoge interaktive Installation / Kinetische Skulptur / Post-digitale Zeichenmaschine, PVC Ballon, Zeichenkohle, Helium, Ø = 300 cm. Copyright: Karina Smigla-Bobinski.

    ADA, 2011. Premiere: FILE Electronic Language International Festival, São Paulo.

    Analoge interaktive Installation / Kinetische Skulptur / Post-digitale Zeichenmaschine, PVC Ballon, Zeichenkohle, Helium, Ø = 300 cm. Copyright: Karina Smigla-Bobinski.
Karina Smigla-Bobinski mit ihrer interaktiven Videoinstallation SIMULACRA, MoTA Museum of Transitory Art, Ljubljana, 2013
Karina Smigla-Bobinski mit ihrer interaktiven Videoinstallation SIMULACRA, MoTA Museum of Transitory Art, Ljubljana, 2013

Karina Smigla-Bobinski wurde 1967 in Stettin geboren und studierte 1986/87 an der Akademie der Bildenden Künste in Krakau. 1993 setzte sie ihr Studium an der Münchner Akademie fort und schloss es im Jahr 2000 als Meisterschülerin bei Gerhard Berger mit dem Diplom ab.

Bereits in ihrer 1999 entstandenen Installation SILBERSALZ (Abb. 1 a, b) lässt sie das Publikum partizipieren: Beim Betreten eines Raums, der vollständig mit Erde bedeckt ist, legen die Besucher durch ihre Schritte Erinnerungsstücke wie Fotografien, Haarlocken, Schleifen oder Briefe frei, die unter Plexiglasplatten deponiert sind. Jeder Besucher deckt ein anderes Stück Geschichte auf; denn, so Marcel Proust, Vergangenheit verbirgt sich, „sobald sie dahingegangen ist, in einem materiellen Gegenstand“ und nicht in der vom Verstand erzeugten Erinnerung (Contre Sainte-Beuve, 1954). Der Titel der Installation verweist auf die Materialisation der Vergangenheit durch die in der Fotografie verwendeten lichtempfindlichen Substanzen. So wie sich die Geschichten mit jedem freigelegten Erinnerungsstück ändern, verändert sich auch die Installation: „Ein Kunstwerk gehört einem nicht mehr, wenn man es entlassen hat. Dann ist es Teil der Welt, wirkt auf sie ein, verändert die Welt und sich selbst durch die Konfrontation mit den anderen.“ (Karina Smigla-Bobinski)

Um die Wahrnehmung der menschlichen Existenz geht es auch in den frühen Videos der Künstlerin. In einem Bruch mit konventionellen Sehgewohnheiten installiert sie den Monitor für das Video AUFTAUCHEN (1999, Abb. 2a, b) in eine Aussparung im Fußboden, sodass die Betrachter eine aus dem Wasser auftauchende Person in einer Endlosschleife permanent von oben sehen. Das Video TRAUMREISE (2002, Abb. 3, Video) ist eine surreale Reise in eine Welt, deren Umfang einem Menschenleben gleicht. „Wenn uns jemand fragt, wer wir sind, erzählen wir Geschichten über uns", erklärt Laurie Anderson zu ihren Album Bright Red (1994), dessen Songs den musikalischen Part übernehmen. Das Video ist eine Abfolge von Erinnerungsfetzen und Gemütszuständen in Form poetisch-abstrakter Sequenzen, in dem sich die Hände eines Liebespaars berühren und wieder entfernen, Farbtropfen in eine Wasseroberfläche eintauchen, aneinander vorbeischwimmen, ein Duett bilden und schließlich in Schlieren verschwimmen. Fotos eines kleinen Mädchens fungieren als Zeugnisse der Erinnerung, bevor es selbst von seinem Vater auf eine Reise davongetragen wird. Meereshorizont, Wasserspiegelungen und Wellenbewegungen symbolisieren den permanenten Fluss des Lebens und einen Lebenslauf zwischen Traum und Realität.