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Maksymilian Gierymski

Andrzej Mniszech (1823-1905): Maksymilian Gierymski. Posthumes Porträt, 1878. Öl auf Holz, 61,5 x 58,5 cm.

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Andrzej Mniszech (1823-1905): Maksymilian Gierymski. Posthumes Porträt, 1878. Öl auf Holz, 61,5 x 58,5 cm.
Andrzej Mniszech (1823-1905): Maksymilian Gierymski. Posthumes Porträt, 1878. Öl auf Holz, 61,5 x 58,5 cm.

Diese Erfolge führten dazu, dass Käufer in München nach seinen Werken geradezu Schlange standen, während die Zahl der Aufträge aus Berlin, Hamburg, London, Wien und anderen europäischen Städten kontinuierlich wuchs. In Polen hingegen, wo Gierymski seit 1865 an den Ausstellungen der Gesellschaft für die Förderung der Schönen Künste (Towarzystwo Zachęty Sztuk Pięknych) in Warschau und ab 1867 der Gesellschaft der Freunde der Schönen Künste (Towarzystwo Przyjaciół Sztuk Pięknych) in Krakau teilnahm, begegnete man seiner Kunst mit Unverständnis und Kritik seitens der konservativen Kunstgemeinde. 1870 beschloss er, deshalb künftig nicht mehr in den polnischen Teilungsgebieten auszustellen. Allerdings verbrachte er 1870-72 die Sommerurlaube in Polen und fuhr auch in den beiden folgenden Jahren mehrfach nach Warschau. 1871 reiste er mit seinem Bruder nach Norditalien und besuchte Venedig und Verona. Zusammen mit sieben weiteren polnischen Künstlern aus München beteiligte er sich 1873 an der deutschen Kunstabteilung der Weltausstellung in Wien. Er zeigte sechs Gemälde, die sich alle bereits in Privatbesitz befanden, darunter Szenen vom Januaraufstand 1863/64, die im russischen Teilungsgebiet wegen der Zensur nie hätten ausgestellt werden können, und zwar „Alarm im Insurgentenlager“ und „Alarmierte Avantgarde“ (Abb. 15), außerdem die Gemälde „Die Nacht“, „Vor der Schänke“ sowie zwei „Kosaken“-Bilder[4] und wurde mit einer Goldmedaille ausgezeichnet.

Nachdem er seit 1870 an den Ausstellungen der Berliner Kunstakademie teilgenommen hatte, wurde er dort 1872 ebenfalls mit einer Goldmedaille geehrt und 1874 als Ehrenmitglied in der Königlich Preußischen Akademie der Künste aufgenommen. 1872 erkrankte er im Anschluss an eine Reise nach Posen/Poznań an Tuberkulose und fuhr im Folgejahr zur Kur nach Meran und Bad Reichenhall. Im Herbst 1873 reiste er, von seinem Bruder begleitet, nach Rom in der Hoffnung, sich dort wegen des milderen Klimas niederlassen zu können. Dort entstand sein letztes Gemälde, die „Parforcejagd“ in Kostümen des 18. Jahrhunderts (Abb. 16). Ein in Rom angefangenes Bild mit dem Titel „Kavallerieattacke“ konnte er wegen der Schwere seiner Krankheit nicht zu Ende führen. Im Sommer 1874 kehrte er nach München zurück, um Ärzte aufzusuchen. Auf ihren Rat hin ging er im August wieder zur Kur nach Bad Reichenhall, wo er am 16. September starb. Sein Grab auf dem dortigen Friedhof wurde in den 1920er-Jahren abgeräumt. 1994 brachte die polnische Gemeinde eine Gedenktafel an.

Im Dezember 1874 veröffentlichte der in München ansässige Landschafts- und Architekturmaler Robert Aßmus (1842-1904) in der Münchner Kunstzeitschrift Deutsche Kunst-Zeitung Die Dioskuren, dem Nachrichtenblatt der deutschen Kunstvereine, einen umfangreichen Nekrolog auf Maksymilian Gierymski, durch den Details aus dessen Biographie und künstlerischem Schaffen überliefert wurden (siehe PDF) und der Grundlage für den 1879 erschienenen Eintrag in der Allgemeinen Deutschen Biographie wurde. Aßmus, der seit 1871 mit Gierymski befreundet war, schilderte diesen als Meister der „Stimmungslandschaft“, innerhalb derer die historischen Reiterszenen nur „Staffage“ wären: „Mit Vorliebe behandelte er Schneeeffekte, Regenstimmungen oder Mondbeleuchtungen, wobei er die stets in größerem Maßstabe auftretende Staffage entweder der Zopfzeit entlehnte, oder polnische Insurgenten, Bauern sowie Juden zur Darstellung brachte.“[5] Als Zeuge für diese Auffassung zitierte er den Landschaftsmaler Eduard Schleich (1812-1874), Professor an der Münchner Akademie, der Gierymski bei einem Besuch in dessen Atelier geraten haben soll: „Sie werden bei der Landschaft, für die Sie viel Empfindung haben, bleiben. Malen Sie Landschaften mit größeren Staffagen.“[6]

[4] Welt-Ausstellung 1873 in Wien. Officieller Kunst-Catalog, Wien 1873, Nr. 408-413 (http://www.ub.uni-heidelberg.de/helios/digi/digilit.html)

[5] Nekrolog 1874, Seite 377

[6] Nekrolog 1874, Seite 358