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Maczków. Polnische Enklave in Norddeutschland

Die zuerst in Lwów, dann in Maczków unbenannte Stadt Haren, 1945.

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Die zuerst in Lwów, dann in Maczków unbenannte Stadt Haren, 1945.
Die zuerst in Lwów, dann in Maczków unbenannte Stadt Haren, 1945.

Das religiöse Leben
 

Das religiöse Leben entfaltete sich durch die Arbeit polnischer Geistlicher bald. In Maczków befand sich die größte römisch-katholische Pfarrgemeinde der Gemeinschaft der DPs, in der vier polnische katholische Priester tätig waren (die anderen Gemeinden hatten in der Regel nur einen Priester). Ihre Aufgabenverteilung sah vor, dass zwei Geistliche Heilige Messen und Gottesdienste hielten und die heiligen Sakramente erteilten, während einer Religionsunterricht in den von den DPs besuchten Schulen gab und die Sonntagsschule leitete. Der vierte wirkte als Fürsorger und Seelsorger für die von ihrem Schicksal oft schwer gezeichneten Menschen.

 

Arbeit
 

Ein großes Problem der DPs war der Mangel an Beschäftigung, zumal sie nicht in deutsche Betrieben eintreten durften. Arbeit gab es nur in den Lagern der DPs oder bei den alliierten Streitkräften, aber auch nicht viel. Die meisten Erwerbsfähigen blieben daher in den Lagern beschäftigt, wo sie verschiedene Dinge taten, die von Verwaltungsaufgaben bis zur Müllabfuhr reichten. Nur 10 bis 15 % der Personen in Emsland kamen als Arbeitskräfte in den Einrichtungen der Alliierten unter. 

Insofern stellte die Abhaltung von Schulungen und Weiterbildungskursen, die von den Besatzungsbehörden und den Sozialbehörden unterstützt wurden, eine alternative Beschäftigungsform für die DPs dar, wobei es hier vor allem um Berufsausbildung ging. In Maczków gab es sieben Handwerksbetriebe bzw. Werkstätten, unter anderem einen Schneider, einen Spielzeughersteller und einen Uhrmacher. Begehrt war die Beschäftigung in der Autowerkstatt, in der man außerdem einen Führerschein machen konnte. Alle Produkte, die in diesen Betrieben angefertigt wurden, kamen den DPs gegen geringes Entgelt zu Gute. 

Diese außerhäuslichen Aktivitäten, auch die Teilnahme an Kursen, erlaubten den Menschen, sich psychisch zu regenerieren und sich auf ein selbständiges Leben nach dem Verlassen der Stadt einzurichten. Laut Statistiken gelang es nicht vielen Bürgern in Maczków, eine Arbeit zu finden. Die Angaben aus dem März 1947 besagen, dass die Stadt 4.443 Einwohner hatte, von denen 2.876 erwerbsfähig waren. Nur 896 nahmen jedoch eine Beschäftigung auf, während die übrigen 1.980 Personen arbeitslos waren, was einer Quote von 68,8 % entspricht.

Diese Beschäftigungspolitik änderte sich 1947. Die Besatzungsbehörden beschlossen, die DPs in die deutsche Wirtschaft zu integrieren, um die laufenden Kosten für deren Aufenthalt zu senken und die Verantwortung für das Schicksal dieser Menschen abzulegen. Dieses neue Konzept wurde von den DPs jedoch nur unter großem Vorbehalten akzeptiert, da sie ihren Verdienst in DM ausgezahlt bekommen sollten, ohne ihn in Devisen umtauschen zu können. Außerdem war ihnen verwehrt, Wertgegenstände zu erwerben und im Falle ihrer Heimkehr Geld auszuführen. Ein Teil der Widersacher dieser Regelungen wurde zwei Jahre bei den Einheiten der Britischen Rheinarmee beschäftigt.