Das letzte Jahr von General „Grot“ Rowecki
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Bekannt ist, dass der General ein persönliches Notizbuch und ein Tagebuch führte, die jedoch leider verloren sind. Die einzigen Zeugnisse seines Lageraufenthalts sind die bereits erwähnten Briefe an die Familie, die Berichte von Volodymyr Stachiw aus der Gruppe um Bandera und die Vernehmungen hoher Gestapo-Offizieller. Harro Thomsen sagte 1948 aus, dass er den General im „Zellenbau“ regelmäßig alle vier bis sechs Wochen aufgesucht habe. 1973 zog er diese Aussage zurück, und zwar laut Żenczykowski „auf eine nicht überzeugende Art und Weise“.[9] Im Sommer 1943 wurde der General überraschend von dem bereits erwähntem Heinrich Müller besucht. Darüber berichtete der General gegenüber Stachiw und gab an, Thema dieses und weiterer Gespräche sei die aktuelle politische Lage gewesen, eine eventuelle deutsch-polnische Entspannung sowie die Gefahr der „bolschewistischen Überschwemmung“ in Polen.[10]
Ich möchte nicht in der Fremde sterben.
Ich wünsche mir ein Soldatengrab mit grünem Rasen und einem Feldstein.
General Rowecki wurde in Sachsenhausen ermordet (erschossen bzw. standrechtlich hingerichtet), mutmaßlich in den Morgenstunden des 2. August 1944. Anschließend wurde sein Leichnam im Krematorium des Lagers verbrannt.
Der Exekutionsbefehl wurde von Reichsführer SS Himmler erteilt, vermutlich nach dem er vom Ausbruch des Warschauer Aufstands erfuhr.[11]
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[9] Żenczykowski, S. 44.
[10] Tomasz Szarota, Stefan Rowecki „Grot“, PWN, Warszawa 1983, S. 247–248.
[11] Żenczykowski, S. 73–82.