Anna Tatarczyk. Das Spiel von Licht, Form und Farbe
Mediathek Sorted

























Der Einfluss des Tanzes
Obwohl Tatarczyk sich auf geometrische Abstraktion konzentriert, bleibt ihr Werk von einer Beweglichkeit und Leichtigkeit durchzogen, die an Tanz erinnert. Die Bewegung im Raum – das bewusste Spiel mit Körper und Raum – prägt auch ihre Malerei. Die Raute, die auf der Spitze steht, scheint sich zu drehen, zu kippen und rhythmisch zu schwingen. Tatarczyk beschreibt ihre Malerei als eine „geplante Tanzchoreografie“. Sie erkennt Parallelen zwischen der Regelmäßigkeit ihrer Bilder und den strukturierten Abläufen des Tanzes. So wie ein Tänzer sich durch den Raum bewegt, so tanzt die Raute auf der Leinwand.
Kunst als persönliche Entfaltung
Tatarczyks Weg in die Kunst war alles andere als geradlinig. In ihrem Heimatland Polen wuchs sie in einer Zeit auf, in der die Freiheit der künstlerischen Entfaltung eingeschränkt war. Sie kam 1994 nach Deutschland, um ihr Leben neu zu gestalten. Dort entdeckte sie ihre Leidenschaft für die Kunst. Nach einem Germanistik- und Philosophiestudium entschloss sie sich, an der Düsseldorfer Kunstakademie Bildende Kunst (bei A. R. Penck und Siegfried Anzinger) zu studieren und fand dort ihre wahre Bestimmung als Künstlerin. Sie lebt und arbeitet heute in Düsseldorf und Wuppertal.
Ein eigenständiger Beitrag zur konkreten Kunst
Tatarczyks Werk lässt sich nicht einfach in eine der traditionellen Kategorien der Kunstgeschichte einordnen. Zwar könnte man ihre Arbeiten als Mischung aus Konkreter Kunst, Op-Art und minimalistischem Design beschreiben, doch ihre Werke sind mehr als nur eine Mischung dieser Strömungen. „Mir geht es darum, gute Bilder zu malen“, sagt sie. Sie fühlt sich nicht an klassische Etiketten gebunden, sondern strebt danach, Kunst zu schaffen, die sowohl ästhetisch ansprechend als auch intellektuell herausfordernd ist. Ihre Kunst ist eine kontinuierliche Auseinandersetzung mit Form, Farbe und Licht, die zu einer ganz eigenen Bildsprache führt.
Katarzyna Schieweck, Januar 2025
Homepage der Künstlerin: www.anna-tatarczyk.de