Paderewski in Breslau

Edward Burne-Jones, Portrait des Ignacy Jan Paderewski, 1892, Bleistift auf Papier
Edward Burne-Jones, Portrait des Ignacy Jan Paderewski, 1892, Bleistift auf Papier

Paderewskis Brustbild wurde im Rechtsprofil (Ausmaße: 40 x 40 cm) auf dunkelgrauem Hintergrund dargestellt. Die Form des Kopfes holt der Maler mit sichtbaren Pinselstrichen und mit Hilfe des Lichts von links hervor. Das Gesicht wird von Rosatönen dominiert, während die Haare und der Schnurrbart durch Farbflecke, die in verschiedenen Orange- und Rostbrauntönen gehalten sind, hervorgehoben werden.

Als Wislicenus Paderewski malte, stand er sicher so wie der bereits erwähnte Harold Bauer unter dem Eindruck des einzigartigen Äußeren sowie der einnehmenden Persönlichkeit seines Modells.

Dieses Porträt befand sich lange Jahre in der Privatsammlung der Familie von Max Wislicenus und war der Öffentlichkeit völlig unbekannt. Im Jahre 1993 hat die Enkelin des Malers, Claudia Sprengell, das Bild dem Breslauer Nationalmuseum/Muzeum Narodowe we Wrocławiu geschenkt.[33]

Ebenso interessant scheint das Paderewski-Porträt zu sein, das in einer Breslauer Privatsammlung aufgefunden wurde und das sich heute glücklicherweise in den Beständen der Ossoliński-Nationalbibliothek Breslau/Zakład Narodowy im. Ossolińskich we Wrocławiu befindet. Es wurde von dem Lemberger Maler Włodzimierz Błocki (1885-1920) gemalt[34], einem bedeutenden Porträtisten, zu dessen Werk auch Genreszenen und graphische Arbeiten gehörten. Er nahm an zahlreichen Gruppenausstellungen teil und wurde anlässlich ihrer Würdigungen als „überdurchschnittliches, interessantes und sehr vielseitiges Talent” gefeiert. Dabei wir betont, dass ihm „eine größere Aufmerksamkeit gebührt”.[35] 1918 schrieb ein Kritiker wie folgt über seine Arbeiten: „Die wunderschön subtilen Aquarelle des Włodzimierz Błocki und seine Ölbilder weisen all die Vorzüge seines Pinsels auf, seine Feinsinnigkeit, die sehr gute Qualität seiner Zeichnungen sowie die originäre Art und Weise der Bewältigung der Themen”.[36]

 

[33] Ibidem, S. 231.

[34] Słownik artystów polskich i obcych w Polsce działających. Malarze, rzeźbiarze, graficy, Bd. I (A-C), Wrocław, Warszawa, Kraków, Gdańsk 1971, S. 184.

[35] „Gazeta Lwowska”, Nr. 226, vom 5.10.1909.

[36] „Gazeta Lwowska”, Nr. 272, vom 18.12.1918. 

Mediathek
  • Lawrence Alma-Tadema: Porträt von Ignacy Jan Paderewski

    Öl auf Leinwand.
  • Album de Mai. Scenes romantiques pour piano

    Titelseite der Komposition Paderewskis. Op.10, no 1 -5, Berlin, Posen 1884.
  • Variations et Fugue sur un thème original pour piano

    Titelseite der Komposition Paderewskis. Op.11, Berlin, Posen 1885.
  • Das Programm zum Konzert von Ignacy Jan Paderewski

    Breslau am 06.02. in der Neuen Börse.
  • Włodzimierz Błocki: Porträt von Ignacy Jan Paderewski

    Pastell, Aquarelle, Guasch auf Karton, 1912.
  • Paderewski in New York

    Mit persönlicher Widmung und Autogramm.
  • Unbekannter Verfasser: Porträt von Ignacy Jan Paderewski

    Öl auf Leinwand, ca. 1915.
  • Neue Börse in Breslau

    Ein zeitgenössisches Foto.
  • Paderewskis Stern auf dem Hollywood Walk of Fame