Bolesław Zawalicz-Mowiński

Fotografia portretowa mjr dr inż. Bolesława Zawalicz-Mowińskiego (1903-1993),  ok. 1947 r. (źródło: IPMS)
Fotografia portretowa mjr dr inż. Bolesława Zawalicz-Mowińskiego (1903-1993), ok. 1947 r. (źródło: IPMS)

Im Jahr 1947 leitete Zawalicz-Mowiński bereits eine Abteilung des SPK. Er reiste häufig nach London, nicht nur zwecks Durchführung von Überprüfungen, sondern vor allem um die Vorgaben des Hauptvorstandes des SPK im Hinblick auf den weiteren Ausbau der Bezirksstrukturen des SPK in der britischen Besatzungszone abzusprechen. Da er die Abteilung Fürsorge CMWS/CMLO leitete, signalisierte er den ehemaligen Kriegsgefangenen, dass sie die Chance nutzen sollten, die ihnen die britischen Wachkompanien boten – in dieser Zeit waren 200 Stellen offen, bei den Arbeitskompanien sogar 9.000. Nachdem er den Posten des Vorsitzenden der Abteilung übernommen hatte, kritisierten ihn die Abgesandten des SPK erstmals öffentlich für sein Wirken. Ihm wurden insbesondere schlechte Beziehungen zur britischen Führung, eine schlechte Behandlung polnischer Wachleute beim CMWS/CMLO, die Durchmischung der Wachabteilungen mit Ukrainern, fehlende Fürsorgemaßnahmen und schlechte Organisation, die Vereinheitlichung der Uniformen etc. vorgeworfen. Seine Verdienste auf sozialer Ebene in dieser Zeit blieben allerdings unumstritten. Trotz der gegen ihn vorgebrachten Vorwürfe wählten ihn die Abgesandten erneut zum Vorstandsvorsitzenden der Abteilung.

Nach einer gewissen Zeit siedelte Zawalicz-Mowiński in das DP-Lager Blomberg in der Nähe der Stadt Höxter an der Weser über. Von dort aus koordinierte er die Arbeit seiner Abteilung des SPK, der Abteilung Fürsorge CMWS/CMLO sowie des Polnischen Zentralen Beraterkomitees. Er knüpfte zahlreiche Kontakte, unter anderem zum britischen Außenministerium, zur Amerikanischen Polonia, zum Veteranenverband der Polnischen Armee in den USA und dessen Abteilung auf dem Gebiet Bayerns sowie weiteren Repräsentanten ethnischer Organisationen ehemaliger Kriegsgefangener. Er unterstützte die Entstehung von Bibliotheken in den einzelnen Kreisen und die Berufsberatung. Mit großem Einsatz förderte er zudem die Ansiedlung polnischer Flüchtlinge außerhalb der Besatzungszonen Deutschlands und engagierte sich überdies für die Tätigkeit des Verbandes Polnischer Kriegsflüchtlinge in Paris (Zjednoczenie Polskie Uchodźstwa Wojennego w Paryżu, ZPUW). Während er den Vorsitz einer Abteilung des SPK innehatte, erschien erstmals die Zeitschrift „Wspólnymi Siłami” (Mit vereinten Kräften), die auch in der amerikanischen und französischen Besatzungszone gelesen wurde. Gleichzeitig bemühte sich Zawalicz-Mowiński um die Verbreitung in London herausgegebener Pressetitel, darunter: „Orzeł Biały” (Der weiße Adler), „Dziennik Polski” (Polnische Tageszeitung) und später „Dziennik Polski i Dziennik Żołnierza“ (Polnische Tageszeitung und Soldatenzeitung). Trotz all der Aufgaben vernachlässigte er nie sein Engagement innerhalb der Strukturen des CMWS/CMLO. Da er ein verdienter Offizier war, der sich aktiv an der Schaffung von Formationen beteiligt hatte, nahm er im August 1949 an den Feierlichkeiten zum Soldatentag in einer Hamburger Kaserne teil, wo er vor fast 2.000 Teilnehmern einen Vortrag hielt.

Mit dem Niedergang des Polnischen Verbandes in Deutschland distanzierte sich Zawalicz-Mowiński von den Streitigkeiten, die in den organisatorisch-politischen Kreisen aufflammten. Seine neutrale Haltung beeinflusste seine weitere Tätigkeit in der Kommission betreffend den Polnischen Verband in Deutschland, die auf der II. Hauptversammlung des Exekutivkomitees des ZPUW berufen wurde. Ihr gehörten sieben Vertreter verschiedener Parteien und Organisationen an, wobei Zawalicz-Mowiński die Interessen der Veteranen repräsentierte. Da die Kommission ihre angestrebte Zielsetzung nicht erfüllen konnte, wurde entschieden, dass der Aufbau einer neuen Zentralorganisation polnischer Flüchtlinge auf dem Gebiet Deutschlands die beste Lösung war. Im Juli 1950 berief das Zentralkomitee des ZPUW ein neues Gremium – die Organisationskommission des Verbandes Polnischer Flüchtlinge (Komisja Organizacyjna Zjednoczenia Polskich Uchodźców, KO-ZPU), in der sich auch Zawalicz-Mowiński engagierte.

Mediathek
  • Major Dr. Ing. Bolesława Zawalicz-Mowińskiego

    Porträtfotografie von Major Dr. Ing. Bolesława Zawalicz-Mowińskiego (1903–1993)
  • Beförderungsantrag

    Beförderungsantrag Leutnant Bolesław Wojciech Jan Mowińskiego in den Dienstgrad eines Oberleutnants, 1935
  • Major Dr. Ing. Bolesław Zawalicz-Mowiński während seines Vortrags aus Anlass des Soldatentages in Hamburg, ca. 1948/1949

    Major Dr. Ing. Bolesław Zawalicz-Mowiński während seines Vortrags aus Anlass des Soldatentages in Hamburg, ca. 1948/1949
  • Verdienstkreuz Virtuti Militari V. Klasse

    Verdienstkreuz Virtuti Militari V. Klasse
  • Letzter Brief von Major Dr. Ing. Bolesław Zawalicz-Mowiński

    Letzter Brief von Major Dr. Ing. Bolesław Zawalicz-Mowiński, 1954
  • Porträtfotografie von Bolesław Zawalicz-Mowiński

    Porträtfotografie von Bolesław Zawalicz-Mowiński, ca. 1947
  • Rejestracja

    Copy of 3.1.1.1 / 68971513 in conformity with the ITS Archives, Bad Arolsen, Nachkriegszeitkartei
  • Fotografie aus den Dokumenten betreffend Zawalicz-Mowiński, ca. 1947/1948

    Fotografie aus den Dokumenten betreffend Zawalicz-Mowiński, ca. 1947/1948