Bolesław Zawalicz-Mowiński
In der Zwischenzeit entschieden sich die Briten dazu, die Beraterkomitees auf dem Gebiet Westdeutschlands aufzulösen, was die Aufgaben von Zawalicz-Mowiński reduzierte. Er fungierte weiterhin als Vorsitzender einer Abteilung des SPK auf dem Territorium der ehemaligen britischen Besatzungszone und pflegte die guten Beziehungen zu den polnischen Milieus in London. Zwischenzeitlich verminderte sich die Zahl der Aktiven in der Kommission, deren Mitglied er war. Ihm fiel die Last der Pflichten eines Vorsitzenden zu; er führte diese Funktion bis zur Entstehung des Verbandes Polnischer Flüchtlinge (Zjednoczenie Polskich Uchodźców, ZPU) aus. Während der III. Hauptversammlung des SPK in London wurde Zawalicz-Mowiński zum stellvertretenden Vorsitzenden des Rates des SPK gewählt. Ab diesem Zeitpunkt hatte er direkten Zugang zu General Władysław Anders, zu Präsident August Zaleski, zum Premierminister und den Ministern. Die Wahl in den engen Führungszirkel des SPK besiegelte endgültig seinen Zugang zu den Eliten im Exil.
Im Jahr 1951 wurden er und Emeryk Hutten-Czapski von Senator Tadeusz Kobylański mit einer Mission betraut. Dabei ging es insbesondere um die Aufnahme direkter Kontakte zwischen der polnischen Regierung in London und der Bundesregierung in Bonn sowie darum, die Aufmerksamkeit der Regierungskreise in Bonn auf das Schicksal der Polen in Deutschland zu lenken. In der Zwischenzeit betraute Zawalicz-Mowiński die Kommissionsmitglieder damit, die anstehenden Wahlen zu den Bezirksvorständen zu koordinieren. Er selbst nahm an den Vorstandswahlen in Hannover, Essen und München teil. Gemeinsam mit den anderen Kommissionsmitgliedern schuf er eine territoriale Gliederung der neuen Organisation. Nachdem die Organisationsstrukturen geschaffen und die Bezirksdelegierten berufen waren, berief Zawalicz-Mowiński in Höxter an der Weser einen Hauptrat. Dank seiner Vermittlung stellten die Veteranen einen Raum für die zukünftige Organisation bereit und unterstützten in den folgenden zwei Jahren die Tätigkeit der neuen Organisation. Als für den 28. Juli 1951 die erste Ratssitzung des ZPU einberufen worden war und die neue Organisation offiziell ihre Tätigkeit aufgenommen hatte, lösten Zawalicz-Mowiński und die anderen Kommissionsmitglieder die Organisationskommission auf. In all den Jahren war sein Handeln von der Vision und dem Glauben an eine Konsolidierung aller Milieus der polnischen Flüchtlinge geleitet worden. In der Presse wurden seine Verdienste und Bemühungen in Bezug auf den Aufbau der neuen Organisation hervorgehoben.
Während der ersten Versammlung des Hauptrates des ZPU wurde Zawalicz-Mowiński zum ersten Vorstandsvorsitzenden gewählt. Diese Funktion hatte er bis Februar 1954 inne. Nichts deutete auf die bevorstehenden Veränderungen hin. Seine Persönlichkeit und Autorität waren der Garant für die notwendige Einheit innerhalb des Milieus der polnischen Flüchtlinge, die es der neuen Organisation ermöglichte, ihre Tätigkeit ohne politische Reibungen fortzuführen. Seit der Entstehung des ZPU nahm Zawalicz-Mowiński auch die Zusammenarbeit mit anderen Milieus im Exil auf, vor allem in Deutschland, Frankreich, Großbritannien, den USA und Kanada.