Auf den Spuren der Kunst nach dem Schrecken von Auschwitz. Nachbericht einer Studienfahrt.
„[…] die künstlerisch-ästhetische Auseinandersetzung mit unserem Land und unserer Geschichte zu einem festen Platz [zu] verhelfen“[1] sei der Grund, warum sich der Bundestag für die Zyklusreihe „Birkenau“ entschieden habe, so der damalige Bundestagspräsident Prof. Dr. Norbert Lammert. Die vier Bilder wurden von dem Künstler Gerhard Richter gefertigt. Sie basieren auf vier Fotografien, die von Gefangenen im Lager Birkenau im Geheimen gemacht worden sind. Sie zeigen, obwohl teilweise verschwommen, Szenen von Gewalt und Terror. Damit sind sie Zeugnisse und Beweise für die Taten der Nationalsozialisten gegen die Menschlichkeit.
Die Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus beschäftige Richter schon länger, die historischen Fotografien von 1944 ließen ihn nicht los. Er entschloss sich, sie künstlerisch zu verarbeiten.[2] Ein Blick in die Kunstgeschichte zeigt, dass die künstlerische Auseinandersetzung mit Auschwitz und der Shoah kontrovers diskutiert wurde und wird. Ist es legitim, Kunst als Mittel der Verarbeitung eines solchen Verbrechens zu nutzen? Diese Frage war Ausgangspunkt einer gemeinsamen Studienreise des Internationalen Bildungs- und Begegnungswerks (IBB) und Porta Polonica. Bereits an dieser Stelle sei erwähnt, dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Studienreise „‚Birkenau‘ von Gerhard Richter – Ein Ortstermin“ auch nach einer Woche intensiver Auseinandersetzung mit dem Bilderzyklus nicht alle Antworten auf diese (und weitere) Frage(n) haben finden können.
[1] Online-Dienste des Deutschen Bundestages: Gerhard Richter überreicht Bilder-Zyklus „Birkenau“ dem Bundestag, URL: bundestag.de/dokumente/textarchiv/2017/kw36-richter-birkenau-525720, zuletzt abgerufen am 17.10.2019.
[2] Mehr Informationen hierzu in dem Artikel „‚Birkenau‘ von Gerhard Richter“ auf der Seite: https://www.porta-polonica.de/de/atlas-der-erinnerungsorte/birkenau-von-gerhard-richter, zuletzt abgerufen am 19.12.2019.