Andrzej Vincenz
Ende der 1980er bzw. zu Beginn der 1990er Jahre verstarben seine Freunde Konstanty Jeleński, Jan Białostocki sowie der noch junge Assistent Alek Pohl. Im Jahr 1991 starb seine geliebte Mutter Irena Vincenz, und 1994 seine um fast zwei Jahrzehnte jüngere Ehefrau Sylvia nach schwerer Krankheit. In seinen letzten zehn Lebensjahren ging er eine Verbindung mit der Slawistin und Publizistin Joanna Skibińska (geb. 1967) ein – und heiratete zum dritten Mal.
1988 initiierte er zu Ehren des 100. Geburtstags seines bereits verstorbenen Vaters eine in diesem Umfang noch nie dagewesene wissenschaftliche Konferenz zum Schaffen von Stanisław Vincenz, und zwar in La Combe de Lancey und an den Universitäten in Breslau, Lublin (Katholische Universität Lublin, KUL) und Budapest. In späteren Jahren nahm er an Symposien teil, die dem Werk seines Vaters gewidmet waren und von der KUL – sowohl in Lublin als auch in Krzyworównia in der Ukraine – organisiert wurden. Im Jahr 1991 schenkte er der Ossoliński-Nationalbibliothek in Breslau die Manuskripte von Stanisław Vincenz.
Für Andrzej Vincenz, der 1940 vor den Sowjets aus Polen fliehen und sein späteres Leben im Exil führen musste, standen die Angelegenheiten Polens an erster Stelle. Die Stationen seines Lebens führten von Polen aus über England, Frankreich bis nach Deutschland. Wo auch immer er war, hielt er die Erinnerung an seine Heimat und das Land seiner Kindheit wach – das Huzulenland.
Andrzej Vincenz verstarb am 16. August 2014 in Heidelberg. Er wurde auf dem Salwator-Friedhof in Krakau neben dem Grab seiner Eltern beigesetzt.
Joanna de Vincenz, März 2018
Link zum "Wörterbuch der deutschen Lehnwörter in der polnischen Schrift- und Standardsprache": http://diglib.bis.uni-oldenburg.de/bis-verlag/wdlp/
Link zum Archiv der Zeitschrift „Kultura”: http://kulturaparyska.com/pl/ludzie/pokaz/a/andrzej_vincenz?q=Andrzej