Verband Polnischer Flüchtlinge in Deutschland (ZPU)
Die Arbeit der Organisation
Der Vorstand nahm bereits kurz nach der Gründung der neuen Organisation die internationale Zusammenarbeit mit Emigrationskreisen auf, vor allem in Deutschland, Frankreich, Großbritannien, den Vereinigten Staaten und in Kanada. An dieser Stelle sind die Organisationen hervorzuheben, die mit dem ZPU in Deutschland kooperierten, darunter die Kompanie Wartownicze (Wachkompanien), die Vertretung des Kongres Polonii Amerykańskiej (Kongress der amerikanischen Polonia), der Stowarzyszenie Polskich Kombatantów, kurz SPK (Verband Polnischer Kombattanten), die Centrala Caritasu Polskiego w Niemczech (Zentrale der polnischen Caritas in Deutschland), die Towarzystwo Pomocy Polakom w Niemczech, kurz TPP (Gesellschaft zur Unterstützung der Polen in Deutschland), die Komisja Skarbu Narodowego w Niemczech (Kommission des [polnischen] Nationalfonds in Deutschland), die Vertretung des Rada Polonii Amerykańskiej w Niemczech (Rat der amerikanischen Polonia in Deutschland), der Związek Inwalidów Wojennych PSZ (Bund der Kriegsversehrten der Polnischen Streitkräfte), das Centralny Komitet dla Spraw Szkolnych i Oświatowych (Zentralkomitee für Schul- und Bildungsangelegenheiten) sowie der Sender Freies Europa. Und obwohl sich diese Zusammenarbeit in der Anfangsphase nur der Mitfinanzierung der Aktivitäten des ZPU verdankte, kann den Gönnern und den Mitarbeitern ihr Wohlwollen für die neue Organisation nicht abgesprochen werden. Ohne diese Zuwendungen hätte der ZPU keine Chance gehabt, seine Arbeit aufzunehmen. Die Beziehungen zu den genannten Organisationen gestalteten sich in den verschiedenen Zeitperioden mehr oder weniger intensiv.
Anfangs unterhielt der Vorstand des ZPU sehr gute Beziehungen zum Związek Polaków w Niemczech (ZPwN), dem Bund der Polen in Deutschland, bis sie im Laufe der Zeit, Ende der fünfziger Jahre, eingefroren wurden. Diese Entscheidung resultierte aus der Annäherung des Vorsitzenden des ZPwN, Stanisław Szczepaniak, an den Związek Polaków „Zgoda” (ZP Zgoda), den Bund der Polen „Eintracht“, dessen Arbeit in den nach Unabhängigkeit strebenden Kreisen als regimefreundlich, also als treu zu Warschau, angesehen wurde. Erst Anfang der siebziger Jahre setzte ein Tauwetter zwischen den beiden Organisationen ein, nachdem Kazimierz Odrobny dem SPK und dem ZPwN ein gemeinsames Bündnis polnischer Organisationen in Deutschland vorgeschlagen hatte. Dieses Bündnis sollte dazu dienen, alle Kreise, die Kombattanten, die Polen und die Flüchtlinge, zu vereinen. Dieser Feldversuch war jedoch nicht von Dauer, sodass sich die Beziehungen zwischen den Organisationen in den weiteren Jahren sehr unterschiedlich entwickelten. Dies resultierte aber auch aus dem natürlichen Alterungsprozess, in dem sich die polnische Diaspora befand, sowie aus dem nachlassenden Interesse an den Organisationen selbst.
Schließlich folgten weitere Kooperationen, und zwar mit Flüchtlingskreisen anderer Nationalitäten in der Bundesrepublik Deutschland, darunter mit den Organisationen der Serben, Jugoslawen, Ukrainer, Tschechen und der Rumänen.