Andrej Woron und sein Teatr Kreatur
Hinter diesen Erfolgen steckte harte Arbeit. Andrej Woron schuftete in den heißen Produktionsphasen bis zu 16 Stunden täglich. Auch seinen Schauspielern verlangte er einiges ab. Sie mussten wohl sehr an ihn glauben, denn gerade in den Anfängen konnten sie kaum von den Off-Produktionen leben. Doch der Erfolg gab Woron recht und intensivierte seinen Tatendrang. Auf diese entstanden unter seiner Regie in dem kleinen Theater für 99 Gäste (vor dem Umbau):
1990 “Die Zimtläden” nach Bruno Schulz
1991 “Das Ende des Armenhauses” nach Isaak Babel
1993 “Ein Stück vom Paradies” nach Itzik Manger (Das Buch vom Paradies)
1993 “K” nach Franz Kafka
1994 “Zug des Lazarus”
1995 “Der Prophet Ilja” von Tadeusz Słobodzianek
(Umbaupause)
1997 “Merlin” nach Tadeusz Słobodzianek
1998 “Menschen Löwen Adler & Rebhühner” von Wieniamin Smiechow frei nach Anton Tschechow (Die Möwe)
1999 “Frankenstein - Genus Avium” nach Wolfgang Deichsel
2000 “Wir gehen” nach Jerzy Andrzejewski (Die Pforten des Paradieses)
2001 “Hahnenkämme” nach Christoph Klimke
2003 “Sanatorium zur Todesanzeige” nach Bruno Schulz
In der letzten Szene des Stückes “Sanatorium zur Todesanzeige” stiegen die Schauspieler auf das Dach eines Flugzeuges und hoben ab. Andrej Woron ahnte wohl schon damals, dass das Flugzeug nie landen würde. “Sanatorium zur Todesanzeige” war die letzte Produktion des Teatr Kreatur. Nachdem das Erbe von Allard Stupperich aufgebraucht war und der Senat die Förderung nicht übernehmen wollte oder konnte, musste das Teatr Kreatur schließen.