Jan Kiepura (1902–1966)
Tabellarischer Lebenslauf:
16.05.1902 in Sosnowiec geboren
1912 - 1916 Handelsschule (Die Ausbildung wurde durch den Ersten Weltkrieg unterbrochen)
1916 Mitglied bei der geheimen Polnischen Militärorganisation (Polska Organisacja Wojskowa)
1916 Mitglied der Freien Schule für Offiziersanwärter (Wolna Szkoła Podchorążych)
1919 Mitglied beim I. Beuthener Schützenregiment der polnischen Armee (I pułk Strzelców Bytomskich)
1919 Teilnahme am I. Schlesienaufstand (wird verwundet und kehrt nach Hause zurück)
1920 Teilnahme am II. Schlesienaufstand
1920 Rückkehr von der Front
1921 Abitur in Sosnowiec
1921 Beginn des Jurastudiums an der Warschauer Universität
1921 Beginn der Gesangsausbildung bei Prof. Wacław Brzeziński
1924 Engagement an der Oper in Warschau (Chor)
1924 Exmatrikulation vom Jurastudium an der Warschauer Universität
1925 öffentliche Auftritte in Lemberg, Posen und Warschau
1926 Engagement in Wien, später Paris und Mailand
1927 Konzerte in Krakau, Warschau, Breslau
1930 - 1937 verschiedene Filmarbeiten in Deutschland
1936 Heirat mit der Schauspielerin und Sängerin Marta Eggerth
1938 Engagement an der Metropolitan Opera in New York
1940 endgültige Emigration nach Amerika
1953 amerikanische Staatsbürgerschaft
1948 - 1954 Aufenthalt in Paris, Auftritte in ganz Europa
1965 - Gastspiele in Köln und West-Berlin (Lustige Witwe)
am 15. August 1966 stirbt Jan Kiepura an den Folgen eines Herzinfarkts in Harrison (New York)
Zusatzinformationen:
1935 sang Jan Kiepura ein Konzert bei der Eröffnung des deutsch-polnischen Instituts an der Lessing-Hochschule in Berlin. In der ersten Reihe des Gala-Konzertes klatschte der Propagandaminister Joseph Goebbels begeistert und der Reichsminister Hermann Göring schüttelte Kiepuras Hand direkt nach seinem Auftritt energisch. Die Begeisterung für den Polen Kiepura war im deutschen Volk und bei den deutschen Machthabern in den 30er Jahren schier grenzenlos. Der Krieg änderte dies dramatisch.
Die von Jan Kiepura so begeisterten Wiener haben sich bei ihm auf eine besondere Art und Weise bedankt. In dem 14. Wiener Bezirk Hütteldorf heißt seit dem 12. Mai 1975 eine Straße „Jan-Kiepura-Gasse“.
Ein EuroNight-Expresszug der polnischen Bahn von Warschau über Deutschland nach Amsterdam heißt „Jan Kiepura”.