Agata Reul – eine Gastgeberin mit Stern
Agata Reul, Geburtsname Wójcik, hat nach den Sternen gegriffen und einen Teil ihrer Träume verwirklicht. Ein Michelin-Stern wurde ihr auf Initiative ihrer Gäste bereits nach 13 Monaten verliehen und um den zweiten bemüht sie sich zurzeit selbst. Ihr Restaurant namens „Agata’s“ wurde zu einer der besten gastronomischen Adressen in Düsseldorf, der so anspruchvollen Hauptstadt von NRW.
Auf keinen Fall sollte sie in der Gastronomie arbeiten. Das wurde von ihren Eltern ausdrücklich gewünscht und zwar obwohl Agata schon als Kind von der Großmutter sehr viel über das Kochen und die Gewürze lernen musste. Oft erinnert sie sich daran, dass während andere Kinder spielen durften, sie mit der Oma gekocht hat und dann selbst entscheiden musste, welche Gewürze noch hinzugefügt werden sollten. Sie war fünf Jahre alt und das Spielen interessierte sie eigentlich viel mehr als die Küche. Aber „was sein muss, muss sein" und das sollte im späteren Leben von Agata Wójcik Früchte tragen. Ihre Großeltern hatten ein Stück Land und einen großen Garten in Pommern. Dort lernte sie, hauptsächlich von ihrem geliebten Großvater, wie man Gemüse und Obst anbaut und was man aus diversen Zutaten in der Küche zaubern kann. In der Familie wurde auch dem Zusammenessen, dem Zusammensein am Tisch große Bedeutung beigemessen. Hinzu kamen die berühmte polnische Gastfreundschaft und die Erinnerung an sämtliche bedeutende Lebensmomente, die man an einem Tisch mit Familie und Freunden bei gutem Essen und in guter Atmosphäre gefeiert hat, die Agata prägten. Noch heute betont sie, dass das Essen in ihrer Familie ein sehr wichtiger Bestandteil des gemeinsamen Lebens war.
Nach dem Abitur entschied sie dem Wunsch der Eltern nachzugeben und Verwaltungswesen in Stettin zu studieren. Sie war eine gute Studentin und wenn es ein kleines Unglück in ihrem Privatleben nicht gegeben hätte, wäre sie vielleicht eine ausgezeichnete polnische Beamtin geworden. Es kam jedoch anders: Sie entschied sich, ihre in Deutschland lebende Mutter während der Semesterferien zu besuchen und etwas Distanz zu ihrem eigenen Leben zu gewinnen. So kam sie nach Düsseldorf. Und sie blieb.
Nachdem sie ihren Ehemann Bertold Reul, den aus Aachen stammenden damaligen Manager des berühmten Nikkohotel in Düsseldorf, kennen- und liebengelernt hatte, versetzte sie alle ins Staunen, indem sie sich entschied, eine Kochausbildung an der Gastronomieschule in Düsseldorf zu absolvieren – und später nach entsprechenden Praktika und Arbeit in guten Restaurants ein eigenes Lokal zu eröffnen. Damals klang das völlig utopisch. Aber Agata hat sich durchgesetzt. Mit nur 31 Jahren eröffnete sie im Oktober 2012 ihr erstes Restaurant „Agata´s“ in der Münsterstraße 22 in Düsseldorf-Pempelfort. Niemand außer ihr glaubte am Anfang an einen Erfolg. Sowohl die Lage des Restaurants als auch das Alter und die Erfahrung der ambitionierten Träumerin ließen es nicht vermuten, dass sie innerhalb so kurzer Zeit so hoch aufsteigen wird.