Heymann, Stanisław
Heymann, Stanisław, polnischer Maler, Mitglied der „Münchner Schule“. 1864-66 und 1872/73 Student der Akademie der Bildenden Künste München. Bis über die Mitte der 1880er-Jahre in München ansässig und künstlerisch tätig. *1843 Częstochowa, †1915 Warschau. Sohn eines Kaufmanns. 1858-61 studiert er an der Schule der Schönen Künste/Szkoła Sztuk Pięknych in Warschau, anschließend in Dresden. Noch in Warschau erteilt er Szymon Buchbinder (1853-1908?, Mitglied der „Münchner Schule“) Malunterricht. Am 30.7.1864 Eintritt in die technische Malklasse der Königlichen Akademie der Bildenden Künste in München, Studium bis 1866 bei dem Historienmaler Hermann Anschütz (1802-1880), erneut 1872/73. Anschließend bleibt er in München. Bekannte Gemälde (siehe Titelbild) sind bis 1886 mit dem Zusatz „Monachium“ (München) signiert, was die Dauer seines Aufenthalts belegt. Anschließend kehrt er nach Warschau zurück, wo er unter der Leitung des ungarischen Porträtmalers Leopold Horowitz (1837-1917) arbeitet. – H. malt vor allem bürgerliche Genrebilder („Das Hauskonzert“, „Kinder im Schnee“), Porträts von jüdischen Kaufleuten und Industriellen (Bildnisse aus der Fabrikanten- und Kaufmannsfamilie Poznański) sowie aus der Welt des Theaters und der Literatur (Porträt der Schriftstellerin Eliza Orzeszkowa [1842-1910]). Seine Gemälde mit jüdischer Thematik zeigen Juden im Alltagsleben wie den „Jüdischen Straßenhändler während eines Schneesturms“ oder den „Jüdischen Lesenden – Talmudist“/„Żyd czytający – Talmudysta“, 1880. Werke befinden sich im Nationalmuseum Warschau/Muzeum Narodowe w Warszawie und im Kunstmuseum Łódź/Muzeum Sztuki w Łodzi.