Rosa Luxemburg

Rosa Luxemburg, Porträtaufnahme, um 1905.
Rosa Luxemburg, Porträtaufnahme, um 1905.

1907 nahm sie am Parteitag der russischen Sozialdemokraten in London und an dem Kongress der „Zweiten Internationale“ in Stuttgart teil. Ab 1907 unterrichtete sie an der SPD-Parteischule Marxismus und Ökonomie. Am 25. September 1913 rief sie auf einer Antikriegsdemonstration in Fechenheim bei Frankfurt a.M. eine Menge von Hunderttausenden zu Kriegsdienst- und Befehlsverweigerung auf: „Wenn uns zugemutet wird, die Mordwaffen gegen unsere französischen oder anderen ausländischen Brüder zu erheben, so erklären wir: ‚Nein, das tun wir nicht!‘“ Dafür wurde sie wegen „Aufforderung zum Ungehorsam gegen Gesetze und Anordnungen der Obrigkeit“ 1914 zu einem Jahr Gefängnis verurteilt.

Am 4. August 1914 stimmte die SPD-Reichstagsfraktion für die Aufnahme der ersten Kriegskredite und ermöglichte damit die Mobilmachung. Die Pazifistin Rosa Luxemburg warf der SPD folgenschweres Versagen vor. Sie sah in der Abstimmung das Ja zum Krieg. Noch im selben Jahr gründete sie gemeinsam mit sechs weiteren SPD-Linken die „Gruppe Internationale“, aus der dann später der „Spartakusbund“ hervorging. 1915 trat Rosa Luxemburg ihre Haftstrafe im Frauengefängnis in Berlin an. Nach der Entlassung wurde sie am 10. Juli 1916 in „Sicherheitsverwahrung“ wie es damals hieß, zur „Abwendung einer Gefahr für die Sicherheit des Reichs“, genommen, die bis November 1918 dauerte. Rosa Luxemburg wurde zweimal verlegt, zuerst in die Festung Wronke in der Provinz Posen, dann nach Breslau. Am 09. November 1918 erreichte die Novemberrevolution Berlin, einen Tag später traf die gerade aus der „Sicherheitsverwahrung“ entlassene Rosa Luxemburg in der Stadt ein. Hier engagierte sie sich mit ganzer Kraft in der Novemberrevolution. Gemeinsam mit Karl Liebknecht gab sie die »Rote Fahne« heraus, Organ des Spartakusbundes, und gehörte an der Jahreswende 1918/1919 zu den Gründern der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD). Nach dem gewaltsam niedergeschlagenen Januaraufstand wurde Rosa Luxemburg zusammen mit Karl Liebknecht am 15. Januar 1919 von der „Wilmersdorfer Bürgerwehr“ gefangen genommen. Sie wurden in das Eden-Hotel, dem Hauptquartier des Freikorps Garde-Kavallerie-Schützen-Division gebracht und dort dem Offizier Waldemar Pabst übergeben. Dieser ließ sie stundenlang verhören und brutal misshandeln. Beim Abtransport aus dem Hotel wurde Rosa Luxemburg von den Angehörigen des Freicorps ermordet. Rosa Luxemburgs Leiche warfen die Täter in den Berliner Landwehrkanal.

Rosa Luxemburg hat sich von ihrer Jugend bis zu ihrem Tod für die internationale Arbeiterbewegung engagiert. Sie trat für einen demokratischen Sozialismus ein. Sie kritisierte Lenin und den Bolschewismus. Kritisch setzte sie sich auch mit den Ideen des „Kommunistischen Manifests“ von Karl Marx und Friedrich Engels auseinander. Ihre Schriften und Ansichten werden bis heute ernsthaft diskutiert und bilden Grundlage für linke Konzepte.

 

Mediathek
  • Während ihrer Rede auf dem Internationalen Sozialistenkongress in Stuttgart

    Rosa Luxemburg, August 1907.
  • Rosa Luxemburg, Berlin 1907

    Rosa Luxemburg, Berlin 1907
  • Denkmal für die ermordete Rosa Luxemburg

    Am Fundort ihrer Leiche am Landwehrkanal, Katharina-Heinroth-Ufer an der Lichtensteinbrücke in Berlin Tiergarten
  • Rosa Luxemburg, Berlin 1910

    Rosa Luxemburg, Berlin 1910
  • Rosa Luxemburg - Hörspiel von "COSMO Radio po polsku" auf Deutsch

    In Zusammenarbeit mit "COSMO Radio po polsku" präsentieren wir Hörspiele zu ausgewählten Themen unseres Portals.
  • Clara Zetkin und Rosa Luxemburg, Magdeburg 1910

    Clara Zetkin (links) und Rosa Luxemburg auf dem Weg zum SPD-Kongress in Magdeburg 1910.