Polnische Studierende in Breslau – Vereinigung der Oberschlesischen Akademiker „Silesia Superior“ (1924–1939)

„Silesia Superior” Polnische Studentenvereinigung – Breslau
„Silesia Superior” Polnische Studentenvereinigung – Breslau / Geheime Staatspolizei in Oppeln

Nach bestandener Prüfung und abgeschlossener Ausbildung wurden die Mitglieder von „Silesia Superior“ zu „Alten Herren“. Der erste polnische Arzt, der sich dieser Gruppe anschloss, war Maksymilian Kośny, der 1932 seine Zulassung erhielt. Sein Schicksal, wie das vieler anderer polnischer Studierender an der Universität Breslau, zeigte Entschlossenheit und Engagement für die polnische Gemeinschaft, während er gleichzeitig seine eigenen Ziele verfolgte. Viele Mitglieder von „Silesia Superior“ waren in späteren Jahren für die polnische Sache aktiv. Einige von ihnen starben auf tragische Weise. Es lohnt sich, zumindest die Biografien einiger von ihnen in Erinnerung zu rufen:

  • Ludwik Affa – geboren 1910 in Ratibor (Racibórz), Jurastudent. Mitglied des Bunds der Polen in Deutschland, Gründer und Vorsitzender des Akademischen Vereins „Piast“. Nach dem Krieg von Wojewode Aleksander Zawadzki zum Landrat in Olesno ernannt, Mitglied der PPS, Abgeordneter. 
  • Ignacy Cebula – geboren 1898 in Groß Pramsen (Prężyna), Jurastudent. Mitglied des Bunds der Polen in Deutschland. Er wurde 1939 in Berlin verhaftet und starb im Konzentrationslager Sachsenhausen.
  • Leon Chodera – geboren 1917 in Nowa Świeta, Medizinstudent. Nach dem Krieg war er am Eisenbahnkrankenhaus in Posen tätig.
  • Leon Głogowski – geboren 1908 in Gleiwitz (Gliwice), Medizinstudent. Mitglied des Bunds der Polen in Deutschland, Verbindungsperson während des Dritten Schlesischen Aufstands. 1938 promovierte er. Während des Krieges war er Gefangener in Auschwitz. Nach dem Krieg arbeitete er als Arzt. Er wurde mit dem Ritterkreuz des Ordens Polonia Restituta ausgezeichnet.
  • Franciszek Gralla – geboren 1905 in Gleiwitz, Medizinstudent. Mitglied des Bunds der Polen in Deutschland, Arzt, Auschwitz-Häftling. Er starb während der Evakuierung im Jahr 1945.
  • Marian Horst – geboren 1917 in Zakrzewo, Medizinstudent. Mitglied des Bunds der Polen in Deutschland und des Gesangvereins „Harmonia”. Teilnehmer des Kongresses der Polen in Deutschland 1938. Seinen Doktortitel erhielt er 1950. Direktor des Städtischen Krankenhauses in Piła, Präsident der Polnischen Ärztekammer. 
  • Franciszek Jankowski – geboren 1908 in Bottrop, Student der modernen Philologie. Mitglied des Bunds der Polen in Deutschland, Lehrer, Mitglied der Berliner Redaktion des „Mały Polak w Niemczech“, Organisator und Leiter des Ersten Staatlichen Gymnasiums und der Oberschule in Wrocław (eröffnet im September 1945). 
  • Tadeusz Kania – geboren 1906 in Alt Schalkowitz (Stare Siołkowice), Medizinstudent. Im Jahr 1938 verteidigte er seinen Doktortitel. Mitglied des Verwaltungsrats des Polnischen Hauses in Breslau und Mitglied der Gesellschaft zur wissenschaftlichen Förderung (Towarzystwo Naukowej Pomocy). Häftling im Lager Buchenwald. Nach dem Krieg eröffnete er ein Kreiskrankenhaus in Siołkowice. 
  • Augustyn Kośny – geboren 1896 in Chrosczütz (Chrościce), Medizinstudent. Soldat in der Armee von Gen. Haller. Mitglied des Bunds der Polen in Deutschland. Redakteur und Journalist für „Katolik“ und „Nowiny Codzienne“. Im Jahr 1935 promovierte er an der Universität Berlin. Ab 1937 war er in der örtlichen polnischen Gemeinde aktiv. Posthum wurde er mit dem Ritterkreuz des Ordens Polonia Restituta ausgezeichnet.
  • Maksymilian Kośny – geboren 1905 in Chrosczütz (Chrościce), Medizinstudent. Mitglied des Bunds der Polen in Deutschland. Im Jahr 1934 promovierte er an der Universität Leipzig. Nach dem Krieg arbeitete er als Arzt in Polen.
  • Lutosława Malczewska – geboren 1914 in Breslau, Studentin der englischen und deutschen Philologie. Während ihres Studiums (1935–1939) die einzige studierende Polin in Breslau. Mitglied des Bunds der Polen in Deutschland, aktiv mit „Sokół“ und dem Chor „Harmonia“. Während des Zweiten Weltkriegs gab sie heimlichen Unterricht. Nach dem Krieg arbeitete sie als Journalistin und engagierte sich aktiv im öffentlichen Leben.
Mediathek
  • „Silesia Superior” Polnische Studentenvereinigung – Breslau

    Geheime Staatspolizei in Oppeln
  • Foto von Leon Głogowski

  • Augustyn-Kośny-Straße in Breslau

    Bild vom 4.11.2023
  • Mitglieder von „Silesia Superior”

  • Studierende von „Silesia Superior“ im Polnischen Haus

  • Studierende von „Silesia Superior“ im Polnischen Haus

  • Mitglieder von „Silesia Superior“ in der Wohnung von Leon Głogowski

    1931
  • Mitglieder von „Silesia Superior“ auf einer Reise nach Wieliczka

    1930
  • Mitglieder von „Silesia Superior“ bei der Mitgliederversammlung, Oppeln, 1932

    An der Wand sichtbares Motto: „ZUSAMMEN JUNGE FREUNDE“ („RAZEM MŁODZI PRZYJACIELE”)
  • Mitglieder von „Silesia Superior“ bei der Jubiläumstagung

    1934 (Zehn Jahre nach der Gründung der Vereinigung)
  • Mitglieder von „Silesia Superior” in Kattowitz

    1934 (Zehn Jahre nach der Gründung der Vereinigung)
  • Mitgliedsausweis von Ludwik Affa

    Von 1935
  • Mitgliedsausweis von Paweł Nantki-Namirski

    Von 1933. Mit dem Siegel der Vereinigung der Oberschlesischen Akademiker „Silesia Superior“
  • Titelblatt einer Broschüre zum 11-jährigen Bestehen der Vereinigung

    Breslau 1935
  • Ludwik Affa

  • Ignacy Cebula

  • Leon Chodera

  • Leon Głogowski

  • Franciszek Gralla

  • Marian Horst

  • Franciszek Jankowski

  • Tadeusz Kania

  • Augustyn Kośny

  • Maksymilian Kośny

  • Lutosława Malczewska