Krystyna M. B. Leonowicz-Babiak (1941–2020) und Zenon Babiak (1938–2021) – „Mir ist nie ein Pole gleichgültig gewesen ...“
Krystyna Maria Barbara Leonowicz-Babiak wurde am 2. Februar 1941 in Kolonia Nowosiółki bei Tomaszów Lubelski geboren. Ihre frühe Kindheit war untrennbar mit der Partisanentätigkeit ihres Vaters Jan Leonowicz, Deckname Burta, verbunden. Sie erinnerte sich vor allem an die häufigen Hausdurchsuchungen, die oftmals (auch mitten in der Nacht) notwendige Flucht von zuhause und die generell fehlende Sicherheit. Ihr Vater wurde am 9. Februar 1951 aus einem Hinterhalt im Dorf Nowiny getötet.
1958 begann sie ihr Studium an der Naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Wrocław (Wydział Nauk Przyrodniczych Uniwersytetu Wrocławskiego), das sie 1963 erfolgreich abschloss. In den Jahren 1963–1965 war sie wissenschaftlich-technische Assistentin am Institut für Labordiagnostik der Höheren Landwirtschaftsschule in Wrocław (Zakład Diagnostyki Laboratoryjnej Wyższej Szkoły Rolniczej we Wrocławiu), von 1965 bis 1967 wissenschaftlich-pädagogische Assistentin am Institut für Biologie der Medizinischen Akademie Wrocław (Zakład Biologii Akademii Medycznej we Wrocławiu) und von 1967 bis 1971 Doktorandin am Lehrstuhl für Pflanzenphysiologie der Universität Wrocław (Katedra Fizjologii Roślin Uniwersytetu Wrocławskiego). 1971 promovierte sie in Naturwissenschaften. Danach arbeitete als akademische Lehrkraft (1973–1975 als Assistenzprofessorin am Institut für Biologie und Umweltschutz der Technischen Universität Wrocław (Zakład Biologii i Ochrony Środowiska Politechniki Wrocławskiej), und 1975–1989 als Assistenzprofessorin am Institut für Biologiedidaktik der Universität Wrocław (Zakład Metodyki Nauczania Biologii Uniwersytetu Wrocławskiego)). Sie war Autorin und Mitautorin von fast 100 wissenschaftlichen Publikationen und eines Buches (Wybrane zagadnienia z ekologii. Hodowle i ćwiczenia, Warszawa 1985).
Krystyna Leonowicz-Babiaks größte Leidenschaften waren der Journalismus, die Malerei und Poesie. Sie verfasste Artikel für zahlreiche Zeitungen, darunter: „Głos Polski – Stimme Polens“, „Nasza Rota“ („Unsere Rotte“), „Nasze Słowo“ („Unser Wort“) oder „Teczka“ („Aktentasche“). Sie ist Autorin folgender Gedichtbände:
Moje ogrody, Wrocław 2001.
W pejzażach słów, Wrocław 2002.
Chwile zebrane, Wrocław 2013.
Figle futrzaków, Wrocław 2014.
Auch die Anthologie A duch wieje kędy chce ... Almanach poezji religijnej, Lublin 2016, gibt Einblick in Krystyna Leonowicz-Babiaks Schaffen.
Sie verfasste den Text zur Hymne der Polnischen Zentrale für Schul- und Bildungswesen in Deutschland (Polska Macierz Szkolna w Niemczech), des Hlg.-Stanisław-Kostka-Gymnasiums und XXI. Lyzeums in Lublin (Gimnazjum i XXI Liceum im. Św. Stanisława Kostki w Lublinie) sowie des Dortmunder Folklore-Vereins „Wisełka“. Sie war Mitglied des Alumniverbands der Universität Wrocław (Towarzystwo Absolwentów Uniwersytetu Wrocławskiego), des Polnischen Verbands für Autoren, Journalisten und Übersetzer in Europa (Polskie Stowarzyszenie Autorów, Dziennikarzy i Tłumaczy w Europie), des Polnischen Schriftstellervereins im Ausland (Związek Pisarzy Polskich na Obczyźnie) und vieler anderer gesellschaftlich-kultureller und wissenschaftlicher Organisationen. Von 1994 bis 1995 leitete sie als Regisseurin das „Theater der Familien“ („Teatr Rodzin“) in Dortmund.
Ihre Bilder wurden unter anderem in Barcelona, Dortmund, Leszno, Recklinghausen und Wrocław ausgestellt.
Krystyna Leonowicz-Babiak starb am 20. Dezember 2020. Sie wurde auf dem Heilige-Familie-Pfarrfriedhof (Cmentarz Parafialny św. Rodziny) in Wrocław beigesetzt (Sektor 12, Reihe 70).
***
Zenon Babiak wurde am 16. Dezember 1938 in Jarczowce (Kreis Tarnopol, Woiwodschaft Lemberg) geboren. 1945 wurde er nach Niederschlesien umgesiedelt und begann dort seine schulische Ausbildung. Er besuchte die Hauptschule in Byczyna und das allgemeinbildende Lyzeum in Cieplice Śląskie. 1956 nahm er sein Studium an der Fakultät für Mechanik der Technischen Universität Wrocław (Wydział Mechaniczny Politechniki Wrocławskiej) auf, das er 1961 abschloss. Im selben Jahr begann er in einer Fabrik für Metallverarbeitung (Fabryka Urządzeń Mechanicznych) in Wrocław zu arbeiten. Während seines Studiums vertiefte Zenon Babiak seine wissenschaftlichen Interessen, was Einfluss auf seine spätere Karriere hatte. 1962 absolvierte er ein Praktikum als Assistent, von 1963 bis 1965 war er bereits als Assistent tätig, und von 1966 bis 1972 wurde er zum Oberassistenten ernannt. Er war am Lehrstuhl für Metalltechnologie tätig, den Władysław Kaczmar innehatte. 1972 promovierte Zenon Babiak an der Fakultät für Mechanik der Technischen Universität Wrocław. Er war viele Jahre in der Forschung tätig – von 1973 bis 1985 als Assistenzprofessor an der Technischen Universität Wrocław, von 1985 bis 1990 als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Dortmund und von 1991 bis 1995 an der Ruhr-Universität Bochum. Er arbeitete auch in Braunschweig (1996–1997), Clausthal-Zellerfeld (1998–2002) und Hannover (ab 2003). Er war Autor und Mitautor zahlreicher Artikel und Bücher (Technologia spawania. Praca zbiorowa, Red. W. Kaczmar, Wrocław 1974; Technologia maszyn. Spawalnictwo, Red. W. Kaczmar, Wrocław 1979).
Zenon Babiak war Mitglied der Niederschlesischen Sektion für Schweißtechnik des Verbands Polnischer Ingenieure und Techniker der Mechanik (Dolnośląska Sekcja Spawalnicza Stowarzyszenia Inżynierów i Techników Mechaników Polskich) und gehörte außerdem dem Verein zur Förderung der Polnischen Kultur und Sprache (Stowarzyszenie Krzewienia Kultury i Języka Polskiego) in Dortmund sowie dem Polnischen Verband für Autoren, Journalisten und Übersetzer in Europa (Polskie Stowarzyszenie Autorów, Dziennikarzy i Tłumaczy w Europie) mit Sitz in Paris an. Er beteiligte sich aktiv an sozialen Projekten, half seiner Frau bei ihren Aktivitäten und ging seiner größten Leidenschaft, der Fotografie, nach. Zenon Babiak war Vorsitzender des Pfarrgemeinderates der Polnischen Katholischen Mission in Dortmund und Mitbegründer (zusammen mit seiner Frau) der Polnischen Sprachschule an der Polnischen Katholischen Mission. Für seine wissenschaftlichen Tätigkeiten wurde er vom Rektor der Technischen Universität Wrocław (Politechnika Wrocławska) mehrfach ausgezeichnet und erhielt auch das Goldene Abzeichen der Gewerkschaft der polnischen Lehrerschaft (Związek Nauczycielstwa Polskiego).
Zenon Babiak starb zwei Wochen nach dem Tod seiner Frau – am 10. Januar 2021. Er wurde neben ihr auf dem Heilige-Familie-Pfarrfriedhof (Cmentarz Parafialny św. Rodziny) in Wrocław beigesetzt.