Bascha Mika. Feministische Vorreiterin im Journalismus

Bascha Mika auf der Frankfurter Buchmesse, 13.07.2017 (CC BY-SA 4.0, Foto: Harald Krichel)
Bascha Mika auf der Frankfurter Buchmesse, 13.07.2017

Seit 2014 auch Podcasterin
 

Für ihre Arbeit wurde Bascha Mika mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, darunter mit dem Emma-Journalistinnenpreis (1994), dem Luise-Büchner-Preis für Publizistik (2012) oder der Hedwig-Dohm-Urkunde des Journalistinnenbundes (2017). Dabei wird Bascha Mika als eine Person gewürdigt, die Führungsstärke, Ehrgeiz, Autorität und Weiblichkeit gleichermaßen in sich vereint, „eine Frau, die Charme, Chuzpe und Haltung miteinander verbindet und es irgendwie schafft, dabei auch noch Stilikone zu sein“, wie die Publizistin und Politikerin Anke Domscheit-Berg in ihrer Laudatio auf Bascha Mika betonte[8].

Ans Aufhören denkt die Grande Dame des Journalismus nicht. Im März 2024 ist sie mit einem eigenen Podcast an den Start gegangen: „Mikas Matrix. Der feministische unter den politischen Podcasts“. Als erste Gesprächspartnerin war Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) zu Gast. „Mikas Matrix“ wirft einen feministischen Blick auf die aktuelle Politik, auf gesellschaftliche Fragen, Entwicklungen und Aufreger-Themen. „Feminismus ist für alle da“, so Bascha Mika zum Launch ihres Podcasts. „Wenn Frauen nicht mehr benachteiligt werden, geht es für alle Menschen besser zu.“ Darüber müsse man reden, dafür sei der Podcast da – „für Frauen, für queere Menschen und für Männer, denen das Testosteron nicht das Hirn vernebelt“.

 

Bei der Gleichberechtigung noch viel zu tun
 

Für Bascha Mika ist bei der Gleichberechtigung von Frauen jedenfalls noch viel zu tun. Denn noch immer gebe es zu wenige Frauen in Führungspositionen bei Medienunternehmen. Mika appelliert daher, dass den vielen gut ausgebildeten Frauen weniger Steine auf ihrem Weg nach oben in den Weg gelegt werden sollten. „Und die Steine sind eigentlich die klassischen wie in anderen Branchen auch“, so Mika in einem Deutschlandfunk-Interview[9]. Denn wenn es zwischen 30 und 40 an die Familiengründung geht, übernehmen Frauen in der Regel mehr Care-Arbeit. Und die Unternehmen schafften es nicht, Frauen – sobald sie Mütter werden – entsprechend zu unterstützen, Männer hingegen starteten in dieser Zeit richtig durch.

Allerdings sieht die erfahrene Publizistin auch die Frauen in der Pflicht. Einerseits sollten diese zwar strukturell gefördert werden. Aber sie sollten sich auch mehr zutrauen und lauter werden. Für die junge Generation von Frauen in der Medienbranche hat Bascha Mika daher einen Tipp parat: mutig sein. „Und sich dann tatsächlich einen Plan machen, wo man hinwill“. Dazu sollten sie sich Unterstützung holen, sich um eine Mentorin bemühen – „und das Unternehmen, in dem man arbeitet, entsprechend unter Druck setzen“[10].

 

Sebastian Garthoff, März 2025

 

Quellen:

https://www.fr.de/politik/vielleicht-schon-sieben-jahren-eine-feministin-13640272.html
https://www.journalistinnen.de/hedwig-dohm-urkunde/laudatio-auf-bascha-mika/
https://www.funkemedien.de/de/presse/mikas-matrix-der-feministisch-politische-podcast-der-funke-mediengruppe
https://mikas-matrix.blogs.audiorella.com/
https://www.deutschlandfunk.de/bascha-mika-zu-frauen-in-fuehrungspositionen-von-medien-dlf-30c30cac-100.html
https://www.press.pl/tresc/71215,postawila-na-nogi-dwa-dzienniki-w-niemczech_-basia-mika_----zrobic-miejsce-kobietom---
https://wiadomosci.wp.pl/nasza-bascha-niekochana-wizyta-u-redaktor-tageszeitung-6036751535928449a

 

[8] Domscheit-Berg, Anke: Laudatio auf Bascha Mika, in: journalistinnen.de, 1.7.2017, URL: https://www.journalistinnen.de/hedwig-dohm-urkunde/laudatio-auf-bascha-mika (zuletzt aufgerufen am 31.12.2024).

[9] Wandhöfer, Sascha: Bascha Mika zu Frauen in Führungspositionen von Medien, in: @mediasres-Podcast, deutschlandfunk.de, 10.10.2024, URL: https://www.deutschlandfunk.de/bascha-mika-zu-frauen-in-fuehrungspositionen-von-medien-dlf-30c30cac-100.html ([zuletzt aufgerufen am 31.12.2024).]

[10] Ebd.