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Szerner, Władysław

Markt in einem Städtchen bei Krakau/Targ w miasteczku pod Krakowem, 1908. Öl auf Leinwand, 52,5 x 99 cm, im Auktionshandel (Polswiss Art, Warschau, 2017; bis 1910 in der Dauerausstellung der Warschauer Gesellschaft zur Förderung der schönen Künste
Markt in einem Städtchen bei Krakau/Targ w miasteczku pod Krakowem, 1908. Öl auf Leinwand, 52,5 x 99 cm, im Auktionshandel (Polswiss Art, Warschau, 2017; bis 1910 in der Dauerausstellung der Warschauer Gesellschaft zur Förderung der schönen Künste

Szerner, Władysław, polnischer Maler und Zeichner, Mitglied der „Münchner Schule“. 1865-67 Studium an der Akademie der Bildenden Künste München. Bis zu seinem Lebensende in München ansässig und künstlerisch tätig. *3.6.1836 Warschau, †4.1.1915 München-Unterhaching. Sohn eines Gutsbesitzers (lt. Matrikelbuch München) und Verwaltungsbeamten. Vater des Malers Władysław Karol S. (1870-1936, Mitglied der „Münchner Schule“). Nach Schulbesuch und erster künstlerischer Ausbildung am Warschauer Adelsinstitut/Instytut Szlachecki besucht S. bis 1862 die Schule der Schönen Künste/Szkoła Sztuk Pięknych w Warszawie bei dem Historien-, Ikonen- und Porträtmaler Rafał Hadziewicz (1803-1883). 1863 Teilnahme am Januaraufstand, von den Österreichern in Auschwitz/Oświęcim interniert. In der Folgezeit lebt er offenbar in Częstochowa. Am 23.10.1865 Eintritt in die Antikenklasse von Alexander Strähuber (1814-1882) an der Königlichen Akademie der Bildenden Künste in München, Studium bis 1867 bei Sandór (Alexander von) Wagner (1838-1919), Hermann Anschütz (1802-1880) und Wilhelm Diez (1839-1907). S., der völlig verarmt nach München gekommen ist, pflegt engen Kontakt zu der sich entwickelnden polnischen Malerkolonie in München, vor allem zu Józef Brandt (1841-1915), der seit 1863 in München studiert und später Mittelpunkt der „Polenkolonie“ wird, und zu Władysław Czachórski (1850-1911, beide Mitglieder der „Münchner Schule“), der 1869 zum Studium nach München kommt. 1869/70 Heirat mit Apolonia, geborene Gepert (*um 1834); auf dem Landgut ihrer Familie in Przybenice bei Skalbmierz wird 1870 der Sohn Władysław Karol geboren. Ab 1872 liefert S. regelmäßig Zeichnungen und Gemäldereproduktionen, vor allem Genreszenen, für die Warschauer Zeitschrift Kłosy, ab 1881 für die Literaturzeitschriften Biesiada Literacka und Ziarno. 1874-1909 ist er Mitglied des Kunstvereins München, an den er 1875-78 Gemälde mit folkloristischen Motiven aus Polen als zu verlosende Jahresprämien für die Mitglieder verkauft. Zu Brandt entwickelt er eine enge Freundschaft. In dessen repräsentativem und mit historischen Altertümern aus Polen und der Ukraine ausgestatteten Atelier, das Brandt 1874/75 in der Schwanthalerstraße 19 eröffnet, lebt und arbeitet S. bis 1881 und wechselt dann in ein eigenes Malstudio. Auch danach fungiert S. in Brandts Atelier, wenn dieser abwesend ist, wie ein Kustos der historischen Sammlung und lässt Besucher ein. 1876 zeichnet S. Szenen aus Brandts Atelier, die in der Zeitschrift Kłosy veröffentlicht werden. Ab 1877 gehört er zu den polnischen Künstlern, für die Brandt auf seinem Landgut in Orońsko südwestlich von Radom eine Sommerakademie für Freilichtmalerei veranstaltet. Anfang der 1890er-Jahre reist er in das Gebiet der Huzulen in den Karpaten. Bis 1905 stellt er regelmäßig in Polen aus. In den letzten Lebensjahren hindert ihn eine Erkrankung an der künstlerischen Arbeit. – Weitgehend beeinflusst von Józef Brandt malt S. vor allem Reiterformationen und einzelne Soldaten zu Pferde aus den Kosakenkriegen und den Tatareneinfällen des 17. Jahrhunderts („Patrouille“; „Wachposten/Wartownik“, beide undatiert, Öl), Reitergruppen mit ihren Pferden bei der Rast in offener Landschaft („Auf der Rast/Na popasie“, Öl, um 1880), reitende Jäger mit ihren Hunden sowie bäuerliche Szenen aus der Gegend von Krakau (siehe Titelbild), sämtlich mit bunten, pittoresken Kostümen, aber in realistischer Auffassung. Die Dramatik der von Brandt gemalten Szenen erreicht er jedoch weder in der Szenerie, noch im Bildausschnitt, der Perspektive oder der Lichtführung. Meist kleinformatig, sind seine Gemälde meisterlich und durchaus virtuos ausgeführt und verkaufen sich sowohl in Deutschland als auch in Polen gut. Szenen aus der Karpatenregion der Huzulen stellt er 1893-1900 in Warschau in der Gesellschaft zur Förderung der schönen Künste und anschließend in Krakau aus. Historisch korrekte Bildtitel haben für ihn nur geringe Bedeutung. Werke befinden sich in den Nationalmuseen von Warschau, Krakau und Poznań, in der Nationalen Gemäldegalerie in Lviv, im Polish Museum of America in Chicago und in der Kosciuszko Foundation in New York.

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  • Markt in einem Städtchen bei Krakau/Targ w miasteczku pod Krakowem, 1908

    Markt in einem Städtchen bei Krakau/Targ w miasteczku pod Krakowem, 1908. Öl auf Leinwand, 52,5 x 99 cm, im Auktionshandel (Polswiss Art, Warschau, 2017; bis 1910 in der Dauerausstellung der Warschaue...