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Polnische Studierende in Breslau – Vereinigung der Oberschlesischen Akademiker „Silesia Superior“ (1924–1939)

„Silesia Superior” Polnische Studentenvereinigung – Breslau
„Silesia Superior” Polnische Studentenvereinigung – Breslau / Geheime Staatspolizei in Oppeln

Ein Konflikt mit dem Bund der Polen in Deutschland Anfang der 1930er Jahre führte zu einer Spaltung von „Silesia Superior“, deren Führung die vollständige Unterordnung der Vereinigung unter das damalige Sanacja-Regime kritisierte. Im Jahr 1931 wurde in Ratibor der Akademische Ferienkreis (Akademickie Koło Wakacyjne) „Silesia Superior“ ins Leben gerufen, der 1932 endgültig die Verbindungen zu seiner Ursprungsorganisation kappte und sich zunächst in Akademischer J.-Rostek-Ferienkreis und später in den Verband der Polnischen Akademiker (Związek Akademików Polskich) „Piast“ umbenannte. Noch früher, nämlich 1929, wurde in Berlin der polnische Akademische Zirkel „Polonia“ gegründet. Die polnische akademische Gemeinschaft in Deutschland zersplitterte so von Jahr zu Jahr mehr. In späteren Jahren gab es Überlegungen zu einem erneuten Zusammenschluss, der 1934 mit der Gründung der Vereinigung Polnischer Akademiker in Deutschland (Związek Akademików Polaków w Niemczech) offiziell vollzogen wurde, auch wenn der tatsächliche Zusammenschluss ein langwieriger Prozess war. Der Wendepunkt zur tatsächlichen Vereinigung war der Kongress der polnischen Akademiker in Deutschland, der Anfang 1935 in Berlin stattfand, bei dem „Silesia Superior“, „Piast“ und „Polonia“ beschlossen, sich aufzulösen. Dies stieß auf den Widerstand einiger mit „Silesia Superior“ verbundener Mitglieder. Aufgrund unterschiedlicher Zukunftsvorstellungen für „Silesia“ entschied man sich jedoch dafür, die lokale Vereinigung beizubehalten, mit dem Unterschied, dass sie bereits überwiegend „Alte Herren“ umfasste. Die aktiven Studierenden konnten frei wählen, welcher Organisation sie angehören wollten. „Silesia Superior“ stellte schließlich im Juni 1939 seine Tätigkeit ein. 

Während des Zweiten Weltkriegs waren viele Mitglieder von „Silesia“ gezwungen, unterzutauchen oder einen neuen Namen anzunehmen, aber auch während des Krieges und der Besatzung waren sie aktiv an Untergrundaktivitäten beteiligt, wodurch sie den Idealen, für die sie während ihres Studiums eingetreten waren, treu blieben. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs gerieten die Traditionen von „Silesia“, die fast 15 Jahren lang aktiv war, nicht in Vergessenheit und wurden in Posen im Rahmen des Kreises der Oppelner Akademiker weiter gepflegt. Die Wahl von Posen scheint kein Zufall zu sein, da nach dem Krieg eine große Anzahl von Schlesiern an der dortigen Universität ausgebildet wurde. Viele von ihnen konnten nicht an den Breslauer Hochschulen studieren, was zu jener Zeit sehr bedauert wurde. Mariusz Patelski beschrieb die Nachkriegsprobleme in Bezug auf den Zugang zur höheren Bildung folgendermaßen: „1947 wurden die Brüder Józef und Jerzy Grzesik aus Tarnów Opolski nicht an der Uniwersytet Wrocławski zugelassen, und auch der Sohn eines bekannten Aktivisten des Bunds der Polen in Deutschland und Absolvent des polnischen Gymnasiums in Bytom – Kazimierz Malczewski Jr. – hatte Probleme, an der Politechnika Wrocławska aufgenommen zu werden“ (Patelski, Koło Akademików..., S. 93). In der gastfreundlichen Stadt Posen fanden viele Bewohner:innen Schlesiens ein Zuhause und begannen einen neuen Lebensabschnitt in der Nachkriegszeit. 

 

Kacper Rosner-Leszczynski, Februar 2024

 

 

Bibliographie:

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Masnyk, Marek: Dzielnica I Związku Polaków w Niemczech (1923–1939), Opole 1994. 

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Orzechowski, Marian: Szkice z dziejów Polonii wrocławskiej, Wrocław 1960. 

Patelski, Mariusz: Koło Akademików Opolan w Poznaniu 1945–1950, in: Pro Lusatia. Opolskie Studia Łużycoznawcze 12 (2013), S. 90–123.

Poniatowska, Anna / Liman, Stefan / Krężałek, Iwona: Związek Polaków w Niemczech w latach 1922–1982, Warszawa 1987. 

Różycki, Stefan: W kręgu spraw nie tylko studenckich, in: Do nich przyszła Polska, Red. Joanna Nowosielska-Sobel, Wrocław [2018], S. 275-303. 

Tomaszewski, Patryk: Polskie korporacje akademickie w latach 1918–1939. Struktury, myśl polityczna, działalność, Toruń 2011. 

Wawrzynek, Wojciech: Polskie stowarzyszenia akademickie na Śląsku Opolskim w latach 1924–1939, Opole 1963. 

Zawisza, Alicja: Studenci Polacy na Uniwersytecie Wrocławskim (1918–1939). Katalog zachowanych archiwaliów, Wrocław 1972.

Zawisza, Alicja: Gdy mowa polska znaczyła przetrwanie. Działalność kulturalno-oświatowa Polaków we Wrocławiu w latach 1918–1939. Katalog zachowanych archiwaliów, Bd. 2, Wrocław 1983. 

Media library
  • „Silesia Superior” Polnische Studentenvereinigung – Breslau

    Geheime Staatspolizei in Oppeln
  • Foto von Leon Głogowski

  • Augustyn-Kośny-Straße in Breslau

    BIld vom 4.11.2023
  • Mitglieder von „Silesia Superior”

  • Studierende von „Silesia Superior“ im Polnischen Haus

  • Studierende von „Silesia Superior“ im Polnischen Haus

  • Mitglieder von „Silesia Superior“ in der Wohnung von Leon Głogowski

    1931
  • Mitglieder von „Silesia Superior“ auf einer Reise nach Wieliczka

    1930
  • Mitglieder von „Silesia Superior“ bei der Mitgliederversammlung, Oppeln, 1932

    An der Wand sichtbares Motto: „ZUSAMMEN JUNGE FREUNDE“ („RAZEM MŁODZI PRZYJACIELE”)
  • Mitglieder von „Silesia Superior“ bei der Jubiläumstagung

    1934 (Zehn Jahre nach der Gründung der Vereinigung)
  • Mitglieder von „Silesia Superior” in Kattowitz

    1934 (Zehn Jahre nach der Gründung der Vereinigung)
  • Mitgliedsausweis von Ludwik Affa

    Von 1935
  • Mitgliedsausweis von Paweł Nantki-Namirski

    Von 1933 r. Mit dem Siegel der Vereinigung der Oberschlesischen Akademiker „Silesia Superior“
  • Titelblatt einer Broschüre zum 11-jährigen Bestehen der Vereinigung

    Breslau 1935
  • Ludwik Affa

  • Ignacy Cebula

  • Leon Chodera

  • Leon Głogowski

  • Franciszek Gralla

  • Marian Horst

  • Franciszek Jankowski

  • Tadeusz Kania

  • Augustyn Kośny

  • Maksymilian Kośny

  • Lutosława Malczewska