Skarżyński, Witold

Witold Skarżyński (1850-1910). Polnischer Rittergutsbesitzer, Nationalökonom, Publizist, Abgeordneter des Posener Provinziallandtags, ab 1881 mehrfach Reichstagsabgeordneter des Deutschen Kaiserreichs sowie Abgeordneter des Preußischen Landtags
Witold Skarżyński (1850-1910). Polnischer Rittergutsbesitzer, Nationalökonom, Publizist, Abgeordneter des Posener Provinziallandtags, ab 1881 mehrfach Reichstagsabgeordneter des Deutschen Kaiserreichs sowie Abgeordneter des Preußischen Landtags

Skarżyński, Witold (Witold Skarzyński, Witold von Skarżyński, Witold von Skarzyński, Witold von Skarzynski), 1898 Mitglied des Posener Provinziallandtags, 1881-84, 1903-10 Mitglied des Reichstags des Deutschen Kaiserreichs, 1903-08 Mitglied der 2. Kammer des Preußischen Landtags. *17.10.1850 Splawie/Spławie (Kościan), Kreis Kosten, †1.9.1910 Aix-les-Bains (Frankreich), Rittergutsbesitzer, Nationalökonom, Landwirt, Publizist. Nach Gymnasialbesuch in Lissa/Leszno und Posen (Abitur 1869) studierte er an den Universitäten Bonn (1869), Paris (1870), Berlin (1872/73) und Krakau (1874) sowie 1871 an der Landwirtschaftlichen Akademie in Proskau/Prószków. 1873 promovierte er in Berlin zum Doktor der Wirtschaftswissenschaften. 1876-78 lebte er in Breslau, wo er seine Habilitationsschrift über Adam Smith verfasste, die jedoch nicht angenommen wurde. Seit 1879 als Landwirt auf seinem Rittergut Splawie ansässig. Im Oktober 1881 wurde er mit einem Wahlergebnis von 81,5% für den Wahlkreis Gnesen-Wongrowitz als Abgeordneter in die polnische Fraktion des Deutschen Reichstags gewählt. Mitglied des Provinzial-Ausschusses, des Kreis-Ausschusses, des Vorstands der Landwirtschaftskammer in Posen, der Verwaltungsrats der Landwirtschaftlichen Bank, der Provinzialhilfskasse, der Bank Ziemski, des Vorstands des polnischen landwirtschaftlichen Zentralvereins, des polnischen wissenschaftlichen Vereins und zahlreicher anderer Vereine und Gesellschaften. Im Juni 1903 und im Januar 1907 wurde er im Wahlkreis Kosten-Buk mit Wahlergebnissen von 74,96% und 74,28% als Abgeordneter in die polnische Fraktion des Deutschen Reichstags gewählt. Er gehörte den Ausschüssen Handelsverträge, Reichshaushalts-Etat und Maischbottichsteuer an. Eigene Schriften: Pierre de Boisguillebert und seine Beziehungen zur neueren Volkswirthschaftslehre, Dissertation Berlin 1873; Adam Smith als Moralphilosoph und Schöpfer der Nationalökonomie. Ein Beitrag zur Geschichte der Nationalökonomie, Berlin 1878; List otwarty do Centralnego Komitetu Wyborczego dla Wielkiego Ksie̜stwa Poznańskiego, Posen 1884; Siedem odczytów od r. 1878 do r. 1882, Posen 1884; Szkic historyczny rozwoju rolnictwa polskiego w zaborze pruskim i ogólny pogląd na obecne położenie polskiej własności ziemskiej w Wielkopolsce, Posen 1889; Die Agrarkrisis und die Mittel zu ihrer Abhilfe. Grundzüge eines agrarpolitischen Programms, Berlin 1894; Mikołaj Machiavel a Andrzej Frycz Modrzewski, Posen 1898. Bild: 1907.

 

Literatur: Deutscher Parlaments-Almanach, Ausg. 14, Leipzig 1881, 221f.; 11. Legislaturperiode, Berlin 1903, 326f.; 12. Legislaturperiode, Berlin 1907, 373, 488 (Bild); Reichstagsprotokolle 1867-1895, Register 71, 74; Reichstagsprotokolle 1895-1918, Register 204; Z. Zakrzewski: Witold Skarźyński, ekonomista wielkopolski, Posen 1938; A. Kotowski: Zwischen Staatsräson und Vaterlandsliebe, Düsseldorf 2007, 88, 99, 159.

Online:

http://zhsf.gesis.org, Parlamentarierportal, BIORAB Kaiserreich online
http://www.reichstag-abgeordnetendatenbank.de/
http://www.reichstagsprotokolle.de
http://www.sejm-wielki.pl (Skarzyński !)
Pałac Spławie, http://palacsplawie.pl

Link zu den Reichstagsprotokollen: http://www.reichstagsprotokolle.de


Axel Feuß, Oktober 2016