Młodnicki, Karol

Knabenporträt als Büste/Portret chłopca w popiersiu, 1864. Öl auf Leinwand, 29,5 x 24,5 cm, Nationalmuseum Warschau/Muzeum Narodowe w Warszawie
Knabenporträt als Büste/Portret chłopca w popiersiu, 1864. Öl auf Leinwand, 29,5 x 24,5 cm, Nationalmuseum Warschau/Muzeum Narodowe w Warszawie

Młodnicki, Karol, polnischer Maler und Zeichner, Mitglied der „Münchner Schule“. 1857-59 Student der Akademie der Bildenden Künste München, 1859-60 in Dresden, 1861 erneut in München. *27.9.1835 Daszawa bei Stryj (heute Daschawa bei Stryj, Ukraine), †1.3.1900 Lemberg (heute Lviv). Sohn des Anwalts, Richters und Grundbesitzers Ignacy M. und seiner Ehefrau Karolina Wiktoria Komarnicka, Ehemann der Bildhauerin und Schriftstellerin Wanda Młodnicka geborene Monné (1850-1923), Vater der Dichterin Maryla Wolska (1873-1930). Erste künstlerische Ausbildung in Lemberg bei Jan Kanty Ignacy Maszkowski (1794-1865), wo er sich mit dessen Sohn Marceli M. (1837-1862, Mitglied der „Münchner Schule“) und dem Maler Artur Grottger (1837-1867) anfreundet. Dank vielfacher finanzieller Unterstützung kann er zum Studium nach München gehen. Am 11.5.1857 beginnt er dort gemeinsam mit Marceli Maszkowski sein Studium an der Königlichen Akademie der Bildenden Künste und schreibt sich in die Antikenklasse ein; bis Oktober 1859 studiert er Zeichnen bei dem Historienmaler Johann Georg Hiltensperger (1806-1890) sowie Malerei bei den Historienmalern Karl Theodor von Piloty (1826-1886), Moritz von Schwind (1804-1871) und Wilhelm von Kaulbach (1805-1874). Befreundet ist er mit den Malern Jan Matejko (1838-1893), Izydor Jabłoński (1835-1905) und Daniel Penther (1837-1887, alle Mitglieder der „Münchner Schule“). 1859-60 ist er in Dresden, anschließend in Lemberg und bei den Eltern in Mikołajów (heute Mykolajiw, Ukraine). 1860-63 studiert er noch einmal in Paris bei Léon Cogniet (1794-1880). Im September 1861 reist er nach Wien und München und kehrt 1863 nach Lemberg zurück. 1871-92 unterrichtet er dort am Gymnasium, an den Lehrerseminaren für Männer und Frauen und erteilt Privatunterricht. 1871 heiratet er auf Wunsch seines besten Freundes, Artur Grottger, der 1867 in Paris an der Tuberkulose gestorben und dessen Leichnam zurück nach Lemberg gebracht worden ist, dessen Verlobte, Wanda Monné. Das Ehepaar führt ein offenes Haus, das zum Treffpunkt von Künstlern und Literaten, darunter Jan Matejko, Adam Chmielowski (1845-1916), Parys Filippi (1836-1874, alle Mitglieder der „Münchner Schule“), und zum Ort des Kultes und Gedenkens an Grottger wird. M. ist Mitbegründer der Lemberger Gesellschaft der Freunde der Schönen Künste/Towarzystwo Przyjaciół Sztuk Pięknych, 1881-83 einer von deren Geschäftsführern, außerdem Mitglied zahlreicher Lemberger künstlerischer Kreise und Komitees. – M. malt in Öl und Aquarell allegorische, historische und Genreszenen sowie Porträts. Zu Anfang schafft er Kompositionen zur romantischen polnischen Literatur von Adam Mickiewicz, Antoni Malczewski und Juliusz Słowacki, dessen Rezeption in der Malerei er zusammen mit Grottger und Marceli Maszkowski einleitet. Gemälde zu zeitgenössischen Ereignissen wie dem Januaraufstand 1863/64 entstehen unter dem Einfluss von Grottger und im Stil der spätromantischen Münchner Malerei von Kaulbach und Schwind und zeichnen sich durch hohes technisches Können aus. Daneben schafft er humoristische Skizzen und Karikaturen sowie Illustrationen für die polnischen Zeitschriften StrzechaTygodnik IlustrowanyKłosy und Różowe Dominos owie für die Pariser Zeitschrift L’Illustration. Werke befinden sich den Nationalmuseen von Warschau, Krakau, Posen/Poznań und Breslau/Wrocław, in Krakau in der Biblioteka Jagiellońska, in Warschau in der Nationalbibliothek/Biblioteka Narodowa und im Muzeum Literatury im. Adama Mickiewicza, in der Nationalen Kunstgalerie Lviv und in Paris in der Société historique et littéraire polonaise.

 

Gruppenausstellungen: 1858, 1861-62, 1866, 1909 Krakau, Gesellschaft der Freunde der Schönen Künste/Towarzystwo Przyjaciół Sztuk Pięknych / Lemberg: 1868-76, 1879-81, 1887 Gesellschaft der Freunde der Schönen Künste/Towarzystwo Przyjaciół Sztuk Pięknych; 1884-85 Salon Koła Literacko-Artystycznego

 

Literatur: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815-1950, Band 6, Lieferung 29, 1975, Seite 331; Polski Słownik Biograficzny, Band 21, 1976; Halina Stępień/Maria Liczbińska: Artyści polscy w środowisku monachijskim w latach 1828-1914. Materiały źródłowe, Warschau 1994, Seite 7, 54;Anna Król: Obrazy śmierci w sztuce polskiej XIX i XX wieku, Ausstellungs-Katalog Nationalmuseum Krakau/Muzeum Narodowe w Krakowie, Krakau 2000; Jerzy Malinowski: Malarstwo polskie XIX wieku, Warschau 2003; Barbara Ciciora-Czwórnóg/Aleksandra Krypczyk: Galeria Sztuki Polskiej XIX wieku w Sukiennicach, Ausstellungs-Führer Nationalmuseum Krakau/Muzeum Narodowe w Krakowie, Krakau 2010; Ewa Houszka/Piotr Łukaszewicz: Malarstwo polskie od baroku do modernizmu, Sammlungs-Katalog Nationalmuseum Warschau/Muzeum Narodowe w Warszawie, Warschau 2013; A. Król, in: De Gruyter Allgemeines Künstlerlexikon, Band 90, Berlin/Boston 2016, Seite 99 f.

 

Online: Matrikeldatenbank, Matrikelbuch 2, Akademie der Bildenden Künste München, 01416 Carl Modnicki (sic!), https://matrikel.adbk.de/matrikel/mb_1841-1884/jahr_1857/matrikel-01416

Michał Domański, auf Internetowy polski słownik biograficzny, http://www.ipsb.nina.gov.pl/a/biografia/karol-mlodnicki

1 Werk im Auktionshaus Rempex, Warschau/Krakau, http://www.rempex.com.pl/wydarzenia/343-230-aukcja-dziel-sztuki-i-antykow/przedmioty/50839-grajek-cyganski?lot_filter[archive]=true

(alle aufgerufen am 5.7.2018)

 

Axel Feuß, August 2018

 

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  • Knabenporträt als Büste/Portret chłopca w popiersiu, 1864

    Knabenporträt als Büste/Portret chłopca w popiersiu, 1864. Öl auf Leinwand, 29,5 x 24,5 cm