Makowski, Czesław
Makowski, Czesław, polnischer Bildhauer und Medailleur, Mitglied der „Münchner Schule“. 1899-1900 Studium an der Akademie der Bildenden Künste München. *13.7.1873 Lublin, †25.12.1921 Warschau. Sohn eines Privatprofessors in Warschau. Ab 1891 studiert er an der Warschauer Zeichenklasse/Klasa Rysunkowa bei Wojciech Gerson (1831-1901), gleichzeitig Bildhauerei bei Ludwik Pyrowicz (1859-1910), Teofil Godecki (1847-1918) und Jan Woydyga (1857-nach 1938). Am 17.4.1899 Eintritt in die Bildhauerschule von Syrius Eberle (1844-1903) an der Königlichen Akademie der Bildenden Künstein München, Studium vermutlich bis 1900. Anschließend studiert er kurzzeitig am Regio Istituto di Belle Arti in Rom und bereist Italien. 1901 lässt er sich in Warschau nieder. 1902 heiratet er Zofia Makólska, 1903 Geburt des Sohnes Jerzy. Neben seiner freien Tätigkeit unterrichtet er Zeichnen und Modellieren. 1920 übereignet er 760 Porträtplaketten und -medaillons dem Großpolnischen Museum(heute Nationalmuseum) in Poznań. – Früh schafft er einige religiöse Werke („Gebet“, 1896; „Christusstatue“, vor 1902), widmet sich dann aber fast ausschließlich der Porträtkunst. Neben vollplastischen Büsten in Gips oder Terrakotta (Adolf Dygasiński; Julian Ochorowicz, beide 1895) schafft er in der Mehrzahl Reliefs in Form runder oder ovaler Medaillons oder rechteckiger Plaketten. Die Porträts sind meist im Profil oder in Dreiviertelansicht wiedergegeben. M. plant eine Porträtgalerie der herausragenden noch lebenden Vertreter von Wissenschaft, Literatur und Kunst, modelliert nach der Natur. 1906 erscheint eine Publikation solcher Porträts in Reproduktionen mit dem Titel „Profile. Płaskorzeźby osób znakomitszych z krótkimi życiorysami“ mit Darstellungen von 159 Medaillons und Plaketten der Jahre 1896 bis 1905. Insgesamt schafft er 1200 solcher Bildnisse durchgehend in Gips, wobei einige im Bronzeguss erscheinen (Henryk Sienkiewicz, 1896; Adam Mickiewicz, 1897). Porträt-Medaillen in Silber bzw. Bronze schafft er unter anderem von Ignacy Paderewski (1913) und Józef Piłsudski (1919). Zahlreiche Plaketten und Medaillons schmücken Grabdenkmäler auf Warschauer Friedhöfen und in Kirchen. Außerdem schafft er ganze Grabdenkmäler sowie Gedenktafeln. Die Porträts zeigen durchgehend eine klassische Einförmigkeit ohne psychologische Charakterisierung, was die Kritik bemängelt. Werke befinden sich unter anderem in den Nationalmuseenvon Warschau, Krakau und Posen/Poznań, im Museum Stanisław Fischer in Bochnia/Muzeum im. Stanisława Fischera w Bochni, in Krakau im Historischen Museum/Muzeum Historyczne und im Universitätsmuseum/Muzeum Uniwersytetu Jagiellońskiego, in Warschau im Muzeum Literatury im. A. Mickiewicza und im Muzeum Teatralne.