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Malecki, Władysław Aleksander

Das Storchenparlament/Sejm bociani, 1879. Öl auf Leinwand, 144 x 188 cm, Nationalmuseum Krakau/Muzeum Narodowe w Krakowie, Inv. Nr. MNK II-a-19
Das Storchenparlament/Sejm bociani, 1879. Öl auf Leinwand, 144 x 188 cm, Nationalmuseum Krakau/Muzeum Narodowe w Krakowie, Inv. Nr. MNK II-a-19

Malecki, Władysław Aleksander, polnischer Maler, Mitglied der „Münchner Schule“. Im Oktober 1866 geht er zum Studium nach München, 1867-69 ist er dort Schüler des Landschaftsmalers Eduard Schleich (1812-1874). Reisen unternimmt er in Bayern und Tirol. 1870-80 arbeitet er mit Unterbrechungen erneut in München. *3.1.1836 Masłów Pierwszy bei Kielce, †5.3.1900 Szydłowiec. Einer von drei Söhnen des Buchhalters der Bergwerke von Suchedniów, Ignacy M., und dessen Ehefrau, Karolina Chmielewska. Nach der Gymnasialzeit in Radom besucht er 1852-56 die Schule der Schönen Künste/Szkoła Sztuk Pięknych in Warschau bei dem Landschaftsmaler Christian/Chrystian Breslauer (1802-1882). Anschließend arbeitet er neun Jahre lang als Bühnenmaler und Dekorateur an Warschauer Theatern als Assistent von Antonio Sacchetti (1790-1870). 1865 studiert er an der Kunstgewerbeschule in Wien. Mit einem Regierungsstipendium geht er im Oktober 1866 nach München und studiert 1867-69 bei dem Landschaftsmaler Eduard Schleich d.Ä. (1812-1874), der an der Münchner Kunstakademie unterrichtet. Da M. laut den Matrikelbüchern nicht an der Akademie eingeschrieben ist, nimmt er vermutlich Privatunterricht bei Schleich. Enge Kontakte pflegt er zum Kreis der polnischen Maler in München, vor allem zu Józef Brandt (1841-1915) und zu Maksymilian (1846-1874) und Aleksander Gierymski (1850-1901). Für Landschaftsstudien reist er durch Bayern und Tirol. 1868 wird er Mitglied des Münchner Kunstvereins. 1869 debütiert er mit einem Landschaftsgemälde in der I. Internationalen Kunstausstellung im Münchner Glaspalast. Im Sommer 1869 kehrt er nach Polen zurück und arbeitet als Landschaftsmaler in kleinen Orten und Städten in der Umgebung von Kielce, unter anderem in Białogon und Radomsko. Malreisen unternimmt er in die Hohe Tatra. Ab 1870 lebt und arbeitet er auf Einladung von Józef Brandt erneut in München, wohin er nach vorübergehendem Aufenthalt 1872/73 in Krakau wieder zurückkehrt; weiterhin enge Verbindung zur polnischen Künstlerkolonie. Studienreisen in Süddeutschland und in die Alpenregion. Bis 1879 regelmäßige Teilnahme an den Ausstellungen des Münchner Kunstvereins, der mehrere Werke für seine Sammlung ankauft. 1880 kehrt er endgültig nach Polen zurück. Zunächst lebt und arbeitet er als freiberuflicher Maler in Warschau, reist häufig nach Masowien, Kielce und Krakau, 1884 nach Wolhynien. 1886/87 ist er erneut in München. Die Ablehnung auf eine Bewerbung als Bühnenmaler in Warschau stürzt ihn in Depression und Armut. Anstellungen als Lehrer für Zeichnung und Kalligraphie in Warschau und Koło gibt er auf. Auch als Kirchenmaler bleibt er ohne Erfolg. 1894 lebt er in Warschau, darauf in Kielce, ab 1898 in Szydłowiec, wo der Bürgermeister ihm einen Atelierraum im Rathaus zur Verfügung stellt und wo der Maler schließlich an Unterernährung und Erschöpfung stirbt. Sein künstlerischer Nachlass aus Hunderten von Gemälden und Arbeiten auf Papier wird weitgehend zerstreut und gerät nur zu einem geringen Teil an die polnischen Museen. – Bereits sein Lehrer an der Warschauer Schule der Schönen Künste, Christian Breslauer, vermittelt ihm das Malen in freier Natur und den Wert von Studienreisen in ländliche Gegenden. Während seiner ersten Münchner Zeit 1866-69 schafft er in Bayern und Tirol Zeichnungen und Aquarellstudien („Landschaft vom Chiemsee - Blick auf die Herreninsel/Pejzaż znad Chiemsee - Widok na Herreninsel“ 1868, Privatbesitz), nach denen dann im Atelier Ölgemälde entstehen („Bayerische Berge/Góry Bawarskie“, „Blick über die Grenze von Bayern nach Tirol/Widok nad granicą bawarsko-tyrolską“, „Der Obersee in Bayern/Obersee w Bawarii“, „Münchner Landschaft/Krajobraz z Monachium“). Spätestens durch die I. Internationale Kunstausstellung 1869 im Münchner Glaspalast kommt er mit der Malerei der Schule von Barbizon, insbesondere mit Werken von Jean-Baptiste Corot (1796-1875) und Constant Troyon (1810-1865), in Berührung, von denen er die Art des Naturstudiums, die Lichtbehandlung und die Farbigkeit aus Grün- und Brauntönen übernimmt. Wieder in Polen entstehen Landschaftsgemälde in diesem Stil („Landschaft mit Kirche/Pejzaż z kościółkiem“, 1870, Nationalmuseum Kielce; „Dorf bei Kielce/Wieś pod Kielcami“, 1870; „Blick auf den Wawel/Widok na Wawel“, 1873, beide Nationalmuseum Warschau). Während seiner zweiten Münchner Zeit 1870-80 entstehen sowohl malerische Berglandschaften („An einem Alpensee/Nad alpejskim jeziorem“, 1878, Privatbesitz) als auch Ansichten aus Parks und ländlichen Gegenden („Das Storchenparlament/Sejm bociani“, 1879, siehe Titelbild) sowie lichtdurchflutete Waldbilder („Waldinneres/Wnętrze lasu“, 1875-80, Nationalmuseum Kielce). Gemälde mit Szenen aus dem Januaraufstand orientieren sich thematisch an Sujets von Maksymilian Gierymski. Sie sind jedoch eher Landschaftsbilder mit kleiner Personenstaffage („Landschaft mit einer Einheit der Aufständischen/Pejzaż z oddziałem powstańczym“, 1874; „Zug von aufständischen Truppen/Wojska powstańcze w pochodzie“, 1877; beide Privatbesitz), wie sie sowohl sein Lehrer Eduard Schleich als auch der Münchner Landschaftsmaler Adolf Heinrich Lier (1826-1882) malen. Während seiner Zeit in Polen schafft er Landschaften aus der Gegend von Kielce und aus der Hohen Tatra. Er wiederholt aber auch Ansichten aus Bayern, Szenen vom Januaraufstand („Patrouille der Aufständischen/Patrol powstańczy“, 1883, Nationalmuseum Warschau), schafft (erstaunlich farbige) Interieurbilder („Ansicht der TZSP-Ausstellung im Bernhardiner-Kloster/Wnętrze wystawy TZSP w gmachu b. Klasztoru Bernardynów“, 1884; „Innenansicht des Ateliers/Wnętrze pracowni“, 1883, beide Nationalmuseum Warschau) sowie Altargemälde („Unbefleckte Empfängnis/Niepokalane Poczęcie“, Bernhardinerkirche in Piotrków). Zeit seines Lebens ist er in Polen mit der Ablehnung seines Stils und seiner Bildsujets durch die Kritik konfrontiert. Werke befinden sich unter anderem in den Nationalmuseen von Warschau, Krakau, Kielce, Poznań/Posen und Szczecin/Stettin, im Museum der Podlasie in Białystok/Muzeum Podlaskie w Białymstoku, in der Universitätsbibliothek in Warschau und in der Ossoliński-Bibliothek in Wrocław/Breslau. 

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  • Das Storchenparlament/Sejm bociani, 1879

    Das Storchenparlament/Sejm bociani, 1879. Öl auf Leinwand, 144 x 188 cm, Nationalmuseum Krakau/Muzeum Narodowe w Krakowie, Inv. Nr. MNK II-a-19