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Tetmajer, Włodzimierz

Musikanten in Bronowice – vor dem Gasthaus/Muzykanci w Bronowicach – przed karczmą, 1891. Öl auf Leinwand, 106 x 182 cm, Nationalmuseum Warschau/Muzeum Narodowe w Warszawie, Inv. Nr. MP 5500 MNW
Musikanten in Bronowice – vor dem Gasthaus/Muzykanci w Bronowicach – przed karczmą, 1891. Öl auf Leinwand, 106 x 182 cm, Nationalmuseum Warschau/Muzeum Narodowe w Warszawie, Inv. Nr. MP 5500 MNW

Tetmajer, Włodzimierz (Przerwa-Tetmajer, Tetmajer-Przerwa, Tetmajer von Przerwa), polnischer Maler und Politiker, Mitglied der „Münchner Schule“. 1886-89 Studium an der Akademie der Bildenden Künste in München. *31.12.1861 Gut Harklowa bei Nowy Targ, †26.12.1923 Bronowice bei Krakau. Sohn des Gutsbesitzers, Juristen und Politikers Adolf T. (1813-1892) und dessen Ehefrau Leonia, geborene Krobicka (†1862), Halbbruder des Schriftstellers Kazimierz T. (1865-1940), Cousin des Schweizer Ingenieurs und Professors Ludwig von T. (1850-1905). 1873-81 Schulbesuch auf dem St.-Anna-Gymnasium in Krakau. Seit 1875 besucht er außerdem Kurse an der Krakauer Schule der schönen Künste/Szkoła Sztuk Pięknych, wo er mit Unterbrechungen bis 1895 eingeschrieben ist. 1881-84 Studium der Philosophie und der klassischen Philologie an der Jagiellonen-Universität. 1882 studiert er an der Wiener Kunstakademie bei dem Porträt- und Historienmaler Christian Griepenkerl (1839-1916), 1883-86 wieder an der Krakauer Kunstschule bei Władysław Łuszczkiewicz (1828-1900), Florian Cynk (1838-1912, Mitglied der „Münchner Schule“) und Leopold Löffler (1827-1898). Am 20.12.1886 Eintritt in die Malschule des Historienmalers Sandór (Alexander von) Wagner (1838-1919) an der Königlichen Akademie der Bildenden Künste in München, Studium bis 1889; Freundschaft mit Aleksander Gierymski (1850-1901, Mitglied der „Münchner Schule“), mit dem er zu Pleinair-Studien nach Tirol reist. 1889 kurzzeitig in Paris an der Académie Colarossi. 1889-92 erneutes Studium an der Krakauer Kunstschule bei Jan Matejko (1838-1893, Mitglied der „Münchner Schule“), das er mit einer Goldmedaille und einem Auslandsstipendium abschließt. 1890 Heirat mit Anna Mikołajczykówna (1874-1954), der Tochter eines Bauern aus Bronowice bei Krakau, wo er sich 1895 niederlässt. 1893 in Rom. 1893/94 an der Ausführung des Panoramas der Schlacht von Racławice unter der Leitung von Wojciech Kossak (1856-1942, Mitglied der „Münchner Schule“) und Jan Styka (1858-1925) beteiligt, das 1894 in Lemberg (heute Lviv) eröffnet wird (heute ausgestellt in Wrocław). 1894/95 ist er im Fachbereich Komposition der Krakauer Kunstschule tätig. 1897 Mitbegründer des Künstlerverbands Towarzystwo Artystów Polskich „Sztuka“, 1901 der Gesellschaft für angewandte Kunst/Towarzystwo Polska Sztuka Stosowana, 1899 Mitglied der Wiener Secession. 1897-1901 unterrichtet er in Krakau an der Kunstschule für Frauen von Tola Certowiczówna, ab 1908 an der Frauenkunstschule von Maria Niedzielska/Szkoła Sztuk Pięknych dla Kobiet Marii Niedzielskiej. Ab 1910 gibt er die Malerei weitgehend auf und engagiert sich in der Polnischen Bauernpartei/Polskie Stronnictwo Ludowe. 1911-18 setzt er sich als Abgeordneter des österreichischen Reichsrats (Parlament) für die Verbesserung der ökonomischen Situation in der Landwirtschaft ein und unterstützt die Bestrebungen zur polnischen Unabhängigkeit. 1919 nimmt er als Mitglied des Polnischen Nationalkomitees/Komitet Naradowy Polski an der Pariser Friedenskonferenz teil. 1921 wird er mit dem Komturkreuz des Ordens Polonia Restituta ausgezeichnet. – Beeinflusst von der am Realismus geschulten Genremalerei der „Münchner Schule“ sowie von der kräftigen Farbigkeit und dem Interesse an Effekten von Licht und Schatten in den Gemälden seines Freundes Aleksander Gierymski, interessiert sich T. fast ausschließlich für Motive aus dem Leben der Bauern. Die Szenen seiner teilweise großformatigen Bilder stammen aus seinem Lebensumfeld in Bronowice (siehe Titelbild; „Tanz im Gasthaus/Tańce w karczmie“; „Verlobung/Zaręczyny“, 1895; „Osterfrühstück in Bronowice/Święcone w Bronowicach“, 1897; „Prozession in Bronowice/Procesja w Bronowicach“, 1900). Dabei pflegt er eine Malerei mit deutlicher Umrisszeichnung in kontrastreichen Farbflächen mit einer besonderen Bevorzugung von Rot und Weiß. Sein Bild der bäuerlichen Lebenswelt ist weniger von romantischer Verklärung als vielmehr von Sympathie für Traditionen und einfaches Leben geprägt. Mit dieser Auffassung und der Wahl seiner Motive gilt T. als herausragender Vertreter der Bewegung Młoda Polska/Junges Polen der Jahre 1890 bis 1918, die eine Rückkehr zu traditionellen, von einer strengen Moral geprägten Lebensformen vertritt und ein engagiertes Polentum fordert. Zu den literarischen Vertretern dieser Richtung zählt auch sein Halbbruder Kazimierz. Seine Landschaften, häufig Getreidefelder in gleißendem Sonnenlicht, blühende Obst- und Blumengärten, strohgedeckte Hütten und weiß gestrichene Herrenhäuser, zeigen helleres Kolorit und stehen dem Naturalismus nahe. Porträts aus der Familie und der Einwohner von Bronowice, darunter Dutzende gezeichneter Studien, zeigen besonderen Ernst und ausdrucksstarke Gefühlswelt. Seine Historienbilder beziehen sich auf die nationale Identität der Polen und deren Unabhängigkeitsbestrebungen (Triptychon „Raclavice“, 1906/07). Wand- und Gewölbemalereien schafft er mit ausdrucksvollem Kolorit, reicher Ornamentik und expressiv gestalteten Figuren für die Kathedrale auf dem Wawel in Krakau (1901/02, auch Entwürfe für Glasfenster), die Kathedrale von Sosnowiec (1904-06) und die Nikolaus-Kirche in Kalisz (1909, Fensterentwürfe). Auch literarische Werke entstehen (Prosaband „Noce letnie“, 1902; Drama „Piast“, 1902; Gedichtband „Marsz Skrzyneckiego“, 1916). Malerische Werke befinden sich in den Nationalmuseen von Danzig, Kielce, Krakau, Poznań, Szczecin, Warschau und Wrocław, in den Bezirksmuseen von Częstochowa, Leszno, Tarnów und Toruń, im Kunstmuseum Łódź/Muzeum Sztuki w Łodzi, in der Nationalen Gemäldegalerie in Lviv sowie im Puschkin-Museum in Moskau.

Einzelausstellungen: Krakau: 1896 Tuchhallen/Sukiennice (mit Antoni Piotrowski, Mitglied der „Münchner Schule“); 1910, 1921 (mit Jacek Malczewski, Leon Wyczółkowski), 1924 Gesellschaft der Freunde der Schönen Künste/Towarzystwo Przyjaciół Sztuk Pięknych

Gruppenausstellungen: Krakau: 1887-1904, 1907, 1916, 1923 Gesellschaft der Freunde der Schönen Künste/Towarzystwo Przyjaciół Sztuk Pięknych; 1908, 1909 Pałac Sztuki: Gruppe Zero / 1889, 1900 Paris: Weltausstellung (jeweils Silbermedaillen) / Warschau: 1889, 1890, 1895-98, 1903-06, 1908-10, 1912-13 Gesellschaft zur Förderung der schönen Künste/Towarzystwo Zachęty Sztuk Pięknych; 1887-1902 Salon Krywult / 1891 Berlin, Verein Berliner Künstler: Internationale Kunstausstellung / 1891, 1892 München, Glaspalast: Internationale Kunst-Ausstellung / 1893 Chicago: World’s Columbian Exposition (Silbermedaille) / 1893/94 San Francisco: California Midwinter International Exposition (Silbermedaille)

Literatur: Halina Stępień/Maria Liczbińska: Artyści polscy w środowisku monachijskim w latach 1828-1914. Materiały źródłowe, Warschau 1994, Seite 64; Dirk Teuber: Impressionismus und Symbolismus. Malerei der Jahrhundertwende aus Polen, Ausstellungs-Katalog Staatliche Kunsthalle Baden-Baden, 1998; Józef Andrzej Nowobilski: Włodzimierz Tetmajer 1861-1923, Krakau 1998 (dort weitere Literatur); Österreichisches Biographisches Lexikon 1815-1950, Band 14 (Lieferung 65), 2014, Seite 264 f.; E. Micke-Broniarek, in: De Gruyter Allgemeines Künstlerlexikon, Band 108, Berlin/Boston 2020, Seite 394-396

Online: Matrikeldatenbank, Matrikelbuch 3, Akademie der Bildenden Künste München, 00364 Wladimir Przerwa-Tetmajer, https://matrikel.adbk.de/matrikel/mb_1884-1920/jahr_1886/matrikel-00364

T. Szybisty, auf: Österreichisches Biographisches Lexikon online, https://www.biographien.ac.at/oebl/oebl_T/Tetmajer_Wlodzimierz_1861_1923.xml;internal&action=hilite.action&Parameter=Tetmajer*

Irena Kossowska: Włodzimierz Przerwa-Tetmajer (2002), auf culture.pl, https://culture.pl/en/artist/wlodzimierz-przerwa-tetmajer

Zahlreiche Werke im Nationalmuseum Warschau/Muzeum Narodowe w Warszawie, https://cyfrowe.mnw.art.pl/pl/artysci/7812

Zahlreiche Werke im Nationalmuseum Krakau/Muzeum Narodowe w Krakowie, https://zbiory.mnk.pl/pl/wyniki-wyszukiwania?phrase=Tetmajer,%252520W%2525C5%252582odzimierz

2 Werke im Kunstmuseum Łódź/Muzeum Sztuki w Łodzi, http://zbiory.muzeumsztuki.pl/navigart/select?id=search&content=Tetmajer

Zahlreiche Werke auf Pinakoteka Zaczianek, http://www.pinakoteka.zascianek.pl/Tetmajer/Tetmajer_bio.htm

Zahlreiche Werke auf artyzm.com, http://artyzm.com/e_artysta.php?id=444

Zahlreiche Werke im Auktionshaus Agra Art, Warschau, https://galeria.agraart.pl/autor/281/wlodzimierz-tetmajer

(alle Links wurden zuletzt im Oktober 2020 aufgerufen)

 

Axel Feuß, Oktober 2020

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  • Musikanten in Bronowice – vor dem Gasthaus/Muzykanci w Bronowicach – przed karczmą, 1891

    Musikanten in Bronowice – vor dem Gasthaus/Muzykanci w Bronowicach – przed karczmą, 1891. Öl auf Leinwand, 106 x 182 cm