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Szerner, Władysław Karol

Die Kutschfahrt, undatiert. Öl auf Leinwand, 50,5 x 75,5 cm, signiert unten rechts, im Auktionshandel (Karl & Faber, München, 2017; aus süddeutschem Privatbesitz)
Die Kutschfahrt, undatiert. Öl auf Leinwand, 50,5 x 75,5 cm, signiert unten rechts, im Auktionshandel (Karl & Faber, München, 2017; aus süddeutschem Privatbesitz)

Szerner, Władysław Karol (Władysław Szerner d. J.), polnischer Maler, Mitglied der „Münchner Schule“. Nach Jugend und Schulbesuch in München 1888-92 Studium an der dortigen Akademie der bildenden Künste sowie der Agrarwissenschaften an der Technischen Universität. Über mehrere Jahre zusammen mit seinem Vater Władysław Szerner (1836-1915) in München tätig. 1910-12 auswärtiges Mitglied im Münchner Kunstverein. *19.4.1870 Przybenice bei Skalbmierz, †12.1.1936 Wośniki bei Radom. Sohn des Malers Władysław S. (1836-1915, Mitglied der „Münchner Schule“) und dessen Ehefrau Apolonia, geborene Gepert (*um 1834), deren Familie das Landgut Przybenice gehört. Nach Jugend und Schulbesuch in München Eintritt am 13.10.1888 in die Naturklasse von Johann Caspar Herterich (1843-1905) an der Königlichen Akademie der Bildenden Künste in München, Studium bis 1892 bei dem Zeichner und Historienmaler Gabriel von Hackl (1843-1926) und dem Illustrator, Genre- und Landschaftsmaler Wilhelm Diez (1839-1907); außerdem viersemestriges Studium der Agrarwissenschaften an der Technischen Universität. Ab 1893/94 stellt er in Warschau in der Gesellschaft zur Förderung der schönen Künste/Towarzystwo Zachęty Sztuk Pięknych, in Lemberg und in der Gesellschaft der Freunde der Schönen Künste/Towarzystwo Przyjaciół Sztuk Pięknych in Krakau aus. Er malt ähnliche Motive wie sein Vater, darunter Reiterformationen und einzelne Soldaten zu Pferde aus den Kosakenkriegen und den Tatareneinfällen des 17. Jahrhunderts, Reitergruppen mit ihren Pferden bei der Rast in offener Landschaft, Kutschfahrten (siehe Titelbild) und Pferdegespanne am Fluss und vor Gehöften sowie weitere bäuerliche Genreszenen meist in hellerem Kolorit als sein Vater und durchaus unter Einbeziehung dramatischer Szenen. Darüber hinaus kopiert er häufig dessen Werke. Er signiert mit dem Zusatz „iun.“ oder „jun.“, dennoch kommt es zu Verwechslungen. Nach 1900 arbeitet er einige Zeit in der Landwirtschaft auf dem adligen Gut Lubcza/Lubcza (województwo świętokrzyskie) bei Jędrzejów (im Besitz von Stefan Wielowieyski [1865-1931]). 1909-14 zeigt er seine Werke wieder regelmäßig in der Gesellschaft zur Förderung der schönen Künste in Warschau, 1910-30 im dortigen Salon Feliks Rychling. 1910-12 ist er auswärtiges Mitglied im Kunstverein München. Gegen Ende seines Lebens ist er auf Gut Wźniki des Schwiegersohns von Józef Brandt (1841-1915, Mitglied der „Münchner Schule“), Władysław Pruszak (1871–1960), bei Radom ansässig. Dort gehen während des Zweiten Weltkriegs zahlreiche Werke des Künstlers verloren. Gemälde finden sich zunehmend im polnischen und internationalen Auktionshandel, darunter auch Fälschungen.

 

Literatur: Halina Stępień/Maria Liczbińska: Artyści polscy w środowisku monachijskim w latach 1828-1914. Materiały źródłowe, Warschau 1994, Seite 16, 63; Polski Słownik Biograficzny, Band 48, 2012/13

Online: Matrikeldatenbank, Matrikelbuch 3, Akademie der Bildenden Künste München, 00516 Wladyslaw Szerner, https://matrikel.adbk.de/matrikel/mb_1884-1920/jahr_1888/matrikel-00516

Joanna Daranowska-Łukaszewska, auf Internetowy polski słownik biograficzny (dort weitere Literatur), https://www.ipsb.nina.gov.pl/a/biografia/wladyslaw-karol-szerner  

1 Werk im Auktionshaus Dorotheum, Wien, https://www.dorotheum.com/en/l/5943916/

Zahlreiche Werke auf artyzm.com, http://artyzm.com/artysta.php?id=1402

(alle Links wurden zuletzt im Oktober 2020 aufgerufen)

 

Axel Feuß, Oktober 2020

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  • Die Kutschfahrt, undatiert

    Die Kutschfahrt, undatiert. Öl auf Leinwand, 50,5 x 75,5 cm