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Majeranowski, Władysław

Konrad Wallenrod, München 1844. Öl auf Leinwand, 77 x 62 cm, Nationalmuseum Warschau/Muzeum Narodowe w Warszawie
Konrad Wallenrod, München 1844. Öl auf Leinwand, 77 x 62 cm, Nationalmuseum Warschau/Muzeum Narodowe w Warszawie

Majeranowski, Władysław Konstanty (Władysław Konstanty Michał Majeranowski h. Dąbrowa; Vladislovas Konstantinas Majeranovskis), polnischer Maler, Mitglied der „Münchner Schule“. 1841 in Dresden künstlerisch tätig. 1841-45 Student der Akademie der Bildenden Künste München und in München an Freskomalereien beteiligt. *28.9.1817 Krakau, †1874 oder später möglicherweise in Lemberg (heute Lviv). Sohn des Zeitungsredakteurs und Schriftstellers Konstanty M. (1787–1851); Bruder des Musikers Włodzimierz M.; möglicherweise Stiefbruder des Kupferstechers Józef M. Bereits während der Schulzeit besucht er 1827-28 und 1831-32 Kurse an der Zeichen- und Malschule/Szkoła Rysunku i Malarstwa in Krakau. 1837-38 studiert er dort bei Józef Brodowski (1772-1853) und Wojciech Korneli Stattler (1800-1875). 1841 geht er nach Dresden, wo er in der Gemäldegalerie unter anderem nach van Dyck und Mengs kopiert. Für die Lithographie-Werkstatt von Friedrich Franz Adolf Krätzschmer (1806-1886) fertigt er eine Porträtzeichnung des polnischen Offiziers Artur Potocki (1787–1832). Am 23.12.1841 Eintritt in die Malklasse der Königlichen Akademie der Bildenden Künste in München gemeinsam mit dem polnischen Maler Józef Simmler (1823-1868, Mitglied der „Münchner Schule“), Studium bei dem Kirchen- und Glasmaler Heinrich Maria von Hess (1798-1863). Bekanntschaft mit dem polnischen Maler Aleksander Lesser (1814-1884, Mitglied der „Münchner Schule“). Gemeinsam mit Johann Carl Koch, Victor Emil Janssen und anderen ist er bis 1844 an den Freskomalereien der Basilika und des Refektoriums der Benediktinerabtei St. Bonifaz in München beteiligt. 1845 nutzt er ein Krakauer Stipendium für eine Italienreise. 1845 Heirat mit der Opernsängerin Honorata Anna Hoffman (um 1828-1901); die Tochter Wanda wird ebenfalls Sängerin und Schauspielerin. 1847-48 Italienreise (Rom, Bologna, Venedig). Ab 1848 lebt er mit seiner Ehefrau in Krakau, wo diese Bühnenerfolge feiert, 1852 in Königgrätz, 1853 in Wien und Graz, 1853-55 in Riga. 1855-64 lebt M. in Vilnius und ist dort künstlerisch tätig, während seine Ehefrau in Breslau, Lemberg, Krakau, Warschau, Wien und Budapest engagiert ist. 1874 wird er letztmalig als Begleiter seiner Frau in Lemberg erwähnt. – Während der Krakauer Studienzeit 1837-38 malt M. Genreszenen, Porträts sowie Historienbilder, die den polnisch-litauischen Aufstand von 1831 zum Thema haben („Emilia Plater im Kampf“/„Emilia Plater w walce“, 1837; „Litauische Aufständische“/„Powstańcy litewscy“, 1838). In München entstehen unter dem Einfluss von Hess im glatten farbigen Stil der Nazarener religiöse Gemälde („Heilige Familie“/„Święta Rodzina“, 1843) und Szenen zu literarischen Vorbildern wie dem polnischen Nationalepos „Konrad Wallenrod“ von Adam Mickiewicz (siehe Titelbild). Außerdem malt er in der Folge Porträts, Genre- und Historienbilder (unter anderem zur Schlacht bei Raszyn 1809 und zur Schlacht bei Chocim 1621). In Vilnius etabliert sich M. ab 1855 vor allem mit religiösen Bildern. 1859 schafft er ein Gemälde für den Hauptaltar der St.-Stanislaus-Kathedrale in Mogilev (Mogiljow/Mahiljou, Weißrussland). Für die Kathedral ein Vilnius malt er 1860 ein Altarblatt mit polnischen und litauischen Heiligen vor der Jungfrau Maria. 1862-63 entwirft er Altargemälde für die Missionarskirche Christi Himmelfahrt und freskiert die St.-Vincent-Kapelle. Fresken schafft er außerdem für Nischen in der Fassade der Nikolaus-Kirche. Im Auftrag der Adelsfamilie Tyszkiewicz fertigt er drei Altargemälde für die Johann-Baptist-Kirchein Birže/Biržai, Litauen, für deren Vorbereitung er 1860 für einige Monate nach Venedig, Mailand und München reist. Außerdem malt er Historienbilder zur Geschichte Litauens und Szenen zu litauischen Nationalepen. In Vilnius malt er Porträts unter anderem von dem Schriftsteller Władysław Syrokomla (1823-1862) und dem Journalisten und Verleger Adam Honory Kirkor (1818-1886). Werke befinden sich unter anderem in den Nationalmuseen von Warschau und Krakau, in Breslau/Wrocław in der Ossolinski-Nationalbibliothek/Zakład Narodowy im. Ossolińskich, im Museum von Jarosław, in Riga im Kunstmuseum Rigaer Börse/Mākslas muzejs Rīgas Birža und in Vilnius im Litauischen Kunstmuseum/Lietuvos dailės muziejus sowie in den genannten religiösen Gebäuden und Kirchen.

 

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  • Konrad Wallenrod, München 1844

    Konrad Wallenrod, München 1844. Öl auf Leinwand, 77 x 62 cm