Hannover-Bothfeld
Bei dem Großteil der Opfer handelte es sich um Häftlinge des Lagers in Hannover-Ahlem, eines der Außenlager des Konzentrationslagers Neuengamme. Sie wurden zunächst aus dem aufgelösten jüdischen Getto in Lodz in das Konzentrationslager Auschwitz gebracht, von wo aus sie 1944 zur Zwangsarbeit bei der „Continental“ sowie den „Metallwerken Hannover“ in Stöcken und anschließend nach Ahlem gebracht wurden. Allein im Außenlager Ahlem starben 750 Insassen oder wurden ermordet. Der Teil der Häftlinge, der dazu körperlich noch in der Lage war, wurde am 6. April 1945 von den SS-Leuten auf einen sogenannten Todesmarsch in das Konzentrationslager Bergen-Belsen getrieben. Die Mehrheit der Häftlinge überlebte den Marsch nicht. Etwa 200 kranke Häftlinge blieben im Lager, das schließlich von amerikanischen Truppen befreit wurde. Die meisten der befreiten Häftlinge starben in den folgenden Wochen und Monaten infolge ihres schlechten gesundheitlichen Zustandes im Krankenhaus Heidehaus.
Den Großteil der auf dem Kriegsgräberfeld des Jüdischen Friedhofs in Bothfeld bestatteten Menschen bilden 319 polnische Juden, die noch im Vorfeld der oben geschilderten Ereignisse den Tod gefunden hatten. Ihre namentlich gekennzeichneten Urnen wurden 1948 auf dem Gelände des ehemaligen Außenlagers Ahlem aufgefunden und anschließend auf dem Jüdischen Friedhof bestattet.