Janowski, Stanisław

Dorf zur Winterzeit/Wieś zimową porą, um 1900. Öl auf Leinwand, 103 x 76,5 cm
Dorf zur Winterzeit/Wieś zimową porą, um 1900. Öl auf Leinwand, 103 x 76,5 cm

Janowski (h. Ślepowron), Stanisław, polnischer Maler, Zeichner, Illustrator und Bühnenbildner, Mitglied der „Münchner Schule“. 1886-90 Student der Akademie der Bildenden Künste München. *9.10.1866 Krakau, †23.2.1942 ebenda. Bruder der Malerin Bronisława Rychter-Janowska (1868–1953). 1882-86 Studium an der Schule für Zeichnung und Malerei/Szkoła Rysunku i Malarstwa in Krakau bei Feliks Szynalewski (1825-1892), Władysław Łuszczkiewicz (1828-1900) und Izydor Jabłoński (1835-1905, Mitglied der „Münchner Schule“). Ab 1886 kopiert er im Auftrag von Łuszczkiewicz Fresken im Zisterzienserkloster Ląd bei Konin für das Krakauer Nationalmuseum. Am 18.10.1886 Eintritt in die Naturklasse von Johann Caspar Herterich (1843-1905) an der Königlichen Akademie der Bildenden Künste in München, Studium bis 1890 bei dem Historienmaler Alexander von Liezen-Mayer (1939-1898). 1890-1905 in Krakau ansässig. 1892 Reise nach Italien. 1899/1900 entwirft er Kostüme für die Schauspielerin und Schriftstellerin Gabriela Zapolska (1857-1921) zu Aufführungen am Theater in Lemberg (heute Lviv). Im Sommer 1900 nimmt er am Kurs für Freilichtmalerei der Münchner Malschule von Simon Hollósy (1857-1918) in Nagybánya teil. 1901 heiratet er Zapolska in Dąbrowo bei Neu Sandez/Nowy Sącz (1910 Trennung) und lebt 1901/02 in Dąbrowo. Ab 1902 lehrt er in Krakau an der von Zapolska gegründeten Schauspielschule Kostümkunde, führt Regie und malt Bühnenbilder. 1904 Reise nach Florenz, Neapel, Rom, Venedig. 1907-08 Leiter des Wandertheaters von Zapolska, für das er Dekorationen gestaltet. 1908 Reise mit Zapolska nach Mailand und Nizza. 1911 entwirft er zusammen mit Rychter-Janowska Puppen und Kostüme für das politische Kabarett Lwowskie Marionetki in Lemberg, dort ist er 1912 Professor an der Freien Kunstakademie. 1914/15 Teilnahme an den Kämpfen der Polnischen Legionen in der Slowakei, in Kleinpolen und in den Karpaten, 1916 in Wolhynien. 1922 Reise nach Italien, 1931 nach Monte Carlo und Tunis. – J. arbeitet in zahlreichen Techniken: Öl, Aquarell, Gouache, Pastell, Kreide, Tuschfeder. Neben seinen angewandten Arbeiten schafft er zahlreiche Porträts, u.a. von Zapolska, Genreszenen („Jahrmarkt in Stary Sącz“, Aquarell, 1913), Jagdszenen („Fuchsjagd“, Öl, um 1931), Stillleben, vor allem aber stimmungsvolle Landschaften, die sich während der Jahre um 1900 mit dekorativer Flächenverteilung und charakteristischer Binnenzeichnung am internationalen Jugendstil orientieren (siehe Titelbild), in späteren Jahren in einem lichtdurchfluteten Spätimpressionismus. 1894-96 arbeitet er unter der Leitung von Louis (Ludwig) Boller (1862-1896) in München an einem „Panorama der Tatra“ (Fragmente im Nationalmuseum Krakau/Muzeum Narodowe w Krakowie), 1903 zusammen mit Włodzimierz Tetmajer (1861-1923, Mitglied der „Münchner Schule“) an einem Panorama „Verteidigung von Tschenstochau“, zusammen mit Zygmunt Rozwadowski (1870-1950) an einem Panorama von „Lemberg im 18. Jahrhundert“ für die Nationale Universal-Ausstellung in Poznań 1929. Illustrationen liefert er ab 1890 für die polnischen Zeitschriften Kłosy, Świat, Biesiada Literacka, Życie, Nasz Kraj und Tygodnik Illustrowany, ab 1899 Buchillustrationen und Einbandentwürfe. 1910 entwirft er Wandteppiche für wohlhabende Auftraggeber in Warschau, die Rychter-Janowska in Applikationstechnik ausführt. Während seines Kriegsdienstes entstehen Zeichnungen, Aquarelle und einige Ölbilder vom Lagerleben sowie Soldatenporträts. Werke befinden sich in Krakau im Nationalmuseum, in der Biblioteka Jagiellońska, im Historischen Museum/Muzeum Historyczne Miasta Krakowa und auf dem Wawel, in Warschau im Nationalmuseum, in der Nationalbibliothek, im Muzeum Literatury im. Adama Mickiewicza, im Muzeum Teatralne und im Museum der polnischen Armee/Muzeum Wojska Polskiego, in Breslau im Nationalmuseum, in den Museen von Nowy Sącz und Piotrków Trybunalski sowie in der Nationalgalerie und im Nationalmuseum von Lviv.

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  • Dorf zur Winterzeit/Wieś zimową porą, um 1900

    Dorf zur Winterzeit/Wieś zimową porą, um 1900. Öl auf Leinwand, 103 x 76,5 cm, Nationalmuseum Warschau/Muzeum Narodowe w Warszawie, Inv. Nr. MP 2616.