Chmielowski, Adam

Garten der Liebe
Garten der Liebe, 1876, Öl auf Leinwand, 88 x 168 cm

Chmielowski, Adam (Hl. Bruder Albert Chmielowski), 1870-74 Student der Akademie der Bildenden Künste München. *20.8.1845 Igołomia, †25.12.1916 Krakau. Ab 1855 Ausbildung auf der Kadettenschule in St. Petersburg, seit 1858 Gymnasialzeit in Warschau. Ab 1861 Studium am Polytechnischen Institut für Landwirtschaft und Forsten/Instytut Politechniczny i Rolniczo-Leśny in Nowa Aleksandria (heute Puławy); Freundschaft mit dem Maler Maksymilian Gierymski (1846-1874). 1863 Teilnahme am Januaraufstand (Porträt von Cyprian Dylczyński, siehe dort). In der Schlacht bei Grochowiska wird er von den Österreichern gefangen genommen und in Olmütz interniert, von wo er jedoch fliehen kann und sich dem Trupp der Aufständischen von Zygmunt Chmieleński anschließt. In der Schlacht von Melchow verliert er ein Bein. Auf Intervention seiner Familie bleibt er von einer Deportation nach Russland verschont, muss jedoch emigrieren und geht nach Paris. 1865 kehrt er nach Warschau zurück und studiert bis 1866 in der Warschauer Zeichenklasse/Klasa Rysunkowa vermutlich bei Rafał Hadziewicz (1803-1883) und Ksawery (Xaver) Jan Kaniewski (1809-1870). 1866 beginnt er ein Ingenieurs-Studium an der Universität Gent, geht aber im Folgejahr nach Paris, wo er im Quartier Latin ein Atelier mit einem deutschen Maler teilt. 1869 in Krakau. 1870 geht er mit einem Stipendium zum Studium nach München. Am 4.5.1870 Eintritt in die Naturklasse der Königlichen Akademie der Bildenden Künste in München, Studium bei Hermann Anschütz (1802-1880) und Alexander Strähuber (1814-1882). Mitglied des Münchner Kunstvereins. Er entwickelt sich zu einer der herausragenden Künstlerpersönlichkeiten der sogenannten „Polenkolonie“ um Józef Brandt (1841-1915) und unterhält ein gemeinsames Atelier mit Maksymilian Gierymski (1846-1874) und dessen Bruder Aleksander (1850-1901). 1874 geht er nach Polen zurück und betreibt 1875-77 in Warschau ein gemeinsames Atelier mit Stanisław Witkiewicz, Józef Chełmoński und Antoni Piotrowski, die zusammen die erste polnische Naturalistengruppe bilden. 1878 in Venedig, ab 1879 in Lemberg/Lwów (heute Lviv) ansässig. 1880 Aufnahme in den Jesuitenorden in Stara Wieś, missionarische Arbeit in Wolhynien, Podolien und Podlachien. 1884 von der russischen Regierung ausgewiesen, geht er nach Krakau. 1887 Eintritt in den Franziskanerorden, Annahme des Namens Bruder Albert. 1888 gründet er die Albertiner-, 1891 die Albertinerinnen-Vereinigung und widmet sich karitativen Aufgaben. 1989 von Papst Johannes Paul II. in Rom heiliggesprochen. ­– Während seiner Zeit in München ist C. von der Malerei der Spätromantik und des Symbolismus beeinflusst, insbesondere von Anselm Feuerbach und Arnold Böcklin. In der Alten Pinakothek in München studiert er die Alten Meister, vor allem Velazquez. Zurück in Polen malt er Szenen aus dem Januaraufstand im Stil von Maksymilian Gierymski. Nach dessen Tod 1874, den er in Bad Reichenhall miterlebt, entstehen in Warschau Porträts im Stil von Velazquez. Anschließend malt er symbolistische Kompositionen über Tod, Einsamkeit und tragische Liebe (siehe Bild). Ab 1880 entstehen symbolistische Friedhofsbilder. In späten Jahren malt er Landschaften im Stil der Freilichtmalerei, Heiligenbilder und religiöse Szenen. Werke befinden sich in den Nationalmuseen in Krakau und Warschau sowie in Privatsammlungen und Ordensgebäuden in Krakau.

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  • Garten der Liebe

    Öl auf Leinwand, 88 x 168 cm