Sylt

Gräberfeld L mit polnischen Kriegsopfern
Gräberfeld L mit polnischen Kriegsopfern

Antoni Bernacki, auf der Grabplatte fälschlicherweise Bornacki

* 5.5.1886

† 31.3.1946 Westerland, bestattet auf dem Gräberfeld L, Grab Nr. 13

 

Die sechsköpfige Familie von Antoni und Weronika Bernacki wurde im Juli 1943 zur Zwangsarbeit aus Luzk in Wolhynien verschleppt, wohin sie aus ihrem Heimatort Wólka Kotowska im Kreis Olyka vor den Massakern an der polnischen Bevölkerung seitens der Organisation Ukrainischer Nationalisten und der Ukrainischen Aufständischen Armee geflohen war. Zunächst verblieb die Familie in Arbeitslagern in Reisdorf. Weronika und die ältere Tochter Pelagia arbeiteten in der Küche eines Offizierskasinos. Antoni arbeitete mit dem älteren Sohn in Kiel (unter anderem bei der Entladung von Waggons), der jüngere Sohn Henryk war bei einem Landwirt tätig und die jüngste Tochter Amelia blieb im Lager. Nach der Befreiung wurde die ganze Familie auf der Insel Sylt einquartiert, wo Antoni nach fast einjähriger Krankheit verstarb. Seine Frau wurde in ein Lager für Displaced Persons in Lübeck verlegt, 1946 dann weiter nach Flensburg-Mürwik. Ein Jahr nach dem Tod ihres Mannes starb sie in einem Flensburger Krankenhaus. Im Juli 1947 kehrten die verwaisten Kinder in ein anderes und Polen – politisch wie geografisch.

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  • Grabplatte des Zwangsarbeiters Antoni Bornacki

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