KZ Buchenwald

Das Lager bestand aus drei abgegrenzten Teilen. Der erste, das sogenannte Schutzhaftlager, umfasste 40 Hektar, auf denen sich 34 Holz- und 16 zweistöckige Steinbaracken für den größten Teil der Gefangenen befanden. Das Gelände war durch einen hohen Stacheldraht- und zusätzlich einen Elektrozaun mit mehreren hundert Volt Spannung sowie 22 Wachtürmen mit Maschinengewehren umzäunt. Vom 15.000m² großen Appellplatz und einem Judenlager abgesehen gab es eine Quarantänebaracke für diejenigen, die nicht mehr in der Lage waren zu arbeiten, und ab 1943 ein Bordell, in dem Frauen aus dem KZ Ravensbrück zur Prostitution gezwungen wurden.
Der zweite Teil beinhaltete die Verwaltung und die Kasernen der SS, einen Stützpunkt und Ausbildungsort der Waffen-SS, Isolationsbaracken für höher gestellte Internierte (zu den bekannteren Internierten gehörten unter anderem Fritz Thyssen und Edouard Daladier), Erholungsmöglichkeiten für Angehörige der SS und ihre Familien sowie ein weiteres Bordell für ukrainische Wächter, denen in Ravensbrück festgehaltene Polinnen zur Verfügung gestellt wurden. 1941 wurden die 55 Meter lange Stallungen umgebaut, um Massentötungen mittels Genickschuss unter Vortäuschung medizinischer Untersuchungen durchzuführen. Auf diese Weise wurden über 8.000 sowjetische Kriegsgefangene ermordet.
Im dritten Teil waren die Arbeitsstätten angesiedelt, darunter ein Steinbruch, in dem die schwersten Arbeiten ausgeführt wurden und wo es zu vielen Erschießungen von vermeintlich flüchtenden Gefangenen kam. Zudem mussten ungefähr 4.500 Häftlinge in den Rüstungswerken Gustloff II und 1.400 in den Deutschen Ausrüstungswerken arbeiten. Darüber hinaus gab es 136 Nebenlager und Arbeitskommandos, in denen die Menschen für grausame Sklavenarbeit ausgebeutet wurden.
Am 1. April befreite die amerikanische Armee das Lager, obwohl bereits zuvor eine Widerstandsbewegung der Gefangenen die deutsche Machterhaltung erschwerte. Nachdem die sowjetische Besatzungsmacht das Gelände übernommen hatte, wurde das ehemalige Lager zu einem Gefängnis für Faschisten und Kriegsverbrecher, aber auch für potenzielle Gegner des neuen sozialistischen Systems. Bis 1950 starben dort weitere 7.000 Menschen. Kurz nach Kriegsende wurde die Schaffung einer Gedenkstätte veranlasst, die nach der deutschen Wiedervereinigung erneuert wurde.
Unter den zahlreichen Lageropfern waren auch Teilnehmer des Warschauer Aufstandes:
BENEDYK TADEUSZ Oberleutnant der Artillerie, Reservist, Pseudonym Zahata
* 4.12.1916 Kaczaniwka
† 1945
BŁASZCZAK BOLESŁAW (im Archiv des Museums des Warschauer Aufstandes Bolesław Błaszczyk)
* 2.8.1895 Warschau
† 5.4.1945
CELEJEWSKI BOLESŁAW Schütze, Pseudonym Zielony
* 31.12.1921 Warschau
† 18.4.1945
DOMAŃSKI JERZY STANISŁAW Pseudonym Stanisław Kochański
* 4.11.1902 Warschau
† 8.4.1945
FEDORCZYK HIERONIM Pseudonym Zagłoba
* 29.9.1906 Lodz
† 29.1.1945
FRONTCZAK STEFAN Pseudonym Orzeł
GRABARCZYK JAKÓB
* 1.8.1903 Lodz
† 15.3.1945
GRZYBOWSKI LEON Schütze, Pseudonym Loniek
JAGUSIAK JANUSZ Schütze, Pseudonym Bohun
KAMIŃSK STANISŁAW Pseudonym Ryś
* 8.5.1906 Warschau
† in 1945
KOSIOREK JAN OFICER
† 5.1.1945
KOSTRZEWA ANTONI
* 20.7.1890
† 8.11.1944
KOWALCZYK STANISŁAW
* 11.8.1898 Stara Wieś
† 28.11.1944
LATOSZEK ANTONI Pseudonym Kowalski
* 29.11.1905 Gorzkiewki
† 9.5.1945
MACIERAKOWSKI ANDRZEJ Meldegänger, Pseudonyme Klon, Tajfun
* 1929
NALEPA STEFAN Schütze, Pseudonym Cieśla
* 1921
† 1945
RAUSIŃSKI STEFAN Pseudonyme Twardy, Jakób
* 25.8.1906 Warschau
† 20.2.1945
RYNKIEWICZ ANTONI Pseudonym Elew
* 29.4.1916 Wilna
† 9.2.1945
SALACH STANISŁAW Gefreiter, Pseudonym Kobus
* 1922
WOHLFART KAZIMIERZ Unteroffizier, Pseudonym Korecki
* 5.3.1921 Warschau
† 27.3.1945
WOJDA ANTONI Pseudonym Wikcia
† 2.3.1945