Das „polenmARkT“-Festival in Greifswald
Dies alles begann in der zweiten Hälfte der 90er Jahre mit informellen Treffen bei einem Bier, als Doktoranden und Studenten der Slawistik nach ihren Vorlesungen den Studentenklub „Tschaika“ nicht weit vom Hauptgebäude der Ernst-Moritz-Arndt-Universität besuchten. Zu den Teilnehmern dieser Runden gehörte unter anderem die damals seit einem Jahr an der Uni tätige Polonistin Karin Ritthaler, die sich darüber wunderte, dass es in einer Stadt, die so nah der polnischen Grenze lag, so wenige Kontakte mit dem Nachbarland gegeben hatte. Um dem abzuhelfen, beschloss sie 1997, mit ihren Studenten im „Tschaika“ einen polnischen Abend abzuhalten, der beim regen Interesse so erfolgreich verlief, dass die Veranstalter dem damaligen Rektor der Greifswalder Universität die Idee unterbreiteten, in der Stadt eine ganze Veranstaltungswoche zur Förderung polnischer Kultur zu etablieren. Dieser Vorschlag wurde gebilligt, so dass es daraufhin im November 1998 zur ersten Polnischen Kulturwoche kam. Ein Jahr später wurde der Name „polenmARkT“ festgelegt, der eine Anspielung auf die seinerzeit populären Billigbasare war, die in Deutschland allgemein mit Polen assoziiert wurden. Die Veranstalter des Festivals bedienten sich dieses Klischees, um es zu brechen und ihm eine neue Bedeutung zu verleihen, indem sie die Bürger vor Ort zu einem polnischen Markt der Kunst einluden.
Das Festival wurde von Anfang an von einigen wenigen Ehrenamtlichen organisiert. Das zunehmend beeindruckende Programm der schließlich zehntätigen Veranstaltung, die verschiedenste Darbietungen bot, machte es dann erforderlich, dass trotz des großen Engagements der Betreiber ein rechtlicher Rahmen geschaffen werden musste, um die Finanzierung des Programms zu erleichtern. Diese Institutionalisierung fand mit der Vereinsgründung als „polenmARkT e.V.“ statt. Nichts desto trotz ist die Beschaffung der Mittel für das Festival eine Aufgabe geblieben, die den Veranstaltern jedes Jahr vieles abverlangt. Eine langfristige Finanzierung fehlt noch immer, während die Beantragung von Fördergeldern bei diversen Institutionen nicht immer von Erfolg gekrönt ist, obwohl das Festival anerkannt ist. Einmal gewonnene Stiftungen ziehen sich wieder aus dem Sponsoring zurück, da sie laut ihrer Statuten zur gehalten sind, wiederkehrende Ereignisse nicht bevorzugt zu unterstützen.
Dies alles begann in der zweiten Hälfte der 90er Jahre mit informellen Treffen bei einem Bier, als Doktoranden und Studenten der Slawistik nach ihren Vorlesungen den Studentenklub „Tschaika“ nicht weit vom Hauptgebäude der Ernst-Moritz-Arndt-Universität besuchten. Zu den Teilnehmern dieser Runden gehörte unter anderem die damals seit einem Jahr an der Uni tätige Polonistin Karin Ritthaler, die sich darüber wunderte, dass es in einer Stadt, die so nah der polnischen Grenze lag, so wenige Kontakte mit dem Nachbarland gegeben hatte. Um dem abzuhelfen, beschloss sie 1997, mit ihren Studenten im „Tschaika“ einen polnischen Abend abzuhalten, der beim regen Interesse so erfolgreich verlief, dass die Veranstalter dem damaligen Rektor der Greifswalder Universität die Idee unterbreiteten, in der Stadt eine ganze Veranstaltungswoche zur Förderung polnischer Kultur zu etablieren. Dieser Vorschlag wurde gebilligt, so dass es daraufhin im November 1998 zur ersten Polnischen Kulturwoche kam. Ein Jahr später wurde der Name „polenmARkT“ festgelegt, der eine Anspielung auf die seinerzeit populären Billigbasare war, die in Deutschland allgemein mit Polen assoziiert wurden. Die Veranstalter des Festivals bedienten sich dieses Klischees, um es zu brechen und ihm eine neue Bedeutung zu verleihen, indem sie die Bürger vor Ort zu einem polnischen Markt der Kunst einluden.
Das Festival wurde von Anfang an von einigen wenigen Ehrenamtlichen organisiert. Das zunehmend beeindruckende Programm der schließlich zehntätigen Veranstaltung, die verschiedenste Darbietungen bot, machte es dann erforderlich, dass trotz des großen Engagements der Betreiber ein rechtlicher Rahmen geschaffen werden musste, um die Finanzierung des Programms zu erleichtern. Diese Institutionalisierung fand mit der Vereinsgründung als „polenmARkT e.V.“ statt. Nichts desto trotz ist die Beschaffung der Mittel für das Festival eine Aufgabe geblieben, die den Veranstaltern jedes Jahr vieles abverlangt. Eine langfristige Finanzierung fehlt noch immer, während die Beantragung von Fördergeldern bei diversen Institutionen nicht immer von Erfolg gekrönt ist, obwohl das Festival anerkannt ist. Einmal gewonnene Stiftungen ziehen sich wieder aus dem Sponsoring zurück, da sie laut ihrer Statuten zur gehalten sind, wiederkehrende Ereignisse nicht bevorzugt zu unterstützen.
2011 hat die Jury des „Pomerania Nostra“-Preises die Arbeit des „polenmARkT“-Vereins und das von ihm konzipierte turnusmäßige Festival gewürdigt. Diese Auszeichnung wird Personen verliehen, die sich in besonderer Weise in der Kunst, der Wissenschaft, der Politik, der Wirtschaft und um das soziale Miteinander verdient gemacht haben. Gestiftet haben den Preis die Städte Greifswald und Szczecin (Stettin), die Greifswalder und die Stettiner Universität sowie die Redaktionen der Tageszeitung „Kurier Szczeciński” sowie des in Vorpommern erscheinenden „Nordkuriers”. Die feierliche Verleihung an die Vertreter des „polenmARkT“-Vereins fand im Schloss der Pommerschen Herzöge (Zamek Książąt Pomorskich) in Stettin statt, nachdem er bereits 2009 den Preis für Verdienste um die deutsch-polnische Zusammenarbeit der SparkasseVorpommern zugedacht bekommen hatte. 2017 erhielt der „polenmARkT e.V.“, dann aus Anlass des 20. Festivaljubiläums den Kulturförderpreis des Landes Mecklenburg-Vorpommern, und auch diesmal war der jahrelange Beitrag des „polenmARkT“-Festivals zur Vertiefung der deutsch-polnischen Beziehungen für das Votum der Jury entscheidend. Das Festival, das sich nicht in Metropolen ereignet, in denen die Kontaktaufnahme mit der Kultur eines Nachbarn üblicherweise leichter fällt, ist zu einem Ort geworden, an dem die Idee der deutsch-polnischen Annäherung leichter erlebt werden kann als in allen Regierungsgesprächen.
Monika Stefanek, April 2020
polenmARkT e.V.
c/o Institut für Slawistik
Universität Greifswald
Ernst-Lohmeyer-Platz 3
17489 Greifswald
https://www.polenmarkt-festival.de/
https://www.facebook.com/polenmarkt