Pociecha, Michał
Pociecha, Michał, polnischer Maler, Aquarellist, Zeichner und Lehrer. Ab 1875 Student an der Akademie der Bildenden Künste München. *27.9.1852 Prokocim bei Krakau, †22.6.1908 Krakau. Laut Münchner Matrikelbuch Sohn eines Ökonomen (†vor 1875). 1869-75 Studium in Krakau an der Zeichen- und Malschule/Szkoła Rysunku i Malarstwa bzw. Schule der Schönen Künste/Szkoła Sztuk Pięknych bei Władysław Łuszczkiewicz (1828-1900) und Jan Matejko (1838-1893, Mitglied der „Münchner Schule“). Am 28.11.1875 Eintritt in die Antikenklasse der Königlichen Akademie der Bildenden Künste in München, Studium bei Ludwig von Löfftz (1845-1910). Der polnische Maler Julian Fałat (1853-1929, Mitglied der „Münchner Schule“), der im Oktober 1875 sein Studium in München beginnt, berichtet, dass er sich eine Wohnung mit P. geteilt habe. 1879 hat Fałat erneut eine enge Beziehung zur Münchner Künstlergruppe um P. und Leon Wyczółkowski (1852-1936), zu der auch Jan Owidzki (1852-1913) und Antoni Piotrowski (1853-1924, alle Mitglieder der „Münchner Schule“) gehören. Nach seiner Rückkehr nach Polen arbeitet P. in Krakau am Lehrerseminar für Frauen und an der Sobieski-Mittelschule/Gimnazjum im. Króla Jana Sobieskiego. Um 1890 Heirat mit Waleria Muszyńska (um 1860-1935), sechs Kinder. – P. malt nur gelegentlich in Öl. Seine bevorzugten Techniken sind Aquarell (siehe Titelbild), Kohle- und Buntstiftzeichnungen. Er malt vor allem Landschaften, meist in gedeckten und fein abgestimmten Farben, aber auch Genreszenen, Volkstypen („Mann aus Krakau“/„Krakowiak“, 1891, Bezirksmuseum/Muzeum Okręgowe, Leszno), historische Ereignisse, Porträts und Architektur. Viele seiner Arbeiten werden in Zeitschriften (Biesiada Literacka, Kraj, Tygodnik Ilustrowany, Świat, Wędrowiec) und als Postkarten veröffentlicht, wodurch er zu einiger Popularität gelangt. Werke befinden sich unter anderem im Kunstmuseum Łódź/Muzeum Sztuki w Łodzi und im Bezirksmuseum/Muzeum Okręgowe in Leszno.