Olpiński, Jan Kazimierz
Olpiński, Jan Kazimierz, polnischer Maler, Mitglied der „Münchner Schule“. 1893-97 Student der Akademie der Bildenden Künste München. *1875 Lemberg (heute Lviv), †1936 ebenda. Sohn von Filip O., Berater der Nationalen Abteilung des Sejm, und dessen Ehefrau, Amalia Franz. Verheiratet mit Zofia Kwapniewska; ein Sohn, der Architekt Jan O. (1910-1976). Nach der Gymnasialzeit in Lemberg geht O. zum Studium nach München. Am 22.12.1893 Eintritt in die Naturklasse des Landschafts- und Genremalers Karl Raupp (1837-1918) an der dortigen Königlichen Akademie der Bildenden Künste, Studium bis 1897 bei Raupp und dem Genre- und Figurenmaler Carl von Marr (1858-1936); Auszeichnungen für Malstudien und das Zeichnen von Köpfen und Akten. 1896-99 bezieht er ein Stipendium aus einer Stiftung Kaiser Franz Josephs I. von Österreich. 1897 geht er nach Paris und studiert bis 1899 an der École des Beaux-Artsbei dem Gesellschafts- und Figurenmaler René Xavier Prinet (1861-1946), dem Symbolisten, Jugendstil- und Porträtmaler James Abbott McNeill Whistler (1834-1903) und dem Jugendstil- und Gesellschaftsmaler Louis-Joseph-Raphaël Collin (1850-1916), außerdem an der Académie Colarossi (1898 Diplom). 1899-1901 Reisen nach Italien und Kurland. 1900-05 Studium in Wien an der Akademie der bildenden Künste bei dem polnischen Bildnis-, Landschafts- und Genremaler Kazimierz Pochwalski (1855-1940, Mitglied der „Münchner Schule“). 1905 kehrt er nach Polen zurück, arbeitet zunächst als Zeichenlehrer an Mittelschulen in Krosno, 1908-09 in Krakau, 1909-20 in Żywiec. 1921-36 arbeitet er in Lwów (heute Lviv) als Zeichenlehrer an der Staatlichen Gewerbeschule, außerdem 1930-36 an der Technischen Universität. – O. malt Landschaften, Genreszenen und Volkstypen vor allem aus den Regionen der Beskiden, der Huzulen und aus Podolien in Öl und Aquarell. Außerdem malt er Porträts und Szenen aus der Geschichte der Polnischen Legionen („Legionärseid auf dem Markt von Żywiec“/„Przysięga legionistów na rynku żywieckim“, 1915; „Tod eines Legionärs bei Limanowa“/„Śmierć legionisty pod Limanową“, 1920). O. pflegt einen für seine Zeit rückwärts gewandten realistischen Stil des späten 19. Jahrhunderts. Werke befinden sich in den Nationalmuseen von Warschau, Krakau, Stettin/Szczecin und Posen/Poznań, in den Museen von Żywiec und Jarosław sowie in der Nationalen Kunstgalerie Lviv.