Fabijański, Stanisław Ignacy
Fabijański (Poraj Fabijański), Stanisław Ignacy, polnischer Maler, Bildhauer und Zeichner, Mitglied der „Münchner Schule“. 1888 bis etwa 1890 Student der Akademie der Bildenden Künste München. *22.7.1865 Paris, †13.2.1947 Krakau. Sohn des Malers, Zeichners und Bühnenbildners Erazm Rudolf F. (1826 Schytomyr/Żytomierz-1892 Krakau). Ab 1880 studiert er in Lemberg bei dem italienisch-polnischen Bildhauer Leonard Marconi (1835-1899), 1883-88 an der Schule der Schönen Künste/Szkoła Sztuk Pięknych in Krakau bei Leopold Löffler (1827-1898) und Jan Matejko (1838-1893). Am 13.10.1888 Eintritt in die Klasse für Malerei von Sándor (Alexander von) Wagner (1838-1919) an der Königlichen Akademie der Bildenden Künste in München, wo er vermutlich bis 1890 studiert. Anschließend Studienreisen nach Italien und Paris. Dann kehrt er nach Krakau zurück, wo er sich niederlässt. 1902 wird er mit dem 1. Preis im Plakatwettbewerb für die Jahresausstellung des Krakauer Verbands polnischer Künstler „Sztuka“/Towarzystwo Artystów Polskich „Sztuka“ ausgezeichnet. 1903 erhält er den 4. Preis beim Wettbewerb für Glasfenster der Kathedrale auf dem Wawel. Im Ersten Weltkrieg dient er in den Polnischen Legionen und ist Mitglied in der Künstler-Sektion des Verbands der polnischen Legionäre/Związek legionistów polskich in Krakau. 1928 erhält er die Silbermedaille der Jahresausstellung der Krakauer Gesellschaft der Freunde der Schönen Künste in Krakau/Towarzystwo Przyjaciół Sztuk Pięknych w Krakowie. – In seiner frühen Zeit beschäftigt sich F. vor allem mit plastischen Arbeiten, darunter Altären, Beichtstühlen, Sarkophagen und keramischen Kleinplastiken. In München entstehen 1889/90 Bilder mit reitenden Kosaken und Armeeoffizieren unter dem Einfluss des polnischen Malers Józef Brandt (1841-1915, Mitglied der „Münchner Schule“). In Krakau schafft er zwischen 1908 und 1945 meist menschenleere Stadtansichten mit Architekturdenkmälern in Öl, Aquarell und Pastell in klaren, fest voneinander abgegrenzten Farbflächen, häufig in mystischen Winter-, Abend,- Nacht- und Mondstimmungen. Außerdem malt er Blumenbilder, Porträts, historische und zeitgenössische Genreszenen, religiöse Bilder, Szenen zum Militär und zu aktuellen dramatischen Ereignissen der Zeit sowie symbolistische Motive („Zentaur“, Öl, 1931). Er zeichnet Plakatentwürfe und Illustrationen für Zeitschriften. Werke befinden sich im Oberschlesischen Museum in Bytom/Muzeum Górnośląskie w Bytomiu, im Kunstmuseum Łódź/Muzeum Sztuki w Łodzi, in der Nationalgalerie in Lviv, in den Nationalmuseen von Warschau, Posen/Poznań und Stettin sowie in den Museen von Przemyśl und Tarnów.