Reinbek

Gedenkstein auf dem Kriegsgräberfeld
Gedenkstein auf dem Kriegsgräberfeld

Überwiegend wurden dort Zwangsarbeiter des unweit gelegenen Arbeitslagers Wiesenfeld in Glinde bestattet, die in einer Kurbelwellenfabrik für militärische Zwecke arbeiteten. Zusammen mit ihnen ruhen Kriegsgefangene aus Arbeitskommandos des Lagers Stalag X A Schleswig sowie Polen, die im Evakuierungslager starben, das nach dem Krieg bis 1950 in Reinbek und Wiesenfeld existierte.    

Das Gräberfeld wurde in seiner heutigen Form 1967 angelegt, als auch 14 andere Kriegsgräber des Friedhofs an diesen Ort verlegt wurden. Einige Gräber gelten als unauffindbar, wahrscheinlich wurden sie infolge einer fehlerhaften Interpretation der Gesetze bezüglich Kriegsgräbern aufgelöst. Das Gräberfeld steht unter der Obhut der örtlichen Kirchengemeinde. Seit 1987 veranstaltet die Friedensinitiative Reinbek jährlich eine feierliche Kranzniederlegung am Volkstrauertag.

Auf dem Gräberfeld steht ein Gedenkstein für die Kriegsopfer mit folgendem Text:

 

HIER RUHEN

36 POLNISCHE UND RUSSISCHE

KRIEGSGEFANGENE

UND ZIVILISTEN

 

1940–1948

 

Bis auf eine Person starben alle polnischen Bürger auf der Beerdigungsliste nach der Beendigung der Kriegshandlungen, was neben Zwangsarbeitern und Kriegsgefangenen auch Displaced Persons einschließt, die auf dem Gelände des ehemaligen Lagers Wiesenfeld lebten, wo sich seit 1941 durchschnittlich 2.700 Menschen aufhielten, etwa 15 Prozent davon Polen.  

Es ist nicht bekannt, wo die vor dem 8. Mai 1945 Gestorbenen oder zwei zum Tode verurteilte und im Lager gehängte Polen bestattet wurden. Letztere sind aufgrund eines Berichts des ehemaligen Häftlings Stanisław Włodarczyk bekannt, in dem die grausamen Lagerzustände gegenüber der englischen Militärkommission für Kriegsverbrechen beschrieben wurden.   

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