Vechelde
Im Sommer und Herbst 1944 wurden fast 2.000 Häftlinge aus dem Konzentrationslager Auschwitz, die zur Zwangsarbeit für die Firma Büssing-NAG vorgesehen waren, nach Niedersachsen transportiert. Mindestens 200 von ihnen – hauptsächlich polnische Juden aus dem Getto Litzmannstadt (Lodz) – wurden nach Vechelde gebracht, wohin ein Teil der Produktion verlegt worden war, und zwar in die Gebäude der ehemaligen Jutespinnerei. Infolge der vorangehenden Internierung im Konzentrationslager Auschwitz, des Transports nach Vechelde, vor allem aber der schweren 12-stündigen, täglichen Arbeit bei schlechter Ernährung, mangelnder medizinischer Betreuung und fehlender Arzneimittel sowie der brutalen Behandlung durch die SS-Wachmannschaften erlebten viele von ihnen die Befreiung des Lagers nicht mehr. Die sterblichen Überreste der Toten wurden im Braunschweiger Krematorium eingeäschert, die Asche zerstreut. Das Außenlager Vechelde wurde Ende März oder Anfang April 1945 von der SS geräumt, die verbliebenen Insassen auf andere Lager verteilt.
Im Oktober 1989 ließ die Gemeindeverwaltung Vechelde am ehemaligen Eingangstor eine Gedenktafel in Erinnerung an die Opfer des Lagers anbringen. Im November 1998 wurde im Rathaus von Vechelde eine Ausstellung über das ehemalige Außenlager gezeigt.
Namentliche Liste der polnischen Staatsangehörigen, die im Außenlager Vechelde starben (unter Beibehaltung der Originalschreibweise):
FRÖLICH ABRAM * 06.12.1920 † 01.03.1945
KOLASZYŃSKI ARON * 12.07.1921 † 22.02.1945
WDOWIŃSKI HERMAN * 15.03.1905 † 27.02.1945