Kriegsgräberstätte Meyerhöfen (Bohmte)
Die Kriegsgräberstätte besteht aus 17 Reihen fast durchweg namenloser Gräber, die beiderseits der Hauptallee gelegen sind, sowie mehreren Dutzend Flachkreuzen, die über die gesamte Nekropole verteilt sind. Die Reihen und Gräber wurden mit kleinen nummerierten Steinwürfeln markiert (die allerdings schlecht lesbar und mit Moos bewachsen sind). Von dem zentral gelegenen Eingang führt über eine Allee, die sich über die gesamte Länge des Friedhofs erstreckt, der Weg zu einem Denkmal in Form von zwei Betonsäulen. Auf jeder von ihnen ist eine Metalltafel mit den Namen von insgesamt 200 Opfern angebracht. Bei mehr als 60 davon handelt es sich allem Anschein nach um polnische. Überdies sind die Namen von 16 Soldaten der 1. Polnischen Panzerdivision eingraviert. Diese Zahl stimmt allerdings nicht mit dem herangezogenen Quellenmaterial überein, wonach auf dem Friedhof in Meyerhöfen 18 Soldaten beerdigt wurden. Laut den Angaben auf den Tafeln ist die Mehrheit der hier begrabenen 482 Kriegsopfer namentlich bekannt.
Anfangs befanden sich auf dem Friedhof lediglich einige Dutzend Gräber von Zwangsarbeitern und zwischen 1942 und 1945 verstorbenen sowjetischen Kriegsgefangenen. Der Großteil der hier ruhenden Toten wurde erst in den 1950er und 1960er Jahren von anderen Begräbnisstätten aus dem Umland von Hannover, Osnabrück und aus dem Emsland hierhin umgebettet.
Die Tatsache, dass hier 18 Soldaten der 1. Polnischen Panzerdivision ruhen, bestätigte eine Archivrecherche von Henryk Nazarczuk. Dabei handelt es sich hauptsächlich um Soldaten des 8. Schützenbataillons, des 1. Panzerregiments, der Stabsschwadron, des Fernmeldebataillons, eines Bataillons der Podhale-Schützen (Gebirgsjägerbataillon), des 10. Dragoner-Regiments und des 2. Panzerregiments, die ursprünglich unter anderem auf dem katholischen Friedhof in Meppen bestattet worden waren. Elf von ihnen fielen zwischen dem 13. und dem 22. April 1945 bei erbittert geführten Gefechten am Küstenkanal sowie bei der Eroberung von Aschendorf und Papenburg. Drei weitere Soldaten fielen während der Kämpfe und der Eroberung des Überganges über die Leda sowie bei der Einnahme der Ortschaft Halsbek zwischen dem 28. und 30 April 1945. Die übrigen vier Soldaten starben in den ersten Nachkriegsmonaten.
Die konkrete Lokalisierung der einzelnen Gräber ist nicht vollständig bekannt, die bestatteten (umgebetteten) Toten wurden zu Nummern auf kleinen Steinwürfeln, deren Lesbarkeit aufgrund des Bewuchses mit Moos und Pflanzen nicht immer gegeben ist. Seit 2002 bemüht sich die Gemeindeverwaltung von Bohmte um eine regelmäßige Pflege der Kriegsgräberstätte, die seitdem auch grundsätzlich in Ordnung gebracht wurde.
Nachstehend detaillierte Informationen zu den 18 polnischen Soldaten, die auf dem Friedhof in Meyerhöfen bestattet wurden, erstellt auf Grundlage von Archivmaterial:
Błaszczyk, Ernest, Ps. „Moch”, Schütze, 8. Schützenbataillon * 14.03.1919 Hajduki Wielkie/Schlesien, † 13.04.1945 in der 2 Canadian Casualry Clearing Station. R-C. Serv. Number 1919/408/I-335578.
Lage des Grabes: Reihe 12, Grab Nr. 11. Benennung auf der Metalltafel: E. MOCH
Bobel, Jan, Gefreiter, 3. Schützenbrigade, Versorgungskompanie, * 14.03.1916 Kołaki, Kreis Bielsk Podlaski, † 21.04.1945 in der 2 Canadian Casualry Clearing Station. R-C. Serv. Number 1916/8/I-1558.
Lage des Grabes: Reihe 12, Grab Nr. 7. Benennung auf der Metalltafel: J. BOBRL
Brzozowski, Stanisław, Unteroffizier, 1. Panzerregiment, * 24.05.1917 Siedlisko, Kreis Kostopol, † 20.04.1945 in Aschendorf. R-C. Serv. Number 1917/34/I-2883.
Lage des Grabes: Reihe 11, Grab Nr. 25. Benennung auf der Metalltafel: MICHAEL (BSCHESOWSKI) BRZOZOWSKI
Ciesielski, Bronisław, Ps. „Czerski”, Schütze, 1. Panzerregiment, * 23.02.1920 Białobłoty, Kreis Grudziądz, † 20.04.1945 in Aschendorf. R-C. Serv. Number 1920/38/I-33846.
Lage des Grabes: Reihe 11, Grab Nr. 30. Benennung auf der Metalltafel: B. CZERSKI
Gadzikiewicz, Witold, Unterleutnant, 8. Schützenbataillon, * 10.06.1916 Petersburg/Russland, evangelischer Konfession, † 30.06.1945 in Haren bei Meppen. PAF/ 1917.
Lage des Grabes: Reihe 11, Grab Nr. 18. Benennung auf der Metalltafel: WITOLD GADZIKIEWICZ
Górka, Jan, Unteroffizier, 1. Panzerregiment, * 06.07.1911 Łaskarzew, Kreis Garwolin, † 03.05.1945 in Halsbek. R-C. Serv. Number 1911/25/I-3349.
Lage des Grabes: Reihe 12, Grab Nr. 10. Benennung auf der Metalltafel: J. GORKA
Hołowicz, Władysław, Unteroffizier, 1. Panzerregiment., * 24.10.1907 Ostrów, Kreis Jarosław, † 21.04.1945 in Vollen bei Papenburg. R-C. Serv. Number 1907/6/I-21958.
Lage des Grabes: Reihe 11, Grab Nr. 22. Benennung auf der Metalltafel: W. HOLOWICZ
Kandora, Engelberd, Schütze, Stabsschwadron, * 06.11.1907 Bielszowice, Kreis Katowice, † 30.08.1946 bei Hannover. Wahrscheinlich in Hannover oder Haren beerdigt. R-C. Serv. Number 1907/402/I-101670
Karpiński, Zygmunt, Schütze, Fernmeldebataillon, * 27.03.1905 Warszawa, † 18.05.1945 in der 2 Canadian Casualry Clearing Station. R-C. Serv. Number 1905/219/I-60496.
Lage des Grabes: Reihe 12, Grab Nr. 8. Benennung auf der Metalltafel: Z. KARPINEWSKI
Kos, Zygmunt, Schütze, Bataillon der Podhale-Schützen, * 17.08.1908 Dragonówka, Kreis Tarnopol, † 12.07.1945 in Haren. R-C. Serv. Number 1908/52/I-21421
Lage des Grabes: Reihe 11, Grab Nr. 17. Benennung auf der Metalltafel: ZYGMUNT KOS
Kotas, Jan, Gefreiter, 1. Panzerregiment, * 01.09.1922, † 21.04.1945 in Ihren. R-C. Serv. Number 1922/47/I-8508. Lage des Grabes: Reihe 11, Grab Nr. 23. Benennung auf der Metalltafel: TAH. KATAS
Koziel, Apoloniusz, Zugführer, 1. Panzerregiment, * 07.07.1918 Mierzęcice, Kreis Zawiercie, † 20.04.1945 in Aschendoef. R-C. Serv. Number 1918/53/I-3335.
Lage des Grabes: Reihe 12, Grab Nr. 9. Benennung auf der Metalltafel: A. KASZIET
Lewandowski, Franciszek, Ps. „Wróbel”, Gefreiter, * 29.11.? Dubielno, Kreis Chełmno, † 18.04.1945 in der 2 Canadian Casualry Clearing Station. R-C. Serv. Number 11922/51/I-53315.
Lage des Grabes: Reihe 11, Grab Nr. 26. Benennung auf der Metalltafel: E. WROBEL
Olejnik, Jan, Gefreiter, 10. Dragoner-Regiment * 13.05.1919 New York, † 18.04.1945 in der 1 Canadian Casualry Clearing Station. R-C. Serv. Number 1919/15/I-24844.
Lage des Grabes: Reihe 11, Grab Nr. 29. Benennung auf der Metalltafel: J. OLEJNIK
Siemilak, Walenty, Schütze, 2. Panzerregiment, * 19.01.1911 Wagłczew, Kreis Sieradz, † 03.05.1945 in der 2 Canadian Casualry Clearing Station. R-C. Serv. Number 1911/108/I-31074.
Lage des Grabes: Reihe 11, Grab Nr. 27. Benennung auf der Metalltafel: Fehlt. Laut des Sterberegisters der 1. Polnischen Panzerdivision, Band VII, Pos. 1476 wurde der Schütze Siemilak Walenty am 03.05.1945 auf dem Friedhof in Meppen bestattet (Temporary/Map. REF Nr.1\V 702562 plow 1 row. 3 grave 8 Deutschland, Tod infolge einer Schussverletzung)
Stolp, Brunon, Unteroffizier, Bataillon der Podhale-Schützen, * 31.05.1913 Starogard, † 18.04.1945 Neu Wolde. R-C. Serv. Number 1913/409/I-89863.
Lage des Grabes: Reihe 11, Grab Nr. 28. Benennung auf der Metalltafel: R. STOLPE
Strzygłowski, Stanisław, Gefreiter, Bataillon der Podhale-Schützen, * 01.12.1915 Dobrud, Kreis Radom, † 28.04.1945 in der 2 Canadian Casualry Clearing Station. R-C. Serv. Number 1915/154/I-23796.
Lage des Grabes: Reihe 12, Grab Nr. 6. Benennung auf der Metalltafel: S. SZCZYGLOWSKI
Zadorożny, Michał, Gefreiter, 24. Ulanen-Regiment, * 11.11.1919 Lwów, † 22.04.1945 in Kollighorst in der 2 Canadian Casualry Clearing Station. R-C. Serv. Number 1919/45/26051.
Lage des Grabes: Reihe 11, Grab Nr. 24. Benennung auf der Metalltafel: M. ZADOROZNY
Die polnisch klingenden Namen wurden von den Metalltafeln unter Beibehaltung der Originalschreibweise abgeschrieben; ein Teil davon ist verformt, in einigen Fällen wurden anstelle der Namen die Pseudonyme angegeben.
PETER WEKA
ALEXSANDRA RADKO
MARIAN KAMARSKI
WERA KULSCHITZKA
HANNA BLAUT
JAN WINIARCZYK
STEPHAN WOJEWODKA
SIMON KORESKA
ZISTAW (SKTSLAW) JAROSLAWSKI
ANTON GOLINSKI
JOSEF SLUZARZ
ALEXANDER URBANOW.SKI
LEON NIESUCHORSKI
DZIUBA BOLESWA
JOHANN ZBLEWSKI
JOHANNES GIETDON
LUCIA DORCH
JOSEF PRZYBYLEK
KASIMIR PAL
ALICIA SYPNIEWSKA
ALOIS HERMAN
WLADISLAW ZIEBROWSKI
FAWA SCHETROWSKI
GREGOR KORLOTEWETZ
WALENTYN KAMINSKI
JAN SZYDLOWSKI
MARIAN KLIMZAK
KASIMIR SCHLODKOWSKI
JAN ERBEL
JOSEF KARDAS
FELIX FIGIL
MICHAL SLONSKI
ANTONIA PRELUTZKA
ANNA NOWOSTRONIA
ANZONI WINNIK
FRANZISZEK SOBIEREY
JAN SKADY
JOSEF PRZEDWOLSKI
WLADISLAUS MICHAREK
TADEUS JASZRAAB
STEFAN KOWALSKI
JAN CHUMINSKI
BRUNISLAW SWOYDZINSKI
Weiterführende Informationen von der zuständigen Gemeinde:
https://www.mi.niedersachsen.de/startseite/themen/sport_kultur_amp_sozi…;